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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Dawnthief. Wir müssten dann die Katalysatoren selbst bergen. Ich brauche Schutz, ich brauche Kämpfer und magische Verteidigung. Ich brauche auch Leute, denen man völlig vertrauen kann. Aus der Sicht von Xetesk kommt nur der Rabe infrage.«
    Es gab ein kurzes Schweigen.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich es verstehe«, sagte Hirad. »Warum zieht ihr nicht einfach mit einem Haufen Protektoren
und Xetesk-Magiern los? Denen könnt ihr doch vertrauen.«
    »Ganz so einfach ist es leider nicht«, erklärte Denser. »Es gilt, politische Aspekte zu berücksichtigen, und wenn herauskommt, dass Xetesk eine solche Aktion durchführt, dann haben wir sofort die Agenten der Wytchlords auf den Fersen. Wir müssen so lange wie möglich verdeckt vorgehen.«
    »Ganz zu schweigen von dem Aufruhr, der in den Kolleg-Städten entstehen würde«, meinte Ilkar.
    »Und die Hexenjäger«, fügte der Unbekannte hinzu.
    »Die sollen bloß aufpassen«, knurrte Hirad.
    »Oh, keine Sorge, mit denen werden wir noch genug zu tun bekommen«, sagte Denser.
    »Je früher desto besser.«
    »Im Ernst«, fuhr Denser fort, »sie müssen zum Schweigen gebracht werden. Was sie wissen oder zu wissen glauben, könnte für ganz Balaia verhängnisvoll werden, wenn es den Falschen zu Ohren kommt.«
    »Ist es dumm, wenn ich ein Bündnis aller vier Kollegien ins Gespräch bringe, da die Angelegenheit doch so wichtig ist?«, fragte Richmond.
    »Überhaupt nicht«, stimmte Denser zu. »Ein Treffen aller vier Kollegien wurde bereits anberaumt, auch wenn es dort vor allem um die Bedrohung durch die Wesmen und nicht um die Suche nach Dawnthief gehen wird. Wir können es uns nicht erlauben, die anderen Kollegien über unsere Suche zu informieren. Noch nicht. Ilkar kann es euch bestätigen. Sie würden die Suche nur stören und die Anwendung des Spruchs mit unmöglichen Bedingungen belegen. Es muss so lange wie möglich geheim bleiben.« Er hielt inne. »Glaubst du mir, Ilkar?«
    Der Elf erwiderte gelassen seinen Blick. »Das ist keine Frage, die ich so ohne weiteres beantworten könnte. Es hat
weitreichende Folgen für meine Beziehung zu Julatsa. Ich bin durch meine Ehre gebunden, den Meistern alles zu berichten. Das weißt du so gut wie ich.«
    Wieder trat Schweigen ein. Richmond legte ein Scheit ins Feuer.
    »Ich weiß. Ich bitte dich nur um etwas Zeit, damit ich dir meine ehrlichen Absichten beweisen kann. Aber ich brauche eine Antwort«, sagte Denser schließlich.
    »Auf welche Frage?«, murmelte Hirad.
    »Werdet ihr uns helfen?«
    »Wie viel?«, fragte Talan.
    »Fünf Prozent vom Wert jedes Artefakts, die gleichen Bedingungen wie gehabt.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du gerade diese Frage gestellt hast«, fauchte Hirad. »Was für eine Rolle spielt es, wie viel sie zahlen? Wir haben hier genug zu tun.« Er deutete auf Sirendors verhüllten Leichnam.
    »Es spielt immer eine Rolle«, erwiderte Talan. »Es wird keine Entscheidung fallen, solange nicht alle Bedingungen bekannt sind. So war es schon immer.«
    »Wir sind im Ruhestand, Talan. Schon vergessen?«
    »Balaia kann es sich nicht erlauben, euch im Ruhestand zu belassen«, sagte Denser.
    »Halt den Mund, Xetesk-Mann. Das geht dich nichts an.« Hirad sah sich nicht einmal zu ihm um.
    »Hirad, so beruhige dich doch«, sagte der Unbekannte. »Es ist auch so schon schwer genug.«
    »Wirklich? Wir suchen die Hexenjäger und töten sie. Was soll daran schwierig sein?«
    Der Unbekannte überging die Bemerkung. »Noch eine Frage, Denser. Angenommen, wir bergen die Katalysatoren. Was wird dann geschehen?«
    »Ihr helft mir, sie in die Torn-Wüste zu bringen und Dawnthief
gegen die Wytchlords in Parve einzusetzen. Das heißt, falls ihr das wollt.«
    »Also, wir sind sicher nicht bereit, die Katalysatoren so ohne weiteres an Xetesk abzuliefern«, sagte Ilkar.
    »Das habe ich auch nicht erwartet«, erwiderte Denser.
    »Nun? Habt ihr alle genug gehört?«, fragte der Unbekannte.
    »Mehr als genug.«
    »Also gut.« Der Unbekannte stand auf und öffnete die Tür. »Denser, es ist Zeit, dass du uns verlässt. Wir müssen reden, und wir müssen Totenwache halten.«
    »Ich brauche eine Antwort«, wiederholte Denser.
    »Morgen bei der ersten Dämmerung«, versprach der Unbekannte. »Bitte …« Er deutete zur Tür.
    Denser hielt noch einmal inne, ehe er ging. »Ihr könnt euch nicht weigern«, sagte er. »Für uns alle hängt viel zu viel davon ab.«
    Der Unbekannte schloss die Tür hinter Denser und füllte alle Gläser nach,

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