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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Jager der Wuste
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können.«
Inzwischen waren alle Freunde, die Kyrie und die Seeleute aufgestanden und starrten die seltsame Horde Tiere
an – den Landhai, die Horaxrudel und ganz hinten seltsame Felsformationen, die sich bewegten. Flint rieb sich verwundert die Augen.
»Kirsig«, flüsterte er und zupfte die Halbogerin am Ärmel. Flint zeigte hinter die Horaxe.
Die rötlichbraunen Felsen hatten sich wieder bewegt und
damit bewiesen, daß sie nicht unbelebte Steine, sondern die
knubbelige Haut eines gigantischen Reptils waren. Flint
schätzte das gewaltige, schlangenähnliche Tier auf annähernd zweihundert Fuß – von der langen, peitschenartigen
Schwanzspitze bis zu seinem pfeilförmigen Maul mit den
Reißzähnen. Das Ungetüm schien flach auf dem Boden zu
liegen. Die Füße mit den Schwimmhäuten lagen auf beiden
Seiten seines Schuppenkörpers.
Was Flint für Höhlen im Fels gehalten hatte, waren tatsächlich die Augenhöhlen des Tiers, die so tief lagen, daß
man seine Augen nicht erkennen konnte. Das Monster
schlug müßig mit seinem Schwanz über den Boden und
köpfte dabei mehrere Felsvorsprünge.
»Das große Hatori, und der Größe nach ein sehr altes«,
flüsterte Kirsig. »Auf dieser Insel wird es in den letzten
Jahrzehnten wenig zu fressen bekommen haben, und ein
hungriges Hatori ist ein hungriger Kämpfer, wie mein Papa
immer sagte.«
Der Landhai starrte erst die Kyrie und ihre Freunde an,
dann die Armee, die er zusammengerufen hatte. Obwohl
keines dieser Raubtiere seine Konkurrenten liebte, mochten
sie die Minotauren noch weniger, die in der Welt der Wüste als rücksichtslose, arrogante Antreiber bekannt waren.
Der Landhai hatte ihnen den Plan mitgeteilt, den Vogelgeist und Wolkenstürmer vorgeschlagen hatten. Die Tiere
würden einen Tag lang gemeinsam kämpfen, und die Kyrie
würden ihnen das verlassene Karthay für tausend Jahre
überlassen. Da Kit und wahrscheinlich auch Raistlin in der
Ruinenstadt waren, hatten die Wüstenräuber den strengen
Befehl, keine Menschen oder andere Rassen anzugreifen,
nur Minotauren. Diese konnten sie nach Belieben töten.
Ein plötzlicher Windstoß warf Flint beinahe um. Der
Wind ließ nicht nach, er wehte Decken und Gepäck durch
das Lager. Mit sinkendem Herzen blickte Flint nach oben.
Genau über ihnen flatterten vier Roche, zwei Erwachsene
und zwei kleinere, wahrscheinlich ihre halbwüchsigen
Nachkommen. Durchdringende, schwarze Augen betrachteten die versammelte Gruppe. Mit den kräftigen Körpern,
den schlanken, geschoßgleichen Köpfen und der enormen
Spannweite war jeder Roch so groß wie ein Vallenholzbaum. Ihre glänzend braunen und gelben Federn und die
starken, gekrümmten Schnäbel blinkten in den Strahlen der
aufgehenden Sonne.
Toth-Ur schritt rastlos vor seinem Zelt auf und ab. Die
Nachmittagssonne setzte ihm zu, bis sein glänzend
schwarzes Fell schweißnaß an ihm klebte. Der Nachtmeister und sein Gefolge waren unbehelligt zum Gipfel des
Vulkans aufgebrochen. Nach außen hin schien alles in
Ordnung zu sein, aber in Toth-Urs Schritten lag dennoch
große Unruhe. Zedhar war von seinem Kundschaftsgang
am Vortag nicht zurückgekehrt. Der Kommandant überlegte, ob er einen Suchtrupp losschicken sollte, aber weil seine
Truppenstärke bereits um die Soldaten vermindert war, die
den Nachtmeister begleiteten, zögerte Toth-Ur noch. Der
Oberschamane hatte ihm eingeschärft, heute wachsam zu
sein… besonders heute.
Sein Zelt lag nahe des westlichen Rands der Ruinenstadt
Karthay an einem eingestürzten Wall. Die Hände in die
Hüften gestemmt, musterte Toth-Ur die einsame, karge
Landschaft. Ein paar Soldaten standen an der Seite und
erwarteten seine Befehle.
Plötzlich brach eine riesige Gestalt keine zehn Fuß vor
dem Zelt des Kommandanten aus dem Boden, sprang hoch
in die Luft und landete dann schwer auf einem Minotaurensoldaten. Die Gestalt schnappte einmal zu und brach
dem Stiermenschen den Hals.
Bevor die übrigen Soldaten noch ihre Schwerter ziehen
konnten, drang ein Horax nach dem anderen aus dem
Loch, das der Landhai gemacht hatte. Wo der erstaunte
Toth-Ur auch hinsah, überall krochen die seltsamen,
schrecklichen Tiere aus dem Boden und griffen seine kleine
Armee von allen Seiten an.
Die Minotauren hatten keine Chance, denn der Angriff
der wilden Tiere kam direkt aus ihrer Mitte. Einige starben
auf der Stelle. Andere hielten durch und kämpften, obwohl
ihre Schwerter und Speere von den Chitinpanzern der Insektoiden

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