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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Rat und– wenn es Euch irgendwie möglich ist– steht auf. Es sieht besser aus, wenn Ihr Euren Anklägern im Stehen begegnet.«
    Arrant nickte. » Wer… wer leitet die Versammlung?«
    » Magor Berrin ist der Sitzungsmeister.«
    Berrin. Arrant war ihm einige Male begegnet, aber er kannte ihn nicht gut. Er war ein ruhiger, nachdenklicher Mann, einer der ursprünglichen Zehn, wodurch er einen beachtlichen Status innehatte. Arrant hatte das Gefühl, dass er zumindest gerecht sein würde.
    » Grevilyon, wenn sie mich für schuldig befinden, was ist die Strafe dafür, einen anderen Magoroth aus Versehen getötet zu haben?«
    » Ich… ich weiß es nicht. Sie könnten Euch für den Rest Eures Lebens verbieten, Magormacht zu benutzen. Ihr würdet Euer Schwert übergeben müssen, vermute ich.«
    Er dachte darüber nach und kam zu dem Schluss, dass er keine der beiden Entscheidungen anfechten würde. Er wollte seine Macht ohnehin nie wieder benutzen.
    Er starrte die Männer und Frauen an, die jetzt ihre Plätze im Saal einnahmen. » Könnten sie mich verbannen?«, fragte er.
    Grevilyon zuckte unbehaglich mit den Schultern. » Schon möglich, schätze ich. Einfach nur, um sicherzugehen, dass die Illusionierer Euch nach dem Tod von Magor Temellin nicht das Illusionistenschwert übergeben. Sie könnten es für weiser halten.«
    Er stellte sich vor, wie Tarran sagte: Denk an was anderes, du Tölpel, und er zwang sich, zu den gewölbten Bogen über ihm hochzustarren. Sie waren von kardischen Baumeistern errichtet worden, schätzte er; Nicht-Magori, die die Hilfe der Magoroth zur Verfügung gehabt hatten, um Steine zu heben und zu behauen. Ausgebildete Architekten und Ingenieure hatten gelernt, sich mit der Hilfe der Magori in die Höhe zu schwingen. Es interessierte ihn, wie sie diese Bogen gebaut hatten. Er verstand ihre Geometrie, er verstand auch, warum sie oben blieben, aber er wollte unbedingt erfahren, wie sie erbaut worden waren. Die Mechanik hinter der Konstruktion.
    Er musste Barret fragen. Vielleicht konnte er nach Tyr gehen und lernen, wie man ein Aquädukt baut… das würde ihm gefallen. Er konnte immer noch etwas tun, worauf er stolz sein konnte und was nach seinem Tod von ihm bleiben würde. Er konnte immer noch ein würdiger Mann werden. Er konnte versuchen zu vergessen, dass er einmal ein Magoroth gewesen war. Dass er getötet und verletzt und verraten hatte. Oh Tarran.
    Die Glocke über seinem Kopf schwang, wurde von einem Strahl von Magormacht bewegt und brachte einen traurigen Ton hervor, der wie eine tyranische Tempelglocke klang, die für die Toten ertönte. Arrant wechselte einen Blick mit Grevilyon und stellte sich der Menge.
    Er war froh, dass er von ihren Emotionen nichts mitbekam.

19
    » Das ist nicht in Ordnung«, erklärte Magoria Ungar von ihrem Platz hinter dem Pult aus. » Es ist erst gestern Vormittag passiert. Die Gefühle sind aufgewühlt, weil so viele von unseren Kindern verletzt wurden oder gefährdet waren.«
    » Loyalität«, dachte Arrant. » Sie ist ihrem Illusionisten gegenüber loyal. Wenn sie nur wüsste, dass ich das, was sie versucht, gar nicht begrüße. Ich will nur noch, dass es vorüber ist. Ich will, dass es vorbei ist, bevor Temellin zurückkehrt, damit er diese Hölle nicht mit durchmachen muss.«
    » Arrants Vater ist nicht hier, um ihn zu leiten«, sagte Ungar weiter. » Der Junge ist verletzt und steht sicherlich immer noch unter Schock. Es ist unter unserer Würde, ihn zu diesem Zeitpunkt vor diese Versammlung zu bringen– ihn faktisch vor Gericht zu stellen. Ich bitte euch, in Erwägung zu ziehen, diese Ratssitzung zu verschieben.«
    Als sie sich setzte, fragte Berrin: » Gibt es noch jemanden, der sich dazu äußern möchte, inwieweit dies der geeignete Zeitpunkt für diese Angelegenheit ist?«
    Korden stand von seinem Platz bei seiner Familie in der ersten Reihe auf. » Ja, ich möchte sprechen«, sagte er und trat zum Pult. Er hatte die Stimme eines Redners und eine tragische Leidenschaft, die den Weichherzigen unter den Anwesenden Tränen entlockte. » Ich bin hier der Geschädigte. Mein Sohn, erst siebzehn Jahre alt, ist tot. Ich möchte, dass alle, die gestern im Übungshof anwesend waren, hier aussagen, solange die Ereignisse noch frisch und nicht durch falsche Erinnerungen verzerrt sind. Ich war nicht dabei. Ich möchte wissen, was geschehen ist. Und ich möchte sicherstellen, dass so etwas nie wieder passieren wird.«
    Er wedelte mit einer Hand in Arrants

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