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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Ich weiß, dass ich ihn immer gemocht habe. Ich schulde ihm mehr, als ich sagen kann.«
    Sie reichte ihm seine Hose. » Arrant, ich werde sehr wütend auf dich sein, wenn du am Ende von dieser Geschichte nicht mehr am Leben bist, weißt du. Ich will wissen, wie sich diese Beziehung entwickeln wird.«
    Er grinste und küsste sie. Sie küsste ihn zurück, und die Vorstellung, dass sie ihn zu mögen schien, verwunderte ihn immer noch. Er wünschte sich, er könnte sie durch seinen Cabochon fühlen lassen, wie er empfand, aber er gehorchte ihm nicht, obwohl sie den Riss wieder versiegelt hatte.
    » Es ist seltsam«, sagte sie, während sie sich anzog. » Wir könnten alle in ein paar Tagen tot sein, aber Papa macht sich Sorgen um uns. Ich habe seine Besorgnis gespürt. Er denkt, dass du mich verlassen wirst, dass du mich verlassen musst, weil ich nur eine Imaga bin. Er denkt, dass ich– dass wir beide leiden werden, wenn wir weitermachen.«
    » Samia, sofern Tarran nicht bei mir ist, bin ich kein Magoroth, kein richtiger. Und wenn ich kein richtiger Magoroth bin, kann ich auch nicht Illusionist sein, und wenn ich kein Illusionist bin, wird es niemanden interessieren, wen ich… auf meine Pritsche hole. Oder wen ich liebe. Oder heirate. Vor allem aber werde ich das sowieso selbst entscheiden. Wenn ich dich also verlasse, dann aus Gründen, die mit uns zu tun haben– mit dir und mir– und nicht mit anderen Leuten.«
    Sie lächelte und versuchte, ihre Traurigkeit zu verbergen. Sie sprachen über eine Zukunft, die sie möglicherweise nie haben würden. » Das reicht mir als Antwort.«

28
    Eine Viertelstunde später trafen sie sich im Atrium. Wie immer in Kardiastan waren die Tagesstunden zermürbend heiß; nur die Weinreben im offenen Teil des Hofes und das kühle Plätschern des Springbrunnens in der Mitte machten die Mittagstemperaturen erträglich. Einer der Mellos sang von seinem Platz irgendwo im dichten Blattwerk aus sein eintöniges Lied. » Es ist fast, als wären wir wieder in Tyr«, dachte Arrant. » Es gibt an den Wegehäusern in Kardiastan immer noch nicht viel, das kardisch ist.«
    Er fühlte sich sehr verlegen. Wenn es etwas gab, das noch schlimmer war, als von der eigenen Mutter beim ersten Mal mit einem Mädchen überrascht zu werden, dann, wenn sie in Begleitung des Vaters des Mädchens war. Als er und Samia sich den beiden näherten, hielt er ihre Hand fest. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte.
    Seine Mutter kam ihm zuvor. » Wir müssen uns bei euch entschuldigen. Wir waren besorgt, und der Wegehausverwalter hatte uns gerade erzählt, dass Firgan da gewesen war – wir wussten nicht, was wir vorfinden würden, als wir die Tür öffneten.«
    » Und das ist auch schon alles an Entschuldigung, was ihr zwei bekommen werdet«, knurrte Garis. » Was in aller Welt habt ihr euch nur dabei gedacht, einfach so wegzurennen, während wir mitten in einer Krise stecken?«
    » Das ist im Augenblick unwichtig, Garis«, sagte Sarana. Ihre Stimme klang ruhig und fest und war voller Autorität. Arrant kannte sie nur zu gut; wenn sie so sprach, wurde jede Diskussion rasch im Keim erstickt.
    Garis fuchtelte mit den Händen, aber er fügte sich.
    » Ich habe bereits einen Boten zu deinem Vater zurückgeschickt«, wandte Sarana sich jetzt an Arrant, » um ihm mitzuteilen, dass es euch gut geht. Und jetzt zu der wichtigen Frage: Ist es dir gelungen, mit Tarran zu sprechen?«
    Er schüttelte den Kopf. » Er antwortet immer noch nicht. Er hat mich gewarnt, dass er mich nicht hören würde.«
    » Dann wirst du morgen mit mir zur Zitterödnis weiterreiten. Du musst Tarran immer noch diese Fragen stellen. Garis kann Samia nach Tyr zurückbringen. Ich werde deinen Cabochon heilen, wenn es nötig ist.«
    » Nein«, sagte Samia.
    Sarana wölbte eine Braue. Sie war es nicht gewöhnt, dass man ihr so schlicht widersprach.
    » Arrant und ich wollen nicht getrennt werden«, erklärte Samia. » Nicht jetzt. Nicht, wenn es mit der Verheerung so steht.«
    Sarana neigte den Kopf und dachte nach. » Das ist dein Problem, Garis«, sagte sie schließlich. » Sie ist deine Tochter. Viel Glück.«
    » Samia«, sagte Garis, » du bist keine Kriegerin.«
    » Nein. Ich bin eine Heilerin. Sag mir jetzt nicht, ich werde nicht gebraucht.«
    Vater und Tochter funkelten sich an. Arrant dachte daran, sich einzumischen, aber dann beschloss er, dass Samia ziemlich gut in der Lage war, sich selbst für ihre eigene Zukunft einzusetzen. In diesen zwei

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