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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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Aber er selbst hat panische Angst
davor, jedwedes Wasser zu überqueren, und zwar schon
seit jenem mißglückten Ze l ten am Ufer des Krystallmirsees.«
Raistlin gluckste leise und setzte sich wieder. Die Erschöpfung nach den Anstrengungen des Tages lastete wie
ein schweres Gewicht auf ihm. »Vielleicht«, sagte der junge
Magier leise.
Vor ein paar Monaten hatten Flint und Tolpan einen
Aus fl ug an das jenseitige Ufer des Krystallmirsees gemacht. Caramon und Sturm waren mitgekommen und hatten sich tagsüber mit dem graubärtigen Zwerg im Jagen
und Fährtenlesen geübt. Tolpan war mit Raistlin herumgestromert, der sich damit beschäftigt hatte, Kräuter und
Blumen für seine Zaubersprüche zu sammeln. Ironischerweise war es jener Tag gewesen, an dem Tolpan Raistlin
von seinem guten Freund Asa und dem ungewöhnlichen
kräuterkundigen Minotaurus aus Südergod erzählt hatte.
Es war ein herrlicher Tag gewesen, einer der ersten längeren Ausflüge der Gefährten, der nur von einem Zwischenfall am nächsten Morgen überschattet wurde. Tolpan
hatte ein Boot »gefunden« und die anderen überredet, es in
den friedlichen Krystall m irsee zu schieben. In einiger Entfernung vom Ufer hatte Caramon einen großen, grünen
Hecht träge herumschwimmen sehen und mit dem ihm
eigenen Feuereifer geprahlt, er könne ihn mit der Hand
fangen. Allerdings hatte sich Raistlins Zwillingsbruder zu
weit hinausgelehnt, so daß das Boot gekentert war.
Raistlin hatte schnell geschaltet und war unter dem Boot
in der dort eingeschlossenen Luftblase aufgetaucht. Tolpan
und Sturm waren gute Schwimmer, denen es gelang, das
Boot wieder aufzurichten. Flint tauchte, um den schweren
Caramon zu retten, der nicht schwimmen konnte und sofort untergegangen war. Die drei warteten besorgt, doch
die Zeit verging. Schließlich sprangen Sturm und Tolpan
wieder hinein. Sturm zerrte den prustenden Caramon an
die Oberfläche, und kurz darauf kam Tolpan wieder hoch,
der Flint am Kragen hielt. Der halb ertrunkene, hustende
und frierende Zwerg schwor, daß ihn den Rest seines Lebens keiner mehr in ein Boot locken könnte.
»Wenn man bedenkt, wie schlecht Flint schwimmen
kann«, sagte Tanis, »war es ziemlich heldenhaft von ihm,
daß er versucht hat, deinen Bruder zu retten.«
»Heldenhaft und dumm«, grunzte Raistlin. Aber sein
Tonfall klang milder. Tanis, dessen Blick vom rhythmischen Schwanken der Baumkronen abgelenkt wurde, bemerkte nicht, wie der junge Magier auf seiner Decke zusammensank und den Mantel um sich schlang.
»Ja«, grinste Tanis. »Heldenhaft und dumm. Zwei Worte,
die gut zusammenpassen.« Er blickte zur Schönheit von
Monden und Sternen empor und sog die Friedlichkeit des
Ortes in sich auf. »Flint hat diesen Zwischenfall immer
wieder erwähnt«, überlegte er leise. »Er erinnert sich bestens daran. Am schlimmsten war es für ihn vielleicht, daß
er von Tolpan gerettet wurde. Wie man es auch dreht und
wendet, er verdankt dem K ender sein Leben – jedenfalls
damals. Daß er diese Schuld zurückzahlen muß, könnte das
einzige sein, was ihn wieder au fs Wasser bringt – selbst au f so ver fl uchtes Wasser wie das Blutmeer.«
Tanis hielt inne, denn seine Gedanken schweiften kurz
zu Kitiara. Eine Welle verwirrter Gefühle überrollte ihn.
Der Halbelf hatte sich noch nie überwinden können, mit
Raistlin über sie zu sprechen. Jetzt war vielleicht ein guter
Zeitpunkt.
»Sag mal, Raist«, setzte Tanis an. Dan n hörte er regelmäßigen Atem und sah, daß der junge Magier fest eingeschlafen war.
Er ging zu Raistlin hinüber und warf ihm eine zusätzliche Decke über. Die Lu ft wurde kalt. Tanis setzte sich wieder. Seufzend zog er seinen Mantel um die Schultern. Obwohl die Gegend sicher sein dürfte, beschloß er, lieber ein
paar Stunden Wache zu halten, bevor er sich selbst schlafen
legte.Spät am nächsten Morgen hatten die Gefährten einen
unwegsamen, steilen Pfad an den Berghängen hinter sich
gebracht und erreichten den Ort, den die Ogerin beschrieben hatte und den Flint von früheren Ausflügen kannte. Er
stand in einer engen Schlucht und zeigte hinauf zu einer
Ansammlung Sandsteinzinnen, die Wind und Wasser geformt hatten, bis sie sich wie eine Festung hoch in den
Himmel reckten. Auf der Spitze der einen konnten sie einen steinernen Vorsprung sehen, der nach Osten zeigte, wo
die einzigartige Struktur von noch imposanteren Bergzügen in den Schatten gestellt wurde.
Flint übernahm die Führung und kletterte am

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