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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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den Kopf. » Nein. Es ist meins.« Konzentrier dich.
    Â» Wo beim Vortex hast du das her?«
    Â» Ich glaube… ich glaube von dem Ort, an dem alle Magori ihre Schwerter erhalten. Brand, ich kann es unmöglich erklären.« Ich weigerte mich, ihm in die Augen zu sehen, als ich weitersprach. » Und bitte– erwähne es nicht den anderen gegenüber, ja? Ich will nicht, dass sie wissen, dass ich ein Magorschwert besitze. Jedenfalls jetzt noch nicht.« Ich sah die Waffe an. Ich wollte wissen, was sie bedeutete. Ich wollte wissen, was es mit diesem Bund auf sich hatte… und ich wollte meinen eigenen Verstand kennen. Nur dann würde ich wissen, ob ich den Magori sagen sollte, dass diese Illusionierer mir ein Schwert geschenkt hatten.
    Brand blickte gereizt drein. » Du verlangst ziemlich viel Vertrauen von mir, Ligea. Eines Tages wirst du es zu weit treiben.«
    Ich zuckte mit den Schultern. » Du bist frei. Du musst es nur sagen, dann werde ich dich um gar nichts mehr bitten.«
    Â» Ligea, Ligea, was ist nur mit dir?« Sein tiefer Kummer traf mich wie ein Stich und erregte meine Aufmerksamkeit. Er hatte sich mir absichtlich offenbart. » Ich habe das Gefühl, ich kenne dich gar nicht mehr«, sagte er. » Diese Leidenschaft, die du für Temellin empfindest, ist krank. Glaubst du, du kannst mit einem Mann an einem Tag ins Bett gehen und ihn am nächsten verraten? Nicht einmal du kannst so etwas tun und dabei du selbst bleiben.«
    Ich lachte bitter. Ich wollte sagen: Aber genau das werde ich tun müssen, Brand. Ich werde entweder Temellin oder Favonius verraten müssen. Und ich kenne Favonius seit Jahren und schlafe seit Jahren mit ihm. Temellin ist der Fremde, der Fremdländer mit den fremdländischen Bräuchen. Meine Gefühle für Temellin sind nicht mehr als körperliche Begierde. Eine solche Begierde hält nicht ewig, darf nicht ewig halten– wenn sie das täte, würde sie mich in den Wahnsinn treiben, weil ich ihn nicht für immer haben kann…
    Stattdessen versuchte ich, ruhig und vernünftig zu antworten: » Was für eine Leidenschaft? Es ist nur Begierde, Brand. Kein Unterschied zu meinem Verlangen, das sonst Favonius gestillt hat. Oder andere, die im Laufe der Jahre da waren.« Gute Göttin, was ist mit der anderen Sache, die sie dir gesagt haben?
    Er schnaubte ungläubig und sagte noch immer verärgert, noch immer leidend: » Ich verstehe dich nicht. Diese Leute, die Magori– trotz ihrer seltsamen Bräuche sind sie eine Verbesserung im Vergleich zu Tyrans. Ich weiß nicht warum, denn sie haben eine schreckliche Macht. Ich werde sicher nicht so schnell vergessen, was Garis mir am ersten Tag angetan hat! Aber irgendwie sind sie nicht verdorben, nicht auf die gleiche Weise wie die Tyraner. Und wenn sie siegen, werden sie diesen Staat, den sie errichten, nicht wie Tyrans auf Sklaverei aufbauen. Tyrans ist krank, Ligea. Hast du das immer noch nicht begriffen? Und welche Loyalität schuldest du überhaupt jemandem wie Rathrox?« Er schnaubte erneut angewidert. » Beim Vortex, wie konnte jemand, der eine Lüge so leicht erkennen kann wie du, sich nur so täuschen lassen? Denk nach, Ligea. Denk nach. Denk an Gayed, an deine Kindheit. Denk darüber nach, wer genau dich geliebt hat. Die Zeit für Selbsttäuschungen ist abgelaufen. Jetzt ist es an der Zeit, Entscheidungen zu fällen, egal, wie schwer sie auch sein mögen.«
    Â» Und wie wird deine Entscheidung lauten?«, fragte ich ihn ruhig. » Wirst du mich verlassen, um bei diesen Leuten zu bleiben, wenn ich nach Madrinya zurückkehre?« Ich hatte das » wenn« absichtlich betont.
    Er zuckte zusammen, und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck von Schmerz und Verzweiflung. » Wieso bist du nur den Dingen und den Menschen gegenüber so blind, die dir am nächsten sind, Ligea? Während du doch alles, was weiter entfernt ist, so klar sehen kannst? Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass ich hier stehen und zusehen kann, wie deine Augen nach einem anderen Mann hungern, dass ich deine Freudenschreie in seinen Armen hören und dennoch den Schmerz ertragen kann, statt dich zu verlassen. Ich mache mich für dich zu etwas, das geringer als ein Mensch ist. Ich diene dir, nicht Tyrans. Ich bin so verliebt, so schwach , dass ich dich sogar dem vorziehe, was ich als richtig empfinde.«
    Seine Worte schmerzten mich, schlugen

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