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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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und Arrant spürte seine starke Zuneigung. Aber sein blinder Blick blieb eine Anklage, auch wenn er es nicht so meinte.
    Als Arrant etwa nach der Hälfte des Weges an Perradin vorbeikam, beantwortete er dessen verwirrten Blick mit einem Strahl aus Anerkennung. Ich hoffe, er wird es verstehen, sagte er zu Tarran, denn ich weiß nicht, was ich ohne seine Freundschaft tun würde. Als er Temellin erreichte, der vor einer doppelflügeligen riesigen Holztür stand, blieb er stehen.
    » Hinter diesen Türen befinden sich die Tafeln des Abkommens«, sagte Temellin. Die Wärme seiner Worte war körperlich spürbar, als er hinzufügte: » Du musst sie alle lesen. Wen möchtest du als Begleitung mitnehmen, auf dass jemand bezeugen kann, dass du alle Tafeln gelesen und ihre Bedeutung verstanden hast?«
    » Magor Firgan«, erwiderte er mit eindringlicher Klarheit, in der nichts von der Besorgnis mitschwang, die er empfand. Firgans Hass schabte an ihm, konzentriert und schneidend.
    Vom Gang her war ein deutliches Einatmen zu hören. Das Erstaunen auf dem Gesicht seines Vaters war genauso deutlich zu sehen wie das Erstarren auf dem von Firgan. Korden blickte vor Überraschung ausdruckslos drein.
    Sie hat das auch getan, weißt du. Sein Bruder lachte in seinem Geist.
    Wer hat was auch getan?
    Firgan trat vor; einen kurzen Moment ging Misstrauen von ihm aus, ehe er daran dachte, es zu verhüllen. » Ich fühle mich geehrt, dass ich gewählt wurde«, sagte er förmlich. Dann neigte er den Kopf und lächelte Arrant ausdruckslos an. Er blinzelte. Aber sein Lächeln konnte weder seinen Argwohn noch seinen unbeirrten Hass verbergen, nicht vor Arrant, nicht mit Tarran in seinem Kopf.
    Deine Mutter, sagte Tarran. Du und sie, ihr seid Schwerter, die in die gleiche Scheide passen. Temellin war fest davon ausgegangen, dass sie ihn fragen würde, aber sie hat Garis gefragt, um ihn zu ärgern, und jetzt hast du ihn wieder verärgert, weil du diesen schrecklichen Kerl gefragt hast. Warum? Sein Herz wirkt wie die Verheerung selbst.
    Mit einer Geste der Hand und einem Aufflackern seines Cabochon-Lichts öffnete Temellin die Türen.
    » Tretet ein«, sagte er.
    Arrant trat ein; Firgan war direkt neben ihm. Ich habe es nicht getan, um Temellin zu ärgern. Und ich glaube auch nicht, dass er verärgert ist. Lediglich überrascht. Er fragt sich, was ich vorhabe.
    Temellin ist dein Vater. Natürlich ist er verärgert. Das hier ist ein ganz besonderer Augenblick, und du fragst einen Mann wie Firgan, du wurmhirniger Tölpel?
    Die Türen schlossen sich hinter ihnen mit einem sanften Klicken, und Arrant sah sich erstaunt um. Das Licht aus einem halben Dutzend Lampen verlor sich in der Dunkelheit, die die hohe Decke der Höhle verbarg. In der Mitte des trockenen Sandbodens standen fünf Steintafeln, die so groß und so beeindruckend waren wie die Stelen, die tyranische Gräber kennzeichneten. Auf ihnen waren die Worte des Abkommens eingemeißelt.
    Wir haben sie für sie wie Sternenlicht leuchten lassen. Tarran klang wehmütig, als hätte er für seinen Bruder gern das Gleiche getan.
    Das hat sie mir erzählt, antwortete Arrant. Ich finde, sie sehen auch so schon toll aus.
    » Also«, sagte Firgan gedehnt. » Wieso bittet ein kleiner Wicht von tyranischem Bastard wie du mich, ihn zu begleiten? Brauchst du mich, damit ich dir die kardischen Worte vorlese? Ich habe gehört, dass deine Mutter sie nicht lesen konnte, dieses tyranische Miststück.«
    Arrant versteifte sich. Götter, ich würde ihn am liebsten auf der Stelle umbringen. Wie konnte jemand nach allem, was Ligea getan hatte, um Kardiastan zu retten, so von ihr sprechen?
    Du hast es so gewollt, als du seinen Namen gesagt hast, bemerkte Tarran.
    Ja, ich schätze, das stimmt. Er unterdrückte seine Wut. » Ich kann sehr gut Kardisch lesen«, sagte er so freundlich wie möglich. » Tatsächlich lese, schreibe und spreche ich auch noch Tyranisch, Assorianisch und Altani. Und du?«
    Firgan schnaubte. » Dann bist du also einer von denen, die die Nase lieber in Schriftrollen stecken. Hätte ich mir denken können. Aber warum ich? Hast du Angst im Dunkeln und brauchst einen echten Krieger, der dich beschützt? Ich habe gehört, dass du deinen Cabochon nicht mal genügend beherrschst, um auch nur in einer kalten Nacht deine linke Hand zu wärmen. Diese Zeremonie ist nichts weiter als Hohn und Spott und hätte niemals stattfinden dürfen. Man hätte dir dein Schwert gleich in dem Moment wegnehmen sollen, als klar

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