Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
verschlingen und dabei seinen Schreien lauschen. Sie wollten, dass er in dem Wissen starb, dass er besiegt war und es für die Welt keine Hoffnung mehr gab.
In dieser Müllgrube wären Rathrox Ligatan und Firgan Korden als Heilige verbannt worden.
Und doch war bei all dem auch Schönheit und etwas wie Reinheit; keine Güte im eigentlichen Sinne, aber eine komische Mischung aus gutem Verstand und ulkigem Humor: die Illusion. Die Schöpfung der Illusionierer, ihre körperliche Manifestation. Sie überlebte als eine Reihe von Inseln, die aus diesem üblen Meer herausragten, armselige Flecken aus Mut und Farbe, die durch Fäden aus bunten Bändern verbunden waren und von etwas, das wie die Skelette von fliegenden Fischen mit pelzigen Flügeln aussah, über der stinkenden Brühe gehalten wurden. Die Inseln waren mit Blumen bedeckt. Sie starben langsam und qualvoll, gingen unter in einem Meer aus Schmerzen, und sie bedeckten sich mit einer absurden Decke aus singenden Blüten, die aus lebendigen Schmetterlingen und leuchtenden Blüten bestanden.
Arrant kniete sich gequält hin.
Tarran, Bruder, ich sehe dich.
Eine Pause entstand, bevor Tarran kam, als könnte er nicht ganz glauben, dass er den Ruf gehört hatte, als hätte er noch Kraft aus dem Nichts sammeln müssen, um ihn zu beantworten. Er beförderte sich in Arrants Kopf, und seine Schwäche beschmutzte die Schärfe von Arrants Geist. Und die Hoffnung in seinen Worten schnitt Arrant tief ins Herz. Hast du herausgefunden, warum die Verheerung dich fürchtet?
» Nein. Ich musste nur einfach herkommen.«
Oh Vortex, du Narr. Du kräuselfedriger Narr. Und Samia auch? Bist du mondverrückt?
» Was hätte ich sonst tun sollen? Du bist immer gekommen, wenn ich dich gebraucht habe.«
Ich brauche dich nicht, Arrant.
» Nein? Wieso weinst du dann?«
Das sind nur deine verdammten Augen, du Sleczkopf. Aber es waren genauso seine Tränen wie die von Arrant, und das wussten sie beide. Arrant, wir versuchen immer noch, einen Weg zu finden, wie wir sterben können, ohne der Verheerung die Chance zu geben, uns zu ergreifen. Auf diese Weise seid zumindest ihr in Sicherheit.
» Vater möchte zwei Dinge wissen: Wenn wir unsere Streitkräfte, eine ganze Armee aus Magori und Nicht-Magori, zwischen euch und die Verheerung positionieren können, könnte euch das möglicherweise die Chance geben, um– nun, um zu entkommen oder zu sterben. Und wenn das möglich ist, möchte er wissen, wie viel Zeit ihr benötigt. Wie lange wir sie aufhalten müssen. Er bringt jeden Magor im Land hierher, außerdem jeden gewöhnlichen Soldaten.«
Ich glaube nicht, dass das möglich ist, wirklich nicht. Ihr würdet nicht lange genug überleben.
» Oh Tarran, wenn wir es nicht versuchen, werden wir sowieso sterben. Wir werden von der Verheerung getötet werden, indem sie die Illusionen und die Beweglichkeit der Illusionierer benutzt. Und nicht nur wir, sondern ganz Kardiastan. Und wer weiß, was nach uns kommt? Wenn wir Magori die Verheerung aufhalten können, indem wir hier sterben, dann müssen wir das tun. Wir alle wissen das.«
Warte.
In der Stille, die jetzt folgte, lag keinerlei Hoffnung, dass all dies ein fröhliches Ende nehmen würde. Tarran besprach den Vorschlag mit den anderen Illusionierern, und was immer sie beschlossen, es würde in einer Tragödie enden.
Während er wartete, hörte er, wie Samia sich hinter ihm um die Sleczs kümmerte. Sie musste jede Menge Fragen haben, aber sie störte ihn nicht. Dies war seine Zeit; seine und Tarrans.
Als Tarran wieder sprach, wirkte er gedrückt. Die Worte, die er sagte, klangen nicht wie seine. Sie griffen in etwas sehr viel Älteres, in den anderen Teil hinein.
Der Plan des Illusionisten wäre zum Scheitern verurteilt. Allerdings gibt es eine andere Möglichkeit. Wir Illusionierer könnten uns alle an einer Stelle versammeln, und die Magori könnten einen Einschließungszauber um uns errichten, den dichtesten, stärksten Schutzzauber, der jemals errichtet worden ist. Er muss drei Tage Bestand haben.
Arrant wurde bleich. » Drei Tage?« Schon allein die Schwierigkeit, einen Schutzzauber zu errichten, der so stark und so groß war, war entmutigend. Aber ihn auch noch drei Tage lang aufrecht zu halten?
» Ihr denkt, die Verheerung wird sterben, wenn sie so lange von euch abgeschnitten ist?«
Nein. Die Verheerung könnte monatelang, vielleicht sogar jahrelang weiter in ihren Geschwüren leben. Und sie könnte mit dem Wind weggehen und dein
Weitere Kostenlose Bücher