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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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gar nicht eintreten gehört hatte. » Wie hast du denn das erraten? Es könnte auch irgendein trockener Bericht über den Zustand von Tyrs Straßennetz sein.«
    » Du hast immer diesen verträumten Gesichtsausdruck, wenn entweder der Illusionist oder Arrant schreibt.«
    » Unsinn. Die Exaltarchin von Tyrans ist nie verträumt.«
    Narjemah schnaubte. » Wie geht es den Augen des Illusionisten?«
    Ligea gab auf. » Er ist von Arrant.« Sie fasste kurz zusammen, welche Neuigkeiten die Schriftrolle enthielt. Narjemah trat, inzwischen ernst geworden, an ihre Seite. Sie war einst eine Theura gewesen, bevor die Legionäre ihren Cabochon zerbrochen hatten. Sie wusste, welche Bedeutung diese Neuigkeiten hatten.
    Ligea reichte ihr das Pergament, damit sie selbst lesen konnte. Und während die leichte Brise von der Loggia durch ihre Locken strich, erinnerte sie sich an Dinge, die sie lieber vergessen hätte. Von einer erstickenden Emotion niedergedrückt zu werden, die so dick war, dass sie kaum atmen konnte. Von Hammerschlägen eines Stroms boshafter Abscheu getroffen zu werden. Von einem Blick schadenfroher, grausamer Begierde umhüllt zu sein. Sie hatte immer gespürt, dass da etwas schrecklich Menschliches an der Verheerung war. Als wäre sie all das Böse, das Menschen sein konnten.
    Sie stellte sich vor, wie diese Bestien nach Madrinya gelangten. Bestien aus den schlimmsten Alpträumen, die über die Kinder auf den Straßen herfielen… » Ich muss nach Kardiastan zurückkehren«, sagte sie.
    Narjemah sah von der Pergamentrolle auf und nickte. » Wann?«
    » Bald«, sagte sie und fügte im Stillen hinzu: » Sobald ich sicher sein kann, dass Tyrans nicht zerfällt, wenn ich ihm den Rücken zuwende.« Kardiastan würde jedes Schwert brauchen, das sie kriegen konnten.
    Vor der nächsten Wüstenperiode kam Gevenan mit den Neuigkeiten, vor denen sie sich am meisten gefürchtet hatte.
    Sie aß gerade mit Narjemah zu Abend, als er in das Zimmer stürzte, dabei die Wache anbrüllte, aus dem Weg zu gehen. Sie winkte die Imperiale Wache zur Seite, die seinen Arm festhielt, und bemerkte Gevenan gegenüber freundlich, dass er sie dazu ausgebildet hatte, sie zu beschützen; es war jetzt wohl kaum gerecht, sie dafür zu verdammen, dass sie genau das taten. Aber der General war nicht in der Stimmung für Geplänkel.
    » Eine Söldnerarmee ist gerade von Gala aus ins Land eingedrungen«, erzählte er ihr. » Glücklicherweise hatte ich recht– sie sind bei Lisipo gelandet. Devros hat sie dort getroffen. Ich hatte zwei Legionen hingeschickt, die sie erwartet haben.«
    » Und warum siehst du dann so aus, als hättest du einen Krebs gegessen, ohne ihn aus der Schale zu lösen?«
    » Sie hatten Hilfe. Der König von Janus, dieser verfluchte Idiot, hat seine Streitkräfte geschickt; eine zweite Armee ist bei Ebura gelandet. Ligea, es tut mir leid. Aber wir haben einen richtigen Krieg am Hals. Es ist ernst. Janus hat eine größere Streitmacht als Gala. Wir brauchen dich.«
    Sie unterdrückte den zwecklosen Wunsch, Devros den Hals umzudrehen. Sie ließ sich Zeit mit der Antwort, ging die möglichen Auswirkungen und Folgen durch, und mit jedem Herzschlag spürte sie einen weiteren Schauder angesichts der Vorstellung eines weiteren Konflikts. Schließlich sagte sie: » Alles wird davon abhängen, wie viel Unterstützung sie hier sammeln können. Die Familie der Acaniciis, in die Devros eingeheiratet hat, stammt aus Lucum. Rechne mit Problemen dort. Und Devros’ Söhne haben wirtschaftliche Interessen in Burbet. Sie kontrollieren den Hafen und den Handel in einem großen Teil dieses Gebietes. Halte nach einem Aufstand dort Ausschau. Und sie folgen alle dem Kult von Melete. Es würde mich nicht wundern, wenn Antonia die Schatztruhe des Kultes geplündert hat, um mit dem Gold die Soldaten zu bezahlen. Sie sehnt sich immer noch danach, dass der Tempel wieder auf dem Forum Publicum eingesetzt wird, und sie würde ihre Seele an jeden verkaufen, der ihr das verspricht. Lass auf den Straßen nach Priesterinnen suchen, die unterwegs sind, und sorge dafür, dass ihre Wagen durchsucht werden.«
    » Es geht um die Sklaverei«, sagte Gevenan und fuhr sich mit der Hand durch sein kurzgeschnittenes ergrautes Haar. » Es gibt einfach zu viele Hochgeborene in Tyrans, die deine Weigerung nicht akzeptieren, die Sklaverei nicht wieder einzuführen. Ganz besonders diejenigen mit Anteilen am Getreideanbau. Verfluchte Pflüger.«
    » Ich werde nie wieder zulassen,

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