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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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wenig anziehend das auch sein mag.« Er lächelte Garis strahlend an. » Ich freue mich wirklich, dich zu sehen! Ich habe dich vermisst.« Er hatte auch Sam vermisst, auch wenn er nicht vorhatte, das zuzugeben. Sie hatte ihm hin und wieder geschrieben, zwar ohne großartige Neuigkeiten zu verkünden, aber dafür immer mit dem einen oder anderen witzigen Aspekt ihres Lebens als angehende Heilerin. Wenn er ihre Briefe las, endete es immer damit, dass er lachen musste.
    Garis führte die beiden Sleczs an den Zügeln, als sie zwischen den Reihen von aufgestapelten Steinen hindurchgingen, die für den Bau des Aquädukt-Kanals gedacht waren, und schließlich das Baugelände verließen und sich flussaufwärts wandten. Als sie um die erste Biegung kamen, deutete Arrant auf das größte Zelt in dem Lager am Ufer. » Hübscher Flecken, was? Ich schwimme jeden Abend im Fluss, und die Eisvögel haben sich so an mich gewöhnt, dass sie da bleiben, um die Fische zu fangen, die sich in ihre Richtung bewegen, weil ich sie verscheuche.« Er rief einem Jungen etwas zu, der gerade dabei war, einen Korb mit Zwiebeln vom Vorratszelt zum Küchenbereich zu tragen. » He, Senesces! Nimm diese zwei Tiere hier und hol jemanden, der sie absattelt und tränkt, ja? Und dann bring das Gepäck in mein Zelt, zusammen mit etwas Wein und etwas zu essen.«
    Senesces starrte die Sleczs an und nahm die Zügel mit offensichtlicher Nervosität auf. » Beißen sie?«, fragte er mit aufgerissenen Augen.
    » Kein bisschen«, sagte Garis unbekümmert und schlug einen frechen Fressarm nach unten.
    Arrant grinste und schüttelte den Kopf in gespielter Verzweiflung, während er die Zeltklappe zurückschob, um ihnen das Eintreten zu erleichtern. » Zieh deine Sandalen aus, du Barbar. Du bist hier in Tyrans, weißt du, und selbst in einem Zelt geht es bei uns vornehm zu.«
    » Oh, jetzt also tyranische Feinheiten, ja?«, fragte Garis, während er sich das Schuhwerk auszog. Der Boden war übersät mit Matten aus geflochtenem Schilf, die sich unter seinen Füßen weich anfühlten. Das Zelt war ziemlich geräumig, aber dennoch nahm ein großer Tisch, auf dem sich Pergamentrollen, Bauzeichnungen, Stifte, Maßstäbe und Bauchzirkel befanden, den größten Teil des Innenraums in Anspruch. Ein Feldbett mit Arrants Bettzeug, unter dem sich seine Kleidung befand, war in eine Ecke geschoben worden. Einige aufrecht stehende Sessel, eine Reihe Stühle und eine Bronzeschüssel zum Waschen auf einem geschnitzten Gestell ergänzten das Mobiliar.
    » Du kannst dich dort waschen, bevor wir uns setzen«, sagte Arrant.
    » Du lebst gut«, bemerkte Garis, während er sich Hände und Gesicht abtrocknete. » Besser jedenfalls als ein Offizier in einem Armeelager.«
    Arrant zuckte mit den Schultern. » Besser auch, als ich es mir von meiner Bezahlung als Brückenbauer leisten könnte. Sarana gewährt mir eine finanzielle Unterstützung, die mir der alte Arcadim monatlich zuweist. Bist du ihm jemals begegnet? Saranas Geldverwalter. Er ist nie nach Assoria zurückgekehrt, obwohl er immer gesagt hatte, dass er das tun würde. Jammert die ganze Zeit und schickt mir kleine luxuriöse Dinge, die er mit seinem eigenen Geld kauft– und ihr in Rechnung stellt.« Er lachte. » Sie bezahlt immer. Ich denke, er versucht, ihr etwas zu sagen, ich bin mir nur nicht sicher, was. Ihr persönliches Vermögen ist jetzt riesig, weißt du. Die Unterstützung ist so lächerlich hoch, dass ich das meiste an die Arbeiter als Zuschuss weitergebe, wenn sie den Zeitplan einhalten.«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen und winkte Garis zu dem gegenüber. Seine Stimme wurde nüchterner, als er jetzt fragte: » Sag mir, sind die Illusionierer noch am Leben?« Sein Mund wurde plötzlich trocken, als er auf die Antwort wartete. Tarran, wage es bloß nicht, einfach so zu sterben, bitte…
    » Ja, so eben noch. Sie sind jetzt in einem Gebiet, das etwa fünfzig Exaltarchmeilen lang ist und an die letzte Strebe grenzt.«
    Arrant wurde bleich. Ursprünglich war die Illusion nahezu fünfhundert Meilen lang gewesen und ungefähr zweihundert breit. » Und wie breit?«, fragte er kaum hörbar.
    Es entstand eine lange Pause, bevor Garis antwortete. » Eine halbe Meile, mehr nicht.«
    » Götter.«
    » Es ist noch viel schlimmer als damals, als du weggegangen bist, Arrant. Was wir tun, hilft zwar ein wenig, aber die meisten sagen, dass wir damit lediglich das Unvermeidliche hinauszögern. Andere sind optimistischer und

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