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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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entfernt waren. Ihr Mund verzog sich,
als würde sie, wie selten genug, zu lächeln versuchen. Ihr
Atem stank schlimmer als der jedes Pferdes. Das purp u rrote Auge quoll aus seiner Höhle vor. »Portale existieren,
weil es das Holdervolk gut meint. Sie dürfen nicht aus reinem Eigennutz benutzt werden. Das Holdervolk hat bestimmte Bedingungen gesetzt. Die dazu notwendige Magie
ist von höchster Wirksamkeit.«
»Aber gibt es das Holdervolk denn wirklich?« fragte Tanis hinter Raistlin hervor. »Ist das nicht nur eine Legende?«
Das purpurrote Auge betrachtete Tanis forschend, der
mit seinen Worten gedankenlos herausgeplatzt war. Der
Halbelf rüstete sich für irgendeine unangenehme Reaktion
des Orakels, doch Chental Pyrnee schien sich über seine
unbedachten Worte mehr zu amüsieren als zu ärgern. »Oh,
ich möchte meinen, daß das Holdervolk wirklich existiert«,
keckerte die Ogerin. »Es gibt natürlich keinen echten Beweis, wie es für viele Dinge keinen echten Beweis gibt. Es
heißt, daß Holdervolk wäre bei Tag unsichtbar und bei
Nacht scheu. Aber ich glaube, daß sie immer um uns herum sind. Sie beobachten und warten. Man muß im Leben
seiner eigenen Überzeugung folgen.« Sie zuckte mit den
Achseln. »Ich jedenfalls glaube an das Holdervolk.«
Hier brachte sie ein weiteres, seltenes Lächeln auf die
Lippen. Zweimal am Tag gelächelt, wahrscheinlich ein Rekord, dachte Flint bei sich.
Die häßliche Ogerin wandte sich wieder Raistlin zu und
wog noch einmal den Geldbeutel in der Hand. Ihr Lächeln
verschwand. Mit einem Ruck warf sie den Beutel in seine
Richtung. Er landete zu seinen Füßen.
»Ein ganzer Karren voll Münzen würde mir nicht reichen, daß ich dafür das Holdervolk reize«, sagte sie
schlicht. »Ich würde mein eigenes Leben aufs Spiel setzen.«
Wieder beugte sie sich zu Raistlin herunter und sprach
langsam mit ihrem stinkenden Atem auf ihn ein. »Magie
würde die Chancen erhöhen. Also, ich will nicht sagen, daß
ich weiß, wo das Portal ist, und ich will nicht sagen, daß ich
es nicht weiß. Wenn ich es wüßte, würde es einen magischen Gegenstand kosten, deine Bitte zu erfüllen. Kein Berg
Münzen würde den geringsten Unterschied machen. Wenn
du etwas Magisches bieten kannst, könnten wir vielleicht
darüber reden. Als bemerkenswerter Schüler von Morat
hast du vielleicht zufällig so etwas dabei. Wenn dem so ist,
gebe ich dir den guten Rat, es anzubieten.«
Zufrieden grinsend ging die unangenehme Hexe wieder
dazu über, ihren heißen, blubbernden Kessel umzurühren.
Sie plapperte dazu vor sich hin, doch ihr purpurrotes Auge
klebte weiter auf Raistlin.
Der ju nge Magier stand mit müdem, besiegtem Gesichtsausdruck da. Er wollte etwas sagen, überlegte es sich
aber noch einmal. Die Stille im Raum wurde bedrückend.
»Raistlin!« flüsterte Tanis, der ihn heranwinkte. Der Magier drehte sich um, damit er sich mit seinem Freund beraten konnte. Flint, der die Ogerin leid war, stellte sich neben
die beiden, um zuzuhören.
»Was ist mit der Flaschenpost von Tolpan?« fragte Tanis.
»Das ist doch ein magischer Gegenstand, oder?«
»Du hast sie doch dabei?« warf Flint ein.
»Ja«, sagte Raistlin widerstrebend.
»Wir brauchen sie nicht mehr«, ergänzte Tanis. »Vielleicht nimmt sie die.«
»Das verstehst du nicht«, sagte Raistlin störrisch.
»Ich kann praktisch jedes Wort hören, das ihr sagt!«
krächzte die Ogerin. Chental Pyrnee legte eine Hand ans
Ohr, neigte den Kopf in ihre Richtung und kicherte. »Praktisch jedes Wort«, murmelte sie mißmutig in sich hinein,
während sie weiterrührte.
Die drei Freunde rückten von ihr ab und drängten sich
näher zusammen. Raistlin sprach sehr leise. »Die Flasche
bedeutet mir nichts«, flüsterte der Magier, »aber sie Chental Pyrnee zu geben, verstößt gegen meine Ehre. Diese Ogerin unterstützt jeden, der ihren Preis bezahlt. Auch wenn es
um einen bösen Zweck geht. Unter Umständen tut sie dies
wieder. Kein magischer Gegenstand, ganz gleich wie unschuldig, sollte ihr in die Hände fallen.«
»Aber sie hat bereits wenigstens einen Gegenstand – den
magischen Schlüssel oder womit sie auch das Portal aufschließt«, wunderte sich Flint. »Wäre es deshalb nicht korrekt, wenn wir ihr dafür etwas von uns geben? Auf diese
Weise gewinnt sie doch keine Macht dazu.«
»Das stimmt«, räumte Raistlin zögernd ein.
»Schließlich«, fügte Tanis hinzu, »geht es vielleicht um
Caramons Leben.«
»Und um Sturms«, stimmte

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