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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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hätte die Verheerung vor, die Illusionierer zu übernehmen, statt sie zu töten.«
    Firgan versuchte später, sie in die Enge zu treiben, als er sie allein fand, aber Sarana weigerte sich, bei dem Spiel mitzumachen. Sie ging an ihm vorbei, zog dabei Arrant mit sich. » Eine Lektion«, sagte sie ins Ohr ihres Sohnes, als sie weggingen. » Wenn jemand so wie eben mit dir allein sprechen will, dann weil er glaubt, dass es möglich ist, dich zu verunsichern. Gib ihm nicht die Gelegenheit dazu. Wir müssen uns sein Gift nicht anhören.«
    » Können wir nicht irgendetwas tun? Ich würde ihn gern auf seiner Pritsche ermorden.«
    » Ich auch, aber wir sollten ihn ziehen lassen, damit er gegen die Verheerung kämpfen kann. Er wird dort gebraucht.«
    » Müssen wir den Rest des Weges mit ihm zusammen reiten?«
    » Ich werde ihm morgen vor den anderen Soldaten befehlen, als Erster mit den Männern aufzubrechen. Ich bin die Illusionisten-Erbin, und er wird tun müssen, was ich sage«, sagte sie erheitert. » Einen Rang zu bekleiden hat manchmal seine Vorteile. Und jetzt geh zu Samia, die da drüben in der Ecke sitzt– du musst so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen.«
    Er hatte keine Ahnung, wie sehr es sie schmerzte, das zu sagen; sie begehrte seine Zeit ebenfalls, aber sie wusste, dass sie nicht länger darüber befahl. Sie ging weg, um mit den Magori zu essen, und ihre Furcht, als sie an die bevorstehenden Tage dachte, war so kalt wie Raureif auf kahlen Bäumen im Winter.
    Firgan und die anderen Magori ritten noch vor Tagesanbruch weiter, aber es gelang ihm vorher, Arrant in den Latrinen in die Enge zu treiben. Es waren etliche andere Leute da, die kamen und gingen, deshalb machte Arrant sich keinerlei Sorgen um seine Sicherheit. Angesichts dessen, was Sarana am Abend vorher gesagt hatte, bedauerte er allerdings seine Unfähigkeit, der Auseinandersetzung zu entgehen.
    » Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Firgan. Er steckte seine Hand in die Gürteltasche und zog ein marmornes Fläschchen heraus. Er nahm den Deckel ab und schüttete etwas, das wie Sand aussah, in seine Hand. Arrant blickte fasziniert darauf. Wie beiläufig neigte Firgan die Hand dann über dem Latrinenloch so, dass die Körner in einem Strom aus Gold hinunterfielen. Sie funkelten im Licht der Öllampen, als würden sie ein eigenes Leben besitzen und sich winden und glitzern, während sie unterwegs ins Abflusssystem des Wegehauses und somit in die Vergessenheit waren. Ein paar Körner prallten mit einem scharfen Geräusch auf den polierten Marmor der Latrine.
    Also kein Sand. Eher so etwas wie feiner Kies. Arrant starrte es ausdruckslos an. » Sehr hübsch«, sagte er tonlos. » Was für ein Spiel spielen wir jetzt, Firgan?«
    Firgan beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: » Das sind die Überreste von Serenelle«, sagte er. Er lächelte. » Pass auf dein hübsches Mädchen auf. Das nächste Mal könnte der zermahlene Edelstein rot sein. Einfach nur, um dir wehzutun, aus keinem anderen Grund.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und ging davon, ließ das Fläschchen zurück.
    Arrant war maßlos schockiert und musste sich an der Wand abstützen. Er starrte auf die paar Körner, die noch auf dem Latrinensitz lagen. Sie zwinkerten ihm zu; goldenes Feuer klammerte sich an die zerbrochenen geschliffenen kleinen Flächen, als würden sie sich an die letzten Momente des Lebens klammern.
    Serenelle?
    Er befeuchtete eine Fingerspitze und nahm die Körner auf, rollte sie dann so, dass sie an seinem glühenden Cabochon zu liegen kamen. Und er fühlte sie, ihre Überreste, ein Puls, der durch seinen Körper ging.
    Er sah voller Hass in die Richtung, in die Firgan gegangen war. Der Mann hatte die Überreste des Cabochons seiner Schwester mit sich herumgeschleppt, nur um ihn zu verspotten. » Oh Serenelle, es tut mir so leid.«
    Vorsichtig tat er die Körner wieder in das Fläschchen zurück, das er in seine Gürteltasche steckte. » Nicht mehr lange, Firgan, das schwöre ich dir.«
    Als er mit bleichem Gesicht zu den anderen stieß, die in den Ställen waren, hatten Firgan und die Magorkrieger das Wegehaus bereits verlassen. Der Verwalter des Wegehauses kam, um mit ihnen zu sprechen, während sie dabei waren, die Sleczs bereitzumachen. Ein besorgtes Stirnrunzeln zeichnete sein Gesicht, das ähnlich stark von Falten durchzogen war, wie die Streben von Spalten und Rissen durchsetzt waren. » Illusionistin«, sagte er an Sarana gewandt, » reitet Ihr zur

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