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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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fest davon überzeugt, dass du gewinnen wirst, oder? Und es stimmt, dass ich noch nie in einer richtigen Schlacht war. Aber ich bin gut ausgebildet worden, und ich bin nicht mehr der kümmerliche Jugendliche von einst. Ich könnte dir einen Kampf liefern. Aber zu viel hängt davon ab, dass ich gewinne. Ich muss zuerst an Kardiastan und die Illusionierer denken. Tut mir leid, Firgan.«
    Er wendete das Slecz und begann, im Trott auf die Strebe zuzureiten. Dann warf er einen Blick zurück, nur um sicherzugehen, dass Firgan nicht versuchte, einen Dolch hinter ihm herzuwerfen, aber der Magor stand einfach nur da, und ungläubiges Erstaunen über seine missliche Lage stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dann fing er an, hinter Arrant herzulaufen. Er rannte nicht, aber er lief rasch.
    Arrant hätte schneller reiten können, aber das tat er nicht. Er ließ das Slecz nur so rasch gehen, dass sie immer den gleichen Abstand zu Firgan hatten, knapp außer Reichweite eines erfolgreichen Messerwurfs. Die Strebe vor ihnen wurde größer, während die Minuten verstrichen, und Firgan wurde unaufhaltsam langsamer. Als Arrant sicher war, dass der Mann nicht nur so tat, als würde er müde werden, wurde auch er langsamer. Er behielt den Himmel im Auge, achtete auf die Helligkeit im Osten, wo die Sonne schon bald aufgehen würde. Selbst mit diesem guten Slecz würde er es nur knapp schaffen.
    Das, was er tat, machte ihm keine Freude, aber er schwankte auch nicht. Er wusste genau, was er wollte, und nichts würde dies ändern; keine Schuldgefühle, keine Meinungsänderung, kein unangebrachtes Mitgefühl. » Ich spiele eine Rolle«, dachte er. » Sam spielt eine Rolle. Tarran spielt eine Rolle. Du, Firgan, spielst keine Rolle.«
    Als etwa ein Viertel eines Stundenglases abgelaufen war, hatte Firgan große Mühe weiterzugehen; sein Gesicht war gerötet, er schwitzte, und seine Schritte wurden kürzer. Er rief hinter Arrant her, bat ihn anzuhalten. Die Sonne sandte ihre ersten Strahlen über die Zitterödnis. Die Strebe warf Schatten, die sich meilenweit über die flache Ebene erstreckten und sich dann zurückzuziehen begannen, als der rote Ball der Morgendämmerung über den Horizont glitt, sich höher und höher schob, wann immer Arrant ihm erneut einen Blick zuwarf. Im gefrorenen Boden zeigten sich die ersten Furchen, kleine Schmelzlinien, die wie die Risse einer Eierschale verliefen und von den Stellen ausgingen, an denen die Füße des Sleczs durch die Kruste brachen. Die Sandkörner begannen zu tanzen. Sie wanden sich aus den Rissen und rollten gemächlich hierhin und dahin.
    Während die Sonne höher stieg, löste der Frost sich auf und schmolz zu einer feuchten Schicht, die rasch verschwand. Der Sand unter den Füßen des Sleczs begann sich zu bewegen, während er trocknete, und in kleinen Rinnsalen wie Wasser zu laufen oder sich in größeren Flächen zu verlagern wie Pergament im Wind oder sich zu kräuseln wie die stille Wasseroberfläche eines Teiches, die von einer Brise aufgewirbelt wird.
    Firgan stolperte hinter ihm her; er rief immer noch. » Nein, warte, bitte!« Arrant blieb stehen und wartete, dass er aufholte. Kaum war das geschehen, drängte er sein Reittier weiter. Firgan schrie ihm nach. » An dem hier ist nichts Edles, Arrant! Kämpfe gegen mich wie ein Mann!«
    Arrant warf einen Blick über die Schulter, aber er blieb nicht stehen. Firgan lief wieder. Die Sandkörner erhoben sich um seine Füße, kamen gelegentlich bis zu seinen Knien. Seine Bewegungen wurden mühsamer, als würde er durch Wasser laufen. Auch das Slecz wurde langsamer, als der Sand sich unter seinen Füßen verlagerte, und es musste die zu Fäusten geballten Hände der Fressarme als zusätzliches Beinpaar benutzen. Da sein Körper allerdings von dichter Wolle umhüllt war, störte ihn der Schmerz des rascher werdenden Tanzes um seine Beine nicht.
    Firgan hingegen stürzte. Er stand wieder auf, lief wieder, nur um ein zweites Mal zu stürzen. Und ein drittes, ein viertes Mal. Und dann blieb er erschöpft unten, kniete auf dem Boden und keuchte besiegt. Diesmal hatte er keine Kraft mehr, den Kopf hoch genug zu heben, um ihn über dem wirbelnden, singenden Sand zu halten. Die Körner griffen ihn wild und grimmig an. Sie drangen ihm in die Augen, die Nase, den Mund, die Ohren. Sie krochen ihm unter die Kleidung, drangen in jede Ritze vor. Arrant erinnerte sich, wie entsetzlich es war…
    Er ritt zurück und stieg ab. Ging zu dem Mann und ignorierte die

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