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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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nackten
Felsen hoch, wobei er den wenigen, verkrüppelten Bäumen
folgte, die sich hartnäckig in den Spalten und Rissen
klammerten. Danach kam Tanis, gefolgt von Raistlin. Jeder
war über ein Seil um den Leib mit dem nächsten verbunden.
Die Spalte, in der sie hochkletterten, mußte vierhundert
Fuß hoch gewesen sein. Sie kamen langsam voran, und
zwar vor allem, weil Flint darauf bestand, vorwegzugehen
und alles auf seine Weise zu machen. Akribisch genau
schob er sich hinauf, indem er kurze Eisenhaken in Armeslänge über seinem Kopf einschlug und sich selbst festband,
bevor er mit dem Fuß neuen Halt suchte. Raistlin war mit
seinem Vorschlag sehr vorausschauend gewesen, daß der
Zwerg alles mitnehmen sollte, was für eine Bergtour notwendig war.
Tanis und Raistlin hatten es dank Flints Vorarbeit einfacher . Dennoch war es selbst für einen erfahrenen Kletterer
kein einfacher Weg. Es gab nur wenig sicheren Halt für die
Füße. Tanis und Raistlin mußten sich an brüchigen Fels
klammern, während sie sich immer weiter nach oben schoben. Gegen End e kühlte die Luft merklich ab, und unerwartete Windstöße fuhren ihnen in den Rücken.
Flint mußte zugeben, daß Raistlin Mut hatte. Der junge
Magier beklagte sich nicht.
Nur einmal ließen Raistlins Kräfte nach, und er rutschte
ab. Tanis über ihm konnte jedoch sofort das Seil straff ziehen und den Fall des Magiers abbremsen, während er mit
der anderen Hand nach der Verbindung zu Flint gri ff. Raistlin gelang es, sich selbst hochzuziehen und sich am
Felsen festzuhalten. Mit einem Wink gab er Flint zu verstehen, daß er weitersteigen konnte. Der Zwerg war zu Recht
davon ausgegangen, daß es seinem sehnigen Freund Tanis
keine Mühe machen würde, Raistlin zu sichern.
Nach fast zwei Stunden angestrengten Kletterns erreichten die drei die Spitze. Ausgelaugt sanken sie auf dem Vorsprung zusammen, ehe sie ihre Augen dem zuwandten,
was dahinter lag. Der Vorsprung war gerade groß genug
für die drei Freunde. Nach Osten hatten sie freien Blick auf
ein eindrucksvolles Hochgebirgspanorama mit schneebedeckten Gipfeln.
Direkt unter ihnen lag eine tiefe, zerklüftete Schlucht. Ihr
Boden war von Dampf verdeckt, der aus Felsspalten drang.
Der Fall in diese bizarre Klamm würde den sicheren Tod
bedeuten.
Als Flint auf wackligen Beinen aufstand, merkte er, daß
die starken Windböen aus zwei Richtungen auf ihn einschlugen, aus Osten und Westen, denn der Absatz war einem Kreuzfeuer der Naturgewalten ausgesetzt. Die starken
Winde zerrten an ihm. Er winkte den beiden anderen zu,
sie sollten warten, und kroch unsicher zum anderen Ende
des Absatzes, wo er einen seiner Eisenhaken einschlug. Unter Tanis’ und Raistlins Blicken schlug er noch einige ein
und zurrte sein Seil daran fest, so daß sie alle gesichert aufstehen konnten, ohne ins Nichts geblasen zu werden.
Sie starrten hinunter.
»Und hier soll das Portal sein?« fragte Tanis zweifelnd.
Er mußte seine Frage lauter wiederholen, ehe sie im Brausen des Windes zu verstehen war.
»Ja«, schrie Raistlin mit rauher Stimme.
»Das möchte ich aber nur ungern ausprobieren«, sagte
Flint. Die beiden anderen gaben keine Antwort, denn auch
sie wollten sich lieber nicht darauf verlassen. Aber welche
Wahl hatten sie?
Flint hob einen Stein auf und hielt ihn über den Abgrund. Tanis nickte. Flint ließ los.
Sie warteten minutenlang, in denen sie angestrengt in
den tobenden Wind lauschten, um den Aufprall zu hören.
Schließlich glaubte Flint, unten auf den Felsen einen Schlag
gehört zu haben.
»Kein Portal«, sagte Flint frustriert.
»Lebloser Gegenstand«, wiedersprach Raistlin, der wieder schreien mußte. »Das Portal nimmt keinen leblosen
Gegenstand auf, der nicht von einem sterblichen Wesen
begleitet wird, und außerdem geht es erst auf, wenn ich
den richtigen Spruch sage!«
Nach einer langen Pause fragte Tanis: »Wie können wir
da sicher sein?«
Raistlin antwortete nicht sofort. Die drei standen auf dem
Felsvorsprung hoch über der Klamm und beugten sich über die zerklüftete Schlucht, die sich unter ihnen auftat. Der
Wind umtoste sie, zerrte an ihren Haaren und Kleidern.
Flints Seile verhinderten, daß sie hinunterfielen, aber selbst
so mußten sie darum kämpfen, das Gleichgewicht zu halten.
»Wir wissen es nicht«, rief Flint schließlich.
»Stimmt das?« fragte Tanis, an Raistlin gewandt.
»Ja.«
Tanis und Flint sahen sich an. Flint verdrehte die Augen.
Tanis zog sein Messer.
»Dann sag den

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