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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Jager der Wuste
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Schwester einnehmen… weil du
den Spruch beobachten und Sargonnas persönlich kennenlernen wolltest – was dir sicher gelingt, denn du bist das
Opfer, das seinen Eintritt in diese Welt ermöglicht.«
Raistlin wartete lange, bevor er seine Antwort gab.
»Teilweise«, sagte er nur.
Der Nachtmeister holte aus und schlug Raistlin ins Gesicht, worauf der von dem Stein rollte, der ihm als Stuhl
gedient hatte. Blut rann über Raistlins Gesicht. Um das
Maß vollzumachen, trat der Nachtmeister den jungen Magier fest in die Seite, als der schon am Boden lag. Noch immer schrie Raistlin nicht auf.
Dogz wartete mit verschränkten Armen und ungerührtem Gesicht.
»Wachen!« schrie der Nachtmeister. Zwei bewaffnete
Minotauren lösten sich von den anderen am Rand des Gebiets und rannten herbei. »Bringt diesen armseligen Menschen zum Krater und haltet ihn fest, bis ich ihn brauche!«
Die Soldaten hoben Raistlin hoch und schleppten ihn so
nahe an den Kraterrand, daß die Hitze von unten ihn versengte.
Die Hohen Drei stellten sich auf der anderen Seite des
Kraters auf.
Der Nachtmeister legte einen scharlachroten Mantel über
und stieg über die Stufen das Gerüst hoch. Oben lag auf
einem Pult ein dickes Buch.
Raistlin schüttelte den Kopf, um ihn nach dem Schlag des
Nachtmeisters wieder klarzubekommen. Er war nur etwas
benommen. Obwohl die Soldaten ihn gut festhielten, konnte der junge Zauberer sich verrenken und Tolpan hinter
den Hohen Drei erkennen. Der Kender saß immer noch
zusammengesunken auf seinem Stuhl.
Auf dem Gerüst hob der Nachtmeister seinen gehörnten
Kopf, holte tief Luft und blickte zum Himmel.
Kälte umklammerte den Gipfel, obwohl kein Wind ging.
Die Wolken, die den Himmel während der letzten Nächte
verdeckt hatten, waren verschwunden. Die Sterne glänzten
wie Leuchtfeuer.
Raistlin fühlte nicht nur die durchdringende Hitze des
Vulkans, sondern jetzt hörte er auch deutlich die feurige,
orangefarbene Flüssigkeit, die allmählich an die Oberfläche
hochbrodelte.
Der Nachtmeister begann, in einem alten minotaurischen
Dialekt aus dem Buch vorzulesen. Seine kehlige Stimme
wurde immer lauter.
Die Hohen Drei begannen im Hintergrund zu murmeln.
Raistlin konnte kaum ein Wort verstehen, nur gelegentlich
eine Anrufung von Sargonnas. Während der Nachtmeister
den Zauber sagte, bewegte er seine kraftvollen Arme auf
seltsam schöne Weise. Mit den Händen malte er komplizierte Zeichen in die Luft. Hinter ihm bauschte sich sein
Mantel. Die kleinen Glocken an seinen spitzen, gekrümmten Hörnern klingelten eine Begleitmusik zu jeder seiner
Bewegungen. Seine tiefe Bullenstimme, die geheimnisvolle
Sätze ausstieß, stand in seltsamem Kontrast zu seinen tänzerischen Bewegungen.
Zack! Aus dem Nichts traf ein Gegenstand eine der Minotaurenwachen so kräftig an den Hals, daß der Stiermensch Raistlin auf der Stelle losließ, sich an die Kehle griff
und tot umfiel.
Bevor jemand reagieren konnte, erkannte Raistlin im Augenwinkel noch etwas, das vorbeiflog, diesmal noch größer. Es war Tolpan Barfuß.
Aus dem Schatten sprang Tolpan auf den Rücken des
anderen Minotaurus, der Raistlin festhielt. Er tat sein Bestes, ein Wesen zu erdrosseln, das dreimal so groß und
sechsmal so schwer wie der Kender war. Allerdings machte
er seine Sache recht ordentlich, denn der Kender war so
hoch oben gelandet, daß der Minotaurus nicht hoch genug
greifen konnte, um Tolpan zu erwischen.
Aber gleich darauf kam Fesz angesprungen und riß Tolpan herunter. Obwohl der gleich wieder aufstand, bewegte
er sich unsicher. Fesz konnte ihn leicht am Kragen ergreifen
und den zappelnden Kender mehrere Fuß hoch in die Luft
heben.
»Du machst mir Schande, Kender!« donnerte Fesz, der
Tolpan so heftig schüttelte, daß der Kender Schluckauf bekam. »Du, dem ich geglaubt und vertraut habe – du, den
ich böse gemacht habe – du, den ich mit dem großen Privileg beehrt habe, die Ankunft von Sargonnas mitzuerleben –
du – du – «
Der Minotaurenschamane schäumte vor Wut und Enttäuschung.
Inzwischen hatte sich der Minotaurensoldat wieder gefangen. Er hatte Raistlin nicht einmal losgelassen.
Dem jungen Zauberer fiel kein Spruch ein, den er ohne
Zuhilfenahme seiner Hände hätte sagen können. Immer
noch gefesselt, blieb Raistlin nichts weiter übrig, als gebannt zu beobachten, wie sich alles entwickelte.
»Großes Privileg« – hicks – »pfui!« Tolpan spuckte Fesz
in sein stinkendes Stiergesicht. »Ihr Hornochsen könnt
doch

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