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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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aber ich kann seine Anwesenheit wahrnehmen. Wenn ein Fisch in einer Schale auf dem Tisch schwimmt, weiß ich, wo sich der Tisch befindet und wie hoch er ist. Wenn ein Vogel bei der Tür in einem Käfig sitzt, weiß ich, wo die Tür ist. Wenn wir Licht und überall Tiere haben, kann ich, glaube ich, im Pavillon herumlaufen, ohne zu stürzen. Es wird deine Aufgabe sein, dich um sie zu kümmern. Die Leute sollen denken, dass das alles deine Tiere sind.«
    Er sah Arrants plötzliches Grinsen nicht, aber er spürte eine Woge der Freude aus seiner Richtung.
    » Und ich sorge dafür, dass die Möbelstücke nie verrückt werden«, fügte Hellesia hinzu. » Und keine niedrigen Stühle, über die du fallen könntest.«
    » Wir können es schaffen«, sagte Temellin, aber er fügte im Stillen hinzu: » Wir müssen es schaffen. Weil ich nicht vorhabe, mich wie ein gebrochener Mann in diese Räume zurückzuziehen. Ich bin der Illusionist dieses Landes, und ich habe vor, es gut zu regieren.«
    Laut sagte er: » Und jetzt wird Arrant euch genau berichten, was die Illusionierer ihm erzählt haben. Ich möchte, dass ihr es noch vor der Ratsversammlung an sämtliche Magori weitergebt, so dass sie Zeit haben, darüber nachzudenken, was wir tun sollten.«
    Arrants Bewunderung für seinen Vater wuchs mit jedem Wort, das er hörte. Während der Illusionist Pläne für den Krieg machte, für die Zusammenstellung der Streitkräfte des Landes aus Magori und Nicht-Magori, wies er nur selten auf seine Blindheit hin. Er hatte vor zu führen, so, wie er es auch früher getan hatte.
    Als die Diskussion vorüber war, blieb Arrant noch– als Antwort auf eine Geste von Temellin–, während die anderen drei gingen. » Was deinen Unterricht betrifft«, sagte Temellin. » Ich werde dich in die Klasse für Anfänger von gewöhnlicher Magorschwertmagie bei Magoria Markess stecken. Wenn du die Anfängerprüfungen bestanden hast, kannst du mit den fortgeschrittenen Kampfklassen mit Schwertmacht weitermachen. Bis dahin wirst du weiterhin an den normalen Schwertkampfklassen bei Yetemith teilnehmen. Aber was den Gebrauch deines Cabochons betrifft, nun, Ungar hat nicht das Gefühl, dass du bei ihr Fortschritte machst, also kannst du diese Stunden auch weglassen. Stattdessen werden Jahan, Jessah und ich versuchen, dir zu helfen.«
    Arrant spürte einen Stich der Enttäuschung. Er mochte Ungar, und er hatte gehofft, sie zufriedenzustellen; jetzt schien es, als würde sie aufgeben. » Ich gebe mir alle Mühe«, sagte er unglücklich.
    » Das weiß ich. Du wirst natürlich weiter am normalen Unterricht teilnehmen. Nach allem, was ich gehört habe, behauptest du dich in allen anderen Fächern mehr als gut, abgesehen vielleicht von Kardisch. Imago Stanus hat mir gesagt, dass er denkt, du solltest Geometrie lieber unterrichten statt studieren.«
    Arrant strahlte. » Hat er das gesagt? Er übertreibt. Er ist hervorragend. Ich liebe seinen Unterricht. Er hat natürlich eine tyranische Ausbildung genossen. Er hat während der Besatzungszeit unter dem Baumeister der Legion hier in Madrinya gearbeitet: Xanus Cristan. Sogar ich habe von ihm gehört. Und ich kann noch härter mit der kardischen Sprache arbeiten, um aufzuholen. Aus der kardischen Dichtkunst mache ich mir allerdings nicht viel; sie hat zu viele Regeln. Ich ziehe die tyranische vor, was ich allerdings niemandem groß erzählen werde.«
    Temellin lachte. » Das ist ein anerzogener Geschmack. Um die Wahrheit zu sagen– ich habe die Dichtkunst selbst noch nie sonderlich gemocht. Und jetzt habe ich einen Vorschlag. Ich möchte, dass du jeden einzelnen Vorfall aufschreibst, bei dem deine Macht genau das getan hat, was du wolltest. Und dann möchte ich, dass du dir ganz genau notierst, was für Umstände es waren. Dazu gehört auch, was du zum Frühstück gegessen hast, sofern du dich daran noch erinnerst.«
    Arrant war skeptisch. » Du denkst, was ich gegessen habe, könnte irgendeine Rolle spielen?«
    » Wer weiß? Aber ich denke, wir sollten nach einem gemeinsamen Faktor suchen. Etwas, das da war– oder etwas, das fehlte. Jedes einzelne Detail, das dir einfällt. Frag Tarran danach, wenn er das nächste Mal kommt. Hast du in den letzten ein oder zwei Tagen mit ihm gesprochen?«
    Arrant schüttelte den Kopf. » Nein. Ich wünschte, ich hätte. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    » Ich auch«, sagte Temellin. » Ich auch. Oh, und noch etwas. Denk darüber nach, wen du in die Halle der Tafeln mitnehmen möchtest, um

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