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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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in das kleine Tal sank, in dem sie Schutz gefunden hatten. Es brannte links und rechts neben ihnen, und als sie rasch durch den Einschnitt liefen, fraßen sich die Flammen auch hinter ihnen den Hang herunter.
    Dann bewegten sie sich bergauf in die Richtung, in die sie ohnehin wollten. Hirad bemühte sich, den angreifenden Drachen oder irgendein Lebenszeichen von ihren verstreuten Begleitern zu hören, doch es gelang ihm nicht. Besorgt angesichts der plötzlichen Stille zog er fast instinktiv das Schwert und drehte sich zum Unbekannten um, den er warnen wollte. Er hörte ein Flüstern im Gras und hatte gerade noch Zeit, Ilkar zuzurufen, dass sein harter Schild gebraucht wurde. Doch bevor die Abschirmung stand, schlug ein Pfeil in Thrauns linke Schulter.
    »Schild steht«, meldete Ilkar.
    »Der Rabe, achtet auf die Flanken. Denser, ich glaube, hier kannst du eher deine Klinge gebrauchen. Thraun, wie schlimm ist es?« Ein zweiter Pfeil prallte vom Schild ab, der dritte ebenfalls.
    »Nur eine Fleischwunde. Ich blute, aber ich kann kämpfen.« Seine ruhige Stimme verriet nichts von den Schmerzen, unter denen er zweifellos litt.
    Hirad arbeitete sich weiter, der Unbekannte ging zwei Schritte rechts neben ihm, Denser war auf der linken Seite, und Thraun bildete hinter den Magiern die Nachhut.
Er hörte, wie Erienne murmelnd einen Spruch vorbereitete, und konnte nur hoffen, dass es einer war, der nichts mit Feuer zu tun hatte. Weitere drei Pfeile prallten vom Schirm ab, dann waren vor ihnen Rufe zu hören, das Gras raschelte, und irgendwo rannte jemand.
    Hirad blieb stehen und schlug vor sich das Gras zur Seite. »Da kommen sie. Sie haben vermutlich Kurzschwerter. Ihr wisst ja, wie Jatha bewaffnet war.«
    Drei Männer mit rasierten Köpfen gingen auf den Raben los. Keiner war größer als fünf Fuß, und sie hatten keine Schwerter, sondern kurze, dicke Keulen mit Dornen, die sie mit beiden Händen schwangen. Als sie angriffen, riefen sie etwas in einer Sprache, die Hirad nicht verstand, und ihre Gesichter waren voller Hass. Hinter ihnen kamen noch weitere Angreifer.
    Hirad wich zurück und fing einen erstaunlich kräftigen Schlag mit seiner Klinge ab, die er anschließend nach rechts und links bewegte, um die rechte Flanke des Gegners zu entblößen. Rasch gewann er das Gleichgewicht zurück, riss das Schwert nach oben und schnitt dem Mann das Ohr ab, als dieser dem Hieb ausweichen wollte. Der Verletzte schrie vor Schmerzen auf, und Hirad setzte zu einem tödlichen Schlag an, der von oben die Schulter traf und mühelos die Knochen durchtrennte.
    Er wich wieder zurück und wartete. Denser erledigte seinen Gegner gerade mit einem Stich durch die Brust, und auch der Unbekannte machte mit seinem Gegenüber kurzen Prozess. Die Angreifer zögerten. Ihre Gefährten waren von reinem Hass getrieben gewesen, doch nun hielten sie inne und betrachteten, wer da vor ihnen stand und schätzten die Stärke und die Größe der Klingen ab.
    »Vorwärts«, sagte Hirad. »Behaltet die Flanken im Auge. Erienne, wenn du bereit bist, könnte eine kleine
Demonstration sicher nicht schaden.« Die Feinde, es war etwa ein Dutzend, wichen zurück. Hirad beobachtete sie genau, er konnte jetzt auch zu beiden Seiten Bewegungen erkennen. »Sie wollen noch einmal angreifen, aber nicht frontal. Erienne, die da vorn gehören dir.«
    Erienne schloss zu Hirad auf, öffnete die Handflächen und sprach das Befehlswort. Der Eiswind heulte über das Gras und vernichtete auf zwanzig Schritt Gegner und Pflanzen. Die Rabenkrieger rückten in der Kälte hinter dem Spruch rasch vor. Ringsum ertönten Schreie, die von blankem Entsetzen kündeten, und plötzlich waren nur noch rennende Füße zu hören. Die Gegner flohen Hals über Kopf.
    »Ausgezeichnet«, sagte Hirad. Er ging weiter und trabte durch die tote Zone, die Erienne geschaffen hatte. Die Grashalme zersprangen, wenn er sie berührte, und die Leichen von einem halben Dutzend Männern, mit vor Angst verzerrten Gesichtern für immer erstarrt, lagen herum. Als er ein Stück höher gekommen war, konnte er sehen, dass das Gelände vor ihm nicht weiter anstieg. Rechts erhob sich eine Rauchwolke aus der Ebene. Die Frage war nun, wo Styliann und Jatha steckten.
    Er ließ den Raben anhalten. Erienne kümmerte sich sofort um Thrauns Schulter, während Hirad den Himmel beobachtete. Rings um den Riss tobte eine wilde Schlacht. Flammen zuckten durch den Himmel, der voller stürzender, ausweichender, emporsteigender Drachen

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