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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Dörfer zu Stützpunkten aufgerüstet. Ein Schaden am Mana-Gefängnis, als ein Drachenmagier-Portal geöffnet wurde, erlaubte es den Wytchlords, ein Mana-Leck zu nutzen und genügend Kraft für den Ausbruch zu sammeln. Wir glauben, dass sie nach Balaia zurückgekehrt sind, wo sie vor allem Parve wieder aufbauen wollen. Ich habe einen Spion nach Parve geschickt, um die Lage einzuschätzen. Soweit es mir bekannt ist, sind dies die nackten, vollständigen Tatsachen. Wir stehen vor einer Katastrophe.«
    Nachdenkliches Schweigen herrschte, gekritzelte Notizen wurden zwischen den Delegierten ausgetauscht.
    »Ein großartiger Fehlschlag für Xetesk und den derzeitigen Herrn vom Berge«, bemerkte Vuldaroq. »Der ManaKäfig war gewiss einer Eurer größten Triumphe, und nun ist er dahin.«
    Styliann seufzte und schüttelte den Kopf. »Ist dies alles, was Ihr an Überlegungen beizusteuern habt, Vuldaroq? Wir werden mit einer derart schwerwiegenden Bedrohung konfrontiert, dass ich nicht einmal sicher bin, ob wir sie überleben werden, ganz zu schweigen von einer erfolgreichen Bekämpfung, und Euch fällt nichts Besseres ein, als eine spöttische Bemerkung von Euch zu geben, nachdem wir uns drei Jahrhunderte lang stellvertregend für alle Völker Balaias abgerackert haben. Was leider auch Euch selbst einschließt.« Er setzte sich wieder.
    »Wir wollen nicht vergessen«, sagte Barras, der das Stichwort aufgriff, »dass nur Xetesk die Mittel und die Möglichkeiten hatte, die Wytchlords gefangen zu setzen. In unseren
Kollegien hat sich keiner danach gedrängt, bei dieser Aufgabe zu helfen, und ich beispielsweise möchte Xetesk meinen ausdrücklichen Dank aussprechen für die großen Bemühungen und auch dafür, dass sie umgehend dieses Treffen einberufen haben, sobald es nötig wurde.«
    Vuldaroq setzte sich mit gerötetem Gesicht und tupfte sich wieder einmal das Gesicht ab. Er kochte, weil er nun wusste, dass er die Stimmung der Vertreter aus Julatsa falsch eingeschätzt hatte, und wie sich gleich zeigen sollte, hatte er sich auch in Bezug auf Lystern geirrt.
    »Ich möchte mich Barras’ dankenden Worten anschließen«, sagte Heryst, der sich als Nächster erhob. »Es gibt nun einige wichtige Fragen, die unbedingt beantwortet werden müssen. Die ersten, die mir einfallen, sind folgende: Können die Wytchlords ihre frühere Macht wiedergewinnen, und wie lange wird die Wiederherstellung ihrer Körper dauern? Hängt die Invasion der Wesmen von der Wiederherstellung der Wytchlords ab, oder wird sie schon vorher beginnen? Und schließlich noch die Frage, wie wir auf all dies reagieren sollen, und ob wir mit Hilfe von dritter Seite rechnen können? Ich bitte um Stellungnahmen.« Er setzte sich wieder.
    Styliann räusperte sich. »Ich bin ein wenig in Verlegenheit«, sagte er. »Es gibt da ein Detail, das ich noch nicht erwähnt habe.«
    »Aha«, sagte Vuldaroq mit geschürzten Lippen.
    »Wir haben zunächst angenommen, der Mana-Käfig sei erst vor kurzem aufgebrochen worden, und dies könnte durchaus zutreffen. Ich muss aber darauf hinweisen, dass die Art und die Häufigkeit der magischen Berechnungen auch die Möglichkeit zulässt, dass die Wytchlords im schlimmsten Fall schon vor drei Monaten in Parve eingetroffen sind.«

    Wieder senkte sich Stille über den Tisch, dieses Mal war es jedoch ein eher zorniges Schweigen.
    »Und wie lange brauchen sie nun, um sich wiederherzustellen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erklärte Styliann. »Ihre Fähigkeiten sind nicht mein Spezialgebiet.«
    »Dann könnten sie also bereits wiederhergestellt sein und herumlaufen.« Herysts Stimme verriet seine Furcht.
    »Immer mit der Ruhe, Heryst. Ich glaube, wenn sie schon so weit wären, dann hätten wir es bereits bemerkt.« Barras hob eine Hand, um den Mann aus Lystern zu beruhigen. »Vergesst nicht, dass sie bloße versengte Knochenhaufen sind. Es ist kaum vorstellbar, dass die Wiederherstellung sehr rasch vonstattengehen kann, meint Ihr nicht auch?«
    »Wir haben die Wytchlords auch früher schon unterschätzt«, sagte Heryst.
    »Und das soll uns nicht noch einmal passieren«, erwiderte Styliann. »Deshalb dieses Treffen.«
    »Dieser Teil der Diskussion ist doch sinnlos«, sagte Vuldaroq brüsk. »Wir können nur raten, was den Zeitrahmen angeht. Wir sind uns einig, dass wir dringend handeln müssen; die Frage ist jetzt, welche Form diese dringenden Handlungen annehmen sollen.«
    Styliann nickte. »Dennoch müssen wir versuchen, die betreffenden

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