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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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mit seinem Mund. » Rette ihn, Sarana. Kardiastan braucht ihn. Er ist unsere Zukunft. Sie beide sind das.«
    Als sie das zweite Wegehaus erreicht hatten, war es fast Mitternacht. Sie hatten beide seit einigen Stunden nichts mehr gesagt. Arrant musste Samias Schmerz nicht fühlen, um zu wissen, dass er da war, auch wenn sie sich vermutlich während des Reitens selbst heilte. Auch er war überall wund, da er nicht mehr daran gewöhnt war, lange im Sattel zu sitzen, und sein Elend wurde noch dadurch verstärkt, dass er keinerlei Kontakt mit Tarran hatte. Wann immer er seine Fühler nach ihm ausstreckte, kam keine Antwort, nicht einmal ein Wispern. Sein Bruder war weg, als hätte er niemals existiert, als hätte er ihn sich einfach nur eingebildet.
    Dort, wo er gewesen war, wirbelte Entsetzen. Und endlose, nicht zu beantwortende Fragen. Er konnte nicht verstehen, wie er in der Lage sein sollte, irgendetwas gegen die Verheerung auszurichten. Nicht einmal mit Tarran im Kopf.
    Als sie die Lampe am Tor des Wegehauses ein Stück voraus sahen, sagte er mit einer Erleichterung, die er bis hinunter in seine Füße spürte: » Hier bleiben wir den Rest der Nacht.«
    Mit ihrer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Sie hielt das Slecz an, und er hörte, wie sie nach Luft schnappte. Er konnte ihr Gesicht in der Dunkelheit zwar nicht sehen, aber er spürte ihre offene Bestürzung. » Oh, süße Höllen, du kannst ihn nicht spüren, oder?«
    » Wen?«
    » Firgan! Er ist da– im Wegehaus!«
    Sie wechselten einen Blick, auch wenn es in der Düsternis nur wenig zu sehen gab. Er hätte es sich denken können. Sie waren zu weit geritten an diesem einen Tag, sie hatten den Mann eingeholt. » Möge der Vortex ihn zum Hades schicken«, sagte er. » Wir können nicht weiterreiten. Wir müssen unsere Reittiere wechseln. Und ich bin so verdammt müde, dass ich jeden Moment von meinem Slecz falle.«
    » Wenn ich jetzt absteige, glaube ich nicht, dass ich so schnell wieder aufsteigen kann«, gab sie zu. » Aber Arrant, das ist Firgan. Er darf nicht erfahren, dass du ohne Wachen diese Straße entlangreist. Wenn er es rauskriegt, wird er dich töten. Vielleicht nicht in diesem Wegehaus, aber was ist, wenn er dir morgen unterwegs einen Hinterhalt legt? Wir sind außerdem im Nachteil. Du kannst ihn nicht kommen spüren, und ich bin keine Kriegerin.«
    » Er schläft wahrscheinlich bereits tief und fest. Was bedeutet, dass er uns auch nicht spüren kann. Nicht einmal, wenn wir jetzt da hinreiten und uns ein Zimmer für die Nacht mieten.«
    » Stimmt– aber er würde es am Morgen wissen.«
    Er dachte darüber nach. » Wirklich? Ich meine, die meisten Magori machen sich nicht die Mühe, irgendeine Umgebung grundsätzlich zu erforschen. Nicht, wenn sie nicht bereits mit einem Angriff rechnen. Wenn wir in unseren Zimmern bleiben, bis er aufgebrochen ist… oder wenn wir noch vor ihm aufbrechen? Würde er dann jemals mitbekommen, dass wir hier sind?«
    » Und was dann? Morgen Abend werden wir trotzdem wieder im gleichen Wegehaus landen wie er.«
    » Verdammt, Sam, musst du immer an alles denken?«
    » Ich bin eine Frau«, sagte sie.
    » Ich werde die Logik dieser Aussage ein anderes Mal in Frage stellen, aber nicht jetzt. Wir reiten jetzt zu diesem Wegehaus und nehmen uns ein Zimmer. Ein einziges Zimmer. Wir verbarrikadieren uns darin. Und wir machen uns morgen Gedanken über die Konsequenzen. Im Augenblick kümmert es mich nämlich nicht.«
    » Ich bin ziemlich sicher, dass ich morgen denken werde, eine Pritsche für eine Nacht ist ein schrecklicher Grund, sein Leben aufs Spiel zu setzen«, sagte sie, » aber jetzt– jetzt kümmert es mich auch nicht. Gehen wir also.«
    Sie ritten weiter zum Wegehaus und weckten den Torhüter, um eingelassen zu werden, dann weckten sie den Stalljungen, damit er sich um ihre Reittiere kümmerte, und ließen sich vom Wegehausverwalter ein Zimmer zuteilen. Letzterer musterte sie mitfühlend und versprach ihnen heiße Bäder für den Morgen. Arrant sagte ihm, wer er war, und der Mann konnte sein einfältiges Grinsen nicht ganz verbergen, als er nach nur einem einzigen Zimmer fragte. » Vergesst nicht«, sagte er ernst, » dass die Bäder getrennt sind. Dies ist ein ehrbares Haus.«
    Die Alpträume kamen in ihrer ganzen beklagenswerten Lebhaftigkeit: Einmal wachte er auf und dachte, die Haut würde ihm in blutigen Fetzen vom Gesicht hängen. Er lag auf der Pritsche, vor Furcht ganz klein, und seine Decke war schweißnass,

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