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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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ist.«
    Arrant erstarrte entsetzt. Alles, was Firgan gesagt hatte, hätte so gewesen sein können. Es hätte genau auf diese Weise geschehen sein können.
    Vielleicht hatte Firgan gar nichts getan. Vielleicht war der obszöne Triumph, der auf dem Übungshof von ihm ausgegangen war, nichts als reine Freude darüber gewesen, dass Arrant einen Fehler machte und die Kontrolle verlor? » Oh Götter im Himmel«, dachte er, » es war alles mein Fehler! Tarran ist jetzt vielleicht meinetwegen tot. Und Perry auch.«
    Er wäre in diesem Moment beinahe gestürzt, wenn Grevilyon ihn nicht am Arm gepackt und festgehalten hätte. Übelkeit drohte ihn zu übermannen, als er da stand und versuchte, sich die Abfolge der Ereignisse vorzustellen. Alles war so durcheinander, so von Entsetzen verzerrt. Sein Fehler. Seiner, nicht etwas, das Firgan getan hatte.
    Berrin sprach, und seine Stimme klang gedämpft. » Danke für Eure Ehrlichkeit. Stimmt es auch, dass Lesgath Arrants Schwert gehalten hat und Arrant dies wusste?«
    » Arrant wusste natürlich, dass ich sein Schwert gehalten hatte. Ich hätte mir nie einfallen lassen, so etwas zu tun, ohne der betreffenden Person davon zu erzählen. Das wäre höchst unethisch gewesen. Aber meines Wissens hat Lesgath Arrants Schwert nie angefasst. Er hat es ganz sicher nicht in meiner Gegenwart getan, wie ich Arrant habe sagen hören. Und es scheint mir sehr unwahrscheinlich, dass er so etwas von allein getan hat. Und jetzt werden wir es natürlich nie mehr erfahren, denn er ist tot.«
    Firgan warf Arrant einen Blick zu. » Es tut mir leid für dich. Ich weiß, dass du niemandem schaden wolltest. Aber ich bitte dich, leite entsprechende Schritte ein, damit so etwas nie wieder geschieht. Lesgath hat es nicht verdient, mit siebzehn zu sterben, auf der Schwelle seines Lebens. Er war ein Magoroth, und er wurde gebraucht, um sein Land zu verteidigen. Er… er war mein Bruder, und unsere Familie ist durch das, was gestern geschehen ist, für immer verändert worden.«
    An dieser Stelle fing Gretha an zu weinen, und Elvena nahm sie in die Arme, blickte dabei Arrant finster an.
    Arrant bemerkte es kaum. Seine Gedanken rasten. Firgan konnte vor einer Versammlung von Magoroth keine direkte Lüge aussprechen, ohne dass sie es merkten. Wenn er also behauptete, dass Lesgath seine Hand nicht in den Griff von Arrants Schwert gelegt hatte, dann sagte er die Wahrheit. Er musste die Schwerter in den Gestellen vertauscht haben, damit Lesgath das eines anderen aufnahm, in dem Glauben, es wäre Arrants. Firgan hatte sie beide getäuscht.
    Aber wieso?
    Und dann verstand er, und die Erkenntnis sorgte dafür, dass ihm übel wurde. » Möge ihn der Sand zum Hades befördern«, dachte er. » Ich sollte denken, ich könnte mich gegen Lesgath nicht verteidigen; und Lesgath sollte denken, er wäre vor mir geschützt, was ihm den Mut verlieh, mich zu verspotten. Firgan hat mich geschickt zu der Überzeugung verleitet, dass Lesgath durch mein Schwert nicht verletzt werden kann. Als er gesehen hat, dass ich im Begriff war, meine Macht einzusetzen, dachte er, ich würde mein Schwert benutzen, in dem tiefen Glauben, dass ich Lesgath damit nicht schaden könnte. Er hat sich geirrt– ich habe stattdessen meinen Cabochon benutzt, weil ich mich durch den Rückschlag nicht verletzen wollte. Am Ende spielte es aber keine Rolle. Ich habe Lesgath getötet, wahrscheinlich, weil ich beides nicht handhaben konnte, weder die Cabochon-Macht noch die Schwertmacht, die durch Firgan in mich zurückgeleitet wurde. Firgan hat mir den Plan ins Hirn eingepflanzt, und ich bin ihm gefolgt, dumm wie ich war. Und das nimmt mir jede Möglichkeit, als Illusionisten-Erbe bestätigt zu werden, und daher hat Firgan bekommen, was er wollte.«
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Rednerpult, wo Firgan sich jetzt an Berrin wandte. » Magor, darf ich mich setzen? Ich…« Er schüttelte den Kopf und rieb sich mit einer Hand über die Stirn. » Wenn es noch Fragen gibt, später vielleicht…« Ohne auf eine Erlaubnis zu warten, stolperte er zu seinem Platz, wo er sich abrupt hinsetzte und den Kopf in die Hände stützte. Seine Schultern zuckten. Korden legte einen Arm um die Schultern seines ältesten Sohnes, der vollkommen den Eindruck eines gebrochenen Mannes erweckte, vom Kummer zerstört.
    » Bei den Höllen«, dachte Arrant, » bin ich hier der Einzige, der diese Scheinheiligkeit durchschaut?« Er holte tief Luft und ließ die bittere Ironie auf

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