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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Menschen stürzten und taumelten wie Spreu im Wind.
    Er leckte sich die trockenen Lippen. Wut baute sich an einem Ort tief in seinem Innern auf. » Kann– könnte Firgan so etwas aus Versehen getan haben?«
    » Nein. Du wärst tot, wenn das der Fall gewesen wäre. Ohne besondere Beschwörungen des Urhebers würde ein Mensch, durch den eine Woge von Cabochon-Macht hindurchgeschickt wird, getötet werden. Er wollte nicht, dass du stirbst, Arrant. Er wollte, dass du für etwas die Schuld bekommst, das du nicht getan hast.«
    Einen Moment lang konnte Arrant sich nicht rühren. Dann presste er die Hand vor den Mund, sprang auf und lief vom Zelt weg. Er schaffte es gerade noch zu den Büschen am Flussufer, wo niemand war, ehe er alles erbrach, was er an diesem Tag gegessen hatte. Danach lehnte er den Kopf gegen den Stamm eines Baumes. Sein Körper zitterte.
    Garis kam einen Augenblick später zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schultern.
    » Dieser Mistkerl von Mörder«, murmelte Arrant. » Er hat wirklich absichtlich seinen eigenen Bruder umgebracht. Und er hat mich zum Narren gehalten. Ich habe die Schuld tatsächlich auf mich genommen.« Übelkeit stieg in Wogen in ihm auf. Er schob sich mit dem Unterarm von dem Baum weg und drehte den Kopf, um Garis anzusehen. » Seinetwegen habe ich freiwillig darum gebeten, dass man mir meine Macht nimmt. Ich habe mich selbst kastriert. Ich habe mich zu etwas Geringerem gemacht, als ich war, zu weniger, als mein Potenzial in Wirklichkeit war. Ich habe mich von der Nachfolge ausgeschlossen. Und ich habe mich für immer von Tarran abgeschnitten. Was muss Firgan über mich gelacht haben. Schatten der Hölle, eines Tages werde ich ihn dafür bezahlen lassen. Es wird meine Hand sein, die ihn ins Vergessen schickt. Das schwöre ich.«
    » Er muss über uns alle gelacht haben. Komm, gehen wir zum Zelt zurück.« Während sie gingen, fügte er hinzu: » Du darfst dir nicht die Schuld an Firgans Verbrechen geben, das weißt du. Nicht du hast das getan; er war das.«
    Arrant war so in ein Knäuel von Emotionen verwickelt, dass er die Worte kaum hörte. » Narren lassen sich leicht zum Narren halten. Ich dachte immer, er würde mich dazu bringen wollen, Lesgath anzugreifen, auch wenn ich wusste, dass an dieser Idee so einiges war, das keinen Sinn ergab.«
    » Es war vielleicht sein Ersatzplan«, erwiderte Garis, während sie das Zelt wieder betraten. » Ein Soldat wie er würde schließlich seine Speere nie nur auf einen einzigen Ort richten. Das Problem war, dass wir dieses letzte Stück des Puzzles nicht hatten– das Stückchen, das Samia gefunden hat, das seinem Hauptstoß erst Sinn verleiht. Wie hätten wir wissen können, was er wirklich vorhatte, ohne dieses Stück zu kennen? Und ich vermute, es gibt noch einen anderen Grund, weshalb wir ihn unterschätzt haben: Es ist sehr schwer für anständige Menschen, sich jemanden vorzustellen, der bösartig genug ist, seinen eigenen Bruder aus einem Grund zu töten, der nichts damit zu tun hat, dass dieser ihn bedroht hätte oder ein Rivale wäre– oder dass er ihm auch nur im Weg gestanden hätte. Sondern einfach nur, weil er sich als passendes Instrument eignete, um jemand anderen aus dem Rennen zu werfen. Das ist wohl das Bösartigste, was es gibt.«
    Er schob Arrant wieder in seinen Sessel und gab ihm den Weinkelch in die Hand. » Trink das. Firgan hat allerdings einen Fehler gemacht. Es ist ihm nie in den Sinn gekommen, dass du deine Magor-Zugehörigkeit freiwillig aufgeben würdest. Dein Mut und dein Opfer– verbunden mit der Unfähigkeit Kordens, auf Temellins Rückkehr zu warten– haben die meisten im Ratssaal gegen die Korden-Familie aufgebracht, trotz Lesgaths Tod. Firgan hatte einige Probleme, die Achtung zurückzugewinnen, die er vorher besessen hatte. Die Leute haben eine Seite an ihm gesehen, die ihnen nicht sehr gefallen hat.«
    Arrant trank ein paar Schlucke Wein.
    » Nach dem, was ich gehört habe«, sprach Garis weiter, » haben die meisten beim Betreten des Ratssaals gewollt, dass ihnen dein Kopf auf einem Speer serviert wird, aber beim Verlassen haben sie deinen Mut bewundert, während sie Korden verurteilt haben, weil er vorschnell gehandelt hat, und Firgan, weil er rachsüchtig und machtgierig war.«
    Arrant trank jetzt einen großen Schluck. » Wir können nichts beweisen, oder? Wir können nicht beweisen, dass Firgan diesen Abschnitt gelesen hat oder dass er entsprechend gehandelt hat, falls er ihn gelesen hat. Zu

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