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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Jager der Wuste
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der
unablässig aus der Wunde quoll, die ihm der Minotaurus
beigebracht hatte. »Mit meinen Heilkünsten kann ich mich
um die Wunde kümmern, wenn du mich einfach anhörst.«
Argwöhnisch antwortete der Landhai: »Obwohl ich dein
Gefangener bin, sollte es dir schwerfallen, mich zu töten,
Kyrie. Dennoch kommt es mir so vor, als hätte ich kaum
eine Wahl.«
»Minotauren aus Mithas haben auf dieser Insel einen
Außenposten eingerichtet. Wie du wissen mußt, vernichten
oder unterwerfen die Stiermenschen alles, was ihnen im
Weg steht. Das verheißt nichts Gutes für dich oder alle anderen Lebewesen auf Karthay.« Vogelgeist legte eine Pause
ein und versicherte sich, ob der Landhai zuhörte.
»Wir Kyrie haben unsere eigenen Gründe, weshalb wir
die Minotauren schnellstmöglich von Karthay vertreiben
wollen. Unsere Gruppe besteht nur aus einigen Kyriekriegern, ein paar Menschen, einem Zwerg und einem Elfen.
Wir würden sehr davon profitieren, wenn ein erfahrener
General wie du und alle Tiere, die du erwählst, an unserer
Seite kämpfen würden.«
Vogelgeist rechnete damit, daß ein Appell an die übersteigerte Selbsteinschätzung des Landhais nützlich sein
würde. Er behielt recht. Wenn ein großes, dickes, knopfäugiges Untier sich aufplustern kann, dann war das der richtige Ausdruck für den Landhai.
Das Untier kehrte jedoch fast augenblicklich zu seiner
dickköpfigen Haltung zurück. »Ich brauche weder Kyrie
noch irgend jemand anders, um die Minotauren zu vernichten. Wenn ich so etwas vorhätte, dann würde ich es
selbst tun, langsam, einen nach dem anderen, mit der Zeit.
Warum sollte ich mich euch anschließen?«
Vogelgeist hegte keine Zweifel, daß der Landhai wahrscheinlich recht hatte. Er konnte die Minotauren allein erledigen, sofern er genug Zeit hatte. Aber Wolkenstürmer,
Caramon und die anderen konnten nicht auf dieses Irgendwann warten.
»Wenn du dich mit uns verbündest, versprechen wir,
diese Insel dir und den anderen Tieren für die nächsten
tausend Jahre als euer Reich zu überlassen. Als Anführer
der Schlacht würdest du zweifellos als oberster Häuptling
über die Insel anerkannt werden«, fügte Vogelgeist hinzu.
In den kalten, ausdruckslosen Augen des Landhais konnte
Vogelgeist nicht erkennen, welche Wirkung dieses Angebot
hatte. »Und dann wäre da noch deine Wunde, die ich auf
magische Weise heilen kann.«
Der Landhai blieb unentschlossen. Vogelgeist wartete
geduldig. Die Wunde sonderte weiter grünen Schleim ab.
»Meine Verletzung zuerst«, sagte das Ungeheuer. »Dann
können wir darüber reden, wer sich uns in einer Schlacht
gegen die Minotauren anschließen würde. Die Stiermenschen haben keine Freunde unter den Tieren dieser Insel.«
Er schien zu kichern. »Ich allerdings auch nicht.«Um die
Wunde des Landhais zu verbinden, mußte Vogelgeist das
Tier erst von dem Würgenetz befreien. Dazu zerhackte er
den Kriechenden Würger dicht am Stengel und schnitt
dann die Schlingarme an so vielen Stellen wie möglich
durch. Später benutzte er ein paar von den Stücken, um
eine Schlinge herzustellen, in der er das Ungeheuer zum
Lager tragen konnte.
Vogelgeist brauchte all seine Kraft, um das Tier anzuheben und mit ihm zu fliegen. Caramon, Tanis, Sturm, Flint
und die anderen schauten entsetzt auf, als der Kyrie den
Landhai kurz nach Einbruch der Dämmerung in ihrer Mitte
absetzte. Obwohl das Tier zahm wirkte, verzog es sich
mürrisch an den Rand des Lagers und starrte mißtrauisch
in die Wüste hinaus.
Wolkenstürmer begrüßte Vogelgeist. Die beiden Kyrie
standen abseits und redeten kurz in ihrer eigenen Sprache
miteinander. Dann brachte Wolkenstürmer seinen Freund
strahlend zu den anderen.
»Was sollen wir mit so einem Tier?« fragte Caramon.
»Das Minotaurenlager ist gut bewacht. Wir sind zahlenmäßig weit unterlegen. Wir brauchen jeden Verbündeten,
den wir finden können«, erklärte Wolkenstürmer. »Es gibt
keinen furchtloseren Kämpfer als einen Landhai. Vogelgeist sagt, dieser hier hätte versprochen, andere Tiere dieses Landes herzurufen, damit sie uns helfen. Außerdem hat
er von einem Schwarm Bergroche erzählt, die sich eventuell auch unserer Sache anschließen. Ich werde Zwillingsstern losschicken, damit er mit den Rochen redet und sie
um Hilfe bittet.«
»Roche!« rief Flint aus. Obwohl Flint ein Hügelzwerg
war, kein Bergzwerg, kannte er dennoch den Ruf dieser
großen Raubvögel nur zu gut. Sie ähnelten überdimensionalen Adlern und hatten eine

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