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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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sich wirken. Er hatte den falschen Bruder getötet. Lesgath mochte ein gemeiner Rüpel gewesen sein, aber Firgan war viel mehr als nur das. Er war ein Mann, der leichten Herzens dem Tod seines eigenen Bruders zusah– nicht, weil er ihm im Weg gestanden hatte, sondern weil er das Pech hatte, eine Schachfigur zu sein, die geopfert werden musste, um einen Sieg in einem Spiel um die Macht zu erringen.
    Und der Mann hatte gewonnen.
    Getuschel im Saal holte Berrin wieder ans Pult, von wo aus er die Anwesenden zur Ordnung rief und den nächsten Zeugen bat vorzutreten.
    Einer nach dem anderen kamen sie jetzt und berichteten, was geschehen war; die meisten kamen von draußen herein, denn sie waren noch nicht alt genug, um Teil des Rates zu sein. Manche, wie Vevi, waren verwundet. Sie hatte sich den Arm gebrochen und Schürfwunden im Gesicht. Ihre Aussage war präzise, und sie machte sie, ohne ihn ein einziges Mal anzusehen. Andere, wie Grantel, waren unverletzt, und was sie sagten, war konfus. Wieder andere wie Bevran versuchten, Arrants Schuld herunterzuspielen. Andere, wie Yetemith, ließen ihn deutlich ihren Zorn spüren. Die Geschichte, die sie erzählten, entsprach mehr oder weniger dem, was Firgan berichtet hatte.
    Die einzige Person, deren Aussage ein bisschen abwich, war Serenelle, und das lag daran, dass Berrin sie auf andere Weise befragte. » Du hast einen Schutzzauber aufgebaut und viele Menschen mit deiner raschen Reaktion und der Kraft dieses Bannes gerettet. Die Magoroth– nein, ganz Kardiastan– schuldet dir großen Dank, Serenelle Korden. Es tut uns sehr leid, dass wir dich zu dieser Stunde, da du um deinen Bruder trauerst, befragen müssen.«
    » Danke, Magor.« Sie klang gefasst. Der Blick, den sie Arrant zuwarf, war eher neugierig als feindselig. » Ich bin bereit zu erzählen, was ich weiß.«
    » Ich vermute, was uns alle hier am meisten beschäftigt, ist Folgendes: Wie kommt es, dass du in der Lage warst, so schnell zu handeln? Hast du mit einem Problem gerechnet?«
    » Nicht direkt. Firgan sagte– das war, bevor Arrant gegen Grantel gekämpft hat–, dass immer die Möglichkeit besteht, dass Arrants Macht außer Kontrolle gerät. Also hat er mich vor jedem Kampf, an dem Arrant teilgenommen hat, gebeten, zu warten und zuzusehen. Wenn irgendetwas schiefgehen sollte, sollte ich einen Bann errichten. Er sagte, es wäre nur eine Vorsichtsmaßnahme. Also habe ich zugesehen. Als Firgan dann gerufen hat, habe ich sofort den Bann über den ganzen Hof aufgebaut, zwischen Arrant und uns Übrigen. Unglücklicherweise bin ich nicht rechtzeitig damit fertig geworden, so dass ein paar Leute entweder verbrannt oder quer über den Hof geschleudert wurden. Wie Perry.«
    » Dann haben wir es Firgans Voraussicht zu verdanken, dass den meisten von denen, die auf dem Übungshof waren, nichts passiert ist?«
    » He, er hätte das nicht ohne mich machen können«, sagte sie keck. » Ich bin schneller als jeder andere Magoroth, den Ihr kennt, wenn es darum geht, einen Bann aufzubauen.«
    Arrant hätte beinahe gelächelt. Auch wenn sie nicht aufgebracht und erst recht nicht gramerfüllt klang, gab es Zeiten, da mochte er Serenelle regelrecht.
    Sie sah zu ihm hin. » Du schuldest mir einiges, Arrant Temellin, für diesen Bann. Vergiss das nur nicht.« Dann wandte sie sich wieder an Berrin. » Es war keine Absicht, wisst Ihr. Ich habe sein Gesicht gesehen, bevor er ohnmächtig wurde. Er war entsetzt. Er ist einfach nur vollständig hirnlahm, wenn es um Magorsachen geht.«
    » Danke, Magoria«, sagte Berrin. » Das ist dann alles.« Als sie das Podium verlassen hatte, wandte er sich an Arrant. » Magor, wir haben jetzt alle Zeugen angehört. Ihr habt nun die Gelegenheit, Euch an den Rat zu richten. Oder Ihr könnt es jemand anderen an Eurer Stelle tun lassen.«
    Arrant holte tief Luft. » Ich spreche selbst für mich«, sagte er. Eine absurde Erinnerung flackerte kurz in seinem Kopf auf: sein Rhetorikunterricht beim alten Cominus in Tyr. » Was würde der alte Mann jetzt denken, wenn er mich so sehen könnte?«, fragte er sich, während er vortrat, um seinen Platz am Rednerpult einzunehmen.
    Es war gut, dass er die Möglichkeit hatte, sich am Pult festzuhalten; die Müdigkeit verstärkte den Schmerz, der in einem Netzwerk aus unsichtbaren Wegen durch seinen Körper lief. Die Schmerzkontrolle der Heiler ließ nach. Während er sprach, versuchte er, den körperlichen Schmerz irgendwohin zu schieben, wo er nicht die Klarheit

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