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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Xetesks jüngste Forschungen preisgeben, aber wir sind jedenfalls zu der Ansicht gekommen, dass Septern ein Drachenmagier war …«
    »Was ist ein …«
    »Später, Talan«, sagte der Unbekannte. »Fahre fort, Denser.«
    »Es gab viele Hinweise, die uns zu dieser Schlussfolgerung geführt haben, aber wichtig war dabei vor allem, dass unsere Suche nach Dawnthief in eine neue Richtung gelenkt wurde – in andere Dimensionen, um es genau zu sagen. Wie ich Ilkar schon erklärt habe, haben wir einen Spruch entwickelt, der die Mana-Bewegungen und die Mana-Formen aufspürt, mit denen man ein Dimensionstor öffnen kann. Wir sind auf der Suche nach Dawnthief durch viele solcher Tore gegangen, die ausnahmslos von Drachenmagiern geöffnet worden waren. Dieses Mal haben wir gefunden, was wir gesucht haben.«
    »Und meine Freunde starben dafür«, sagte Hirad.
    »Du weißt nicht, wie leid mir das in diesem Fall tut«, erwiderte Denser leise.
    »Ich will dein Mitgefühl nicht, Denser. Ich will nur wissen, warum die Hexenjäger dich töten wollen.«
    »Liegt das nicht auf der Hand?«
    »Nein, ganz und gar nicht«, sagte Hirad. »Ich frage dich, warum mein Freund an deiner Stelle gestorben ist, und du hast es mir immer noch nicht gesagt.«
    »Nun gut. Um es ganz klar zu formulieren: Sie wollen mich umbringen, weil ich bin, was ich bin, und weil ich von dem Ort komme, von dem ich komme.«
    »Warum spielt es eine so große Rolle, wer du bist?«, fragte Ilkar.
    »Ich bin der führende Dawnthief-Magier von Xetesk«, erklärte Denser einfach.

    Ilkar riss die Augen auf. »Das wird ja immer verrückter«, murmelte er.
    »Was …«, wollte Talan fragen.
    »Warte«, unterbrach Ilkar ihn. »Willst du mir jetzt etwa auch noch erklären, dass du die Absicht hast, den Spruch tatsächlich zu wirken?«
    »Es ist die einzige Möglichkeit, die Wytchlords zu vernichten, Ilkar. Das weißt du so gut wie ich.«
    »Ja, aber …«
    »Sie kehren zurück, und wenn wir Dawnthief nicht finden und so bald wie möglich gegen sie einsetzen, dann wird er womöglich eines Tages gegen uns selbst eingesetzt. Ihn zu finden und ihnen nur damit zu drohen, das wird nicht ausreichen. Sie müssen vernichtet werden, weil sonst ganz Balaia verloren ist. Es wird eine Invasion geben, und dieses Mal haben wir nicht genug Kraft, um den Wesmen beliebig lange Widerstand zu leisten. Nicht wenn die Wytchlords sie unterstützen.«
    »Der Spruch, der das Licht stiehlt, soll also die Lösung sein.« Ilkars Worte hingen schwer in der Luft, seine Befürchtungen kamen auch in seiner Körperhaltung zum Ausdruck. Er saß gespannt auf seinem Stuhl, als wollte er jeden Augenblick aufspringen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Talan.
    »Du weißt nicht, worüber er redet, du kannst es nicht wissen. Ich weiß es«, erklärte Ilkar. »Ich habe Dawnthief studiert – es ist ein Pflichttext. Einfach ausgedrückt, oder rein technisch gesehen, kann dieser Spruch alles zerstören, je nach Qualität und Dauer der Vorbereitungen – und wenn ich ›alles‹ sage, dann schließt das die ganze Welt mit ein.« Er zuckte mit den Achseln. »Deshalb wird der Spruch auch Dawnthief genannt. Es bedeutet ›Dieb des Lichts‹, weil er die Sonne aus dem Himmel fegen kann.«

    »Wenn es so wichtig ist, dass du den Spruch findest und wirkst, dann müssten die Hexenjäger doch Verständnis dafür haben.«
    »Warum sollten sie uns glauben?« Denser hob hilflos die Hände. »Sei nicht so naiv, Richmond. Sie wissen nur, dass ich auf Reisen bin, sie wollen nicht, dass Dawnthief gefunden wird, und die einfachste Lösung scheint darin zu bestehen, mich zu töten.«
    »Nun gut«, sagte der Unbekannte. Er trank sein Glas aus, füllte es erneut und reichte die Flasche im Kreis weiter. »Wir wissen jetzt also, dass du auf der Abschussliste stehst und gefährlich bist, und dass wir eigentlich nicht einmal mit dir reden sollten. Es wäre jetzt wohl an der Zeit, dass du erschöpfend erklärst, wozu du uns anheuern willst.«
    Die Atmosphäre im Raum kühlte merklich ab. Denser sah von einem verärgerten Gesicht zum anderen.
    »Wir müssen die Katalysatoren bergen, und dabei sollt ihr mir helfen.«
    »Warum gerade wir?«
    »Warum heuert irgendjemand den Raben an?«
    »Ein paar mehr Details könnten nicht schaden.«
    Denser holte tief Luft. Die bohrenden Fragen des Raben setzten ihm zu. Er zog wieder das Amulett hervor.
    »Nehmen wir an, es geht wie geplant, und wir finden Informationen über die Katalysatoren von

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