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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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ich schlage vor, du erzählst mir, was das alles sollte? Mit Firgan?«
    » Ich habe gespürt, dass er wirklich wütend war. Wütend genug, um einen Fehler zu machen. Ich wollte einen Moment allein mit ihm sein, und trotzdem geschützt, und ihn zugleich überraschen. Gev– General Gevenan– hat immer gesagt, dass dies der beste Weg ist, um einen Feind kennenzulernen: Greif ihn an, wenn er es nicht erwartet, und beobachte, was er tut.«
    Als Temellin antwortete, schwang leise Erheiterung in seiner Stimme mit. » Ich verstehe. Und was hat er getan?«
    » Er hat versucht, mich daran zu hindern, die Tafeln zu lesen, indem er einen Bann errichtet hat. Mit anderen Worten, er kann dumm sein, wenn er keine Zeit hat zu planen. Er hat mir auch gedroht. Ich glaube, du hast recht, Papa. Er würde mich töten, wenn er glauben würde, dass er damit durchkommen könnte.«
    » Allerdings. Und ich nehme an, das ist es, was du ganz genau wissen wolltest, auf die eine oder andere Weise. Das war schlau, aber ich weiß nicht, ob es auch weise war. Da du ihn jetzt in aller Augen wie einen Narren hast aussehen lassen, wird er noch entschlossener sein als zuvor, dich loszuwerden. Korden war ebenfalls wütend auf ihn, also wird auch sein Vater mit ihm schimpfen. Du bist ein sehr ungewöhnlicher Vierzehnjähriger, weißt du das?«
    » Na ja, nun, ich hatte nicht viel Gelegenheit, gewöhnlich zu sein. Wir mussten immer so vorsichtig sein, weil Sarana so viele Feinde hatte, und ich hatte keinen funktionierenden Cabochon, der mich hätte warnen können, wenn es Ärger gab. Abgesehen davon hatten alle Angst vor mir, nach dem, was ich bei den Stadttoren getan habe. Es war … es war schwer, einen Freund in meinem Alter zu finden.« Verbitterung schwang in seinen Worten mit, als sie die Stufen zu den Gemächern des Illusionisten hochstiegen. Er wusste, dass er Spuren davon zurückließ, die wie eine Fährte waren. » Ich habe die meiste Zeit mit meinen Lehrern verbracht. Und mit Soldaten, mit Männern, die wir aus der Festung kannten und die Teil der Imperialen Wache geworden waren. Oder mit Leuten wie Gev und Narjemah.«
    Und Tarran, sagte sein Bruder.
    » Und natürlich mit Tarran.«
    Die Wache öffnete die Tür zum Pavillon des Illusionisten, und sie gingen einen weiteren Gang zu seinen Gemächern entlang.
    » Es tut mir leid«, sagte Temellin. » Aber das waren keine Zeiten, in denen man hätte gewöhnlich sein können. Niemand von uns. Deine Macht eben war beeindruckend. Sogar ich konnte sie sehen, und ich sehe heutzutage nicht mehr sehr viel. Und du hattest die perfekte Kontrolle über sie. Das konnte ich auch fühlen. Ist Tarran noch bei dir?«
    » Ja.«
    » Schön, dich zu treffen, Sohn.«
    Schön, dich zu treffen, Vater.
    » Danke, dass du Arrant geholfen hast. Die Leute haben eben einen echten Illusionisten-Erben gesehen. Jemanden, zu dem sie aufschauen können.«
    » Ist das, äh, eigentlich in Ordnung?«, fragte Arrant.
    » Wie meinst du das?«
    » Na ja, eigentlich bin ja nicht ich derjenige, der die Macht kontrolliert. In gewisser Hinsicht kommt es mir wie eine Täuschung vor.«
    Mach nicht so viel Aufhebens darum, sagte Tarran.
    » Ich benutze meinen Cabochon und mein Schwert«, sagte Temellin. » Du benutzt auch noch Tarran. Die Methode spielt keine Rolle, solange du das Ergebnis erzielst. Das Dumme ist, dass Tarran nicht immer bei dir sein kann, oder nicht einmal immer, wenn du ihn rufst. Und das könnte zum Problem werden. Niemand lässt sich in der Hinsicht täuschen. Sie alle wissen, dass deine Macht kommt und geht.« Er öffnete die Tür zu seinen persönlichen Räumen und winkte Arrant hinein. » Hat Hellesia uns ein paar Getränke hingestellt?«
    » Ja«, sagte Arrant und ging, um für sie beide etwas Wein einzuschenken.
    Während Temellin den Kelch nahm, sagte er: » Ich möchte dich etwas fragen. Eine ernste Frage. Möchtest du wirklich der Illusionisten-Erbe sein? Oder genauer: Möchtest du Illusionist sein, wenn ich einmal tot bin?«
    Oh, Wein. Das ist gut. Trink, Arrant.
    Halt den Mund, Schluckspecht.
    Er saß Temellin gegenüber, und er wusste, dass ihm gerade die Möglichkeit geboten wurde, von alldem wegzugehen, die Probleme zu vermeiden, die in nächster Zeit nur noch zunehmen würden, wenn er weiter als Erbe galt. Es war ein Weg, der es ihm ermöglichen würde, ein ganz normales Leben zu führen, ohne sich darum sorgen zu müssen, dass seine Kräfte unvorhersehbar oder sogar tödlich waren. Götter, wie er sich das

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