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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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anerkennend. »Die HAK hat sich beharrlich geweigert, Euer Verhalten gegenüber Lord Arlen zu verurteilen. Jetzt ist klar, warum dies so war.«
    »Meine Schatzkiste ist randvoll, wenn Ihr das meint. Oder besser, sie war es zumindest. Es kommt darauf an, was die Wesmen entdeckt haben.« Blackthorne hockte sich
neben Gresse, der, immer noch leicht lächelnd, den Kopf schüttelte.
    »Ich glaube, ich bin der einzige ehrliche Baron, der noch am Leben ist«, sagte er.
    Blackthorne kicherte und tätschelte Gresses Schenkel mit der linken Hand.
    »Diese Art von Baronen ist ausgestorben, und Ihr könnt Euch noch so viel Mühe geben, Ihr werdet mich nie überzeugen, dass Ihr der letzte verschollene Angehörige dieses Stammes seid. Meine Leute haben Eure Art von Ehrlichkeit mehr als einmal am Taranspike-Pass kennen gelernt.«
    »Das ist ein gefährlicher Ort«, sagte Gresse, und sein Lächeln wurde breiter.
    »Sagt mir nicht, Ihr erhebt keine Gebühren für die Passage nach Korina.«
    »Das ist aber keine pauschale Abgabe.«
    »Oh, den Göttern sei Dank. Nicht alle müssen bezahlen.«
    »Es kommt vielmehr darauf an, wer es ist und welche Fracht er befördert.« Der ältere Baron legte sich bequemer hin. »Aber vergesst nicht, dass ich im ganzen Pass die Sicherheit garantiere.«
    »Ich bin sicher, dass inzwischen Pontois unter der Bürde dieser nicht pauschalen erhobenen Gebühren ächzt.«
    »Sein Betragen führt dazu, dass er nun nicht mehr mit fairen Verhandlungen rechnen darf«, stimme Gresse zu. »Wenn wir jemals aus diesem Durcheinander herauskommen, dann wird er eine schwerere Bürde fühlen als nur die einiger goldener Groschen.«
    Ein Soldat trat unter den Überhang.
    »Mein Lord?«
    »Ja.« Blackthorne stand auf und klopfte sich den Staub von den Gewändern.

    »Wir sind marschbereit und erwarten Eure Befehle.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Blackthorne. »Gresse, könnt Ihr reiten?«
    »Ich sitze auf meinem Arsch, nicht auf dem Kopf.«
    Der Soldat unterdrückte ein Lachen, und Blackthorne schüttelte den Kopf.
    »Dann nehme ich das als Ja.« Er wandte sich wieder an den Soldaten. »Das kannst du heute Abend am Feuer erzählen. Unterdessen brechen wir nach Gyernath auf. Späher sollen ausgeschickt werden, die den Rückzug der Wesmen nach Blackthorne überwachen. Wir nehmen von Varhawk aus den südöstlichen Weg. In einer Stunde brechen wir auf.«
    »Jawohl, mein Lord.«
    Blackthorne ging nach vorn zum Ausgang der Höhle. Auf dem Hügel herrschte emsiges Treiben. Er sah den Soldaten zu seinem Vorgesetzten eilen, um Blackthornes Befehle weiterzugeben. Befehle hallten über die offene Fläche, Männer sprangen auf, Rucksäcke wurden geschultert, Pferde zum Sattelplatz geführt, und die noch verbliebenen Magier rüsteten sich für die Reise. Die Zelte, die einige noch besaßen, wurden abgebaut und eingepackt. Rechts hatte ein Soldat Mühe, ein nervöses Pferd zu beruhigen, und hier und dort wurden Feuer neu entfacht, um den Sterbenden die letzte Stunde so bequem wie möglich zu machen. Wer die Reise nicht überstehen konnte, würde nicht am Leben bleiben. Die Scheiterhaufen waren schon am vergangenen Abend errichtet worden.
    Der Baron lächelte zufrieden. Bauern, Knaben und normale Garnisonssoldaten waren hier vereint und arbeiteten für die gemeinsame Sache. Sie bewegten sich wohl geordnet und bereiteten sich auf den Marsch vor. In den nächsten Wochen würde sich Blackthornes Schicksal entscheiden.
Er brauchte diese Männer. Wenn sie Gyernath alarmieren, die Strände an der Bucht verteidigen und die Stadt zurückerobern konnten, dann bekam der Süden einen starken Stützpunkt, den man benutzen konnte, um weitere Schläge gegen die Wesmen zu führen.
    Das Lächeln schwand aus seinem Gesicht. Was man auch sagte und dachte, Balaia lag in Trümmern. Understone und der Pass waren gewiss fest in der Hand der Wesmen, die Kollegien konnten immer noch fallen, auch wenn die Angreifer die Magie der Schamanen verloren hatten, und er selbst, der mächtigste Großgrundbesitzer in Balaia, hatte kein Heim mehr und irrte mit Städtern, Bauern und verletzten, müden Soldaten in den Bergen umher.
    Es war sogar noch schlimmer. Der Rabe saß im Westen fest, ein großer Teil der Kampfkraft des Ostens war durch die Verteidigung einzelner Stellungen gebunden, oder die Kräfte wurden zwischen zänkischen Baronen zerrieben, denen es wichtiger war, überholte Grenzen zu sichern, als das ganze Land zu retten. Obendrein war Korina, da man dort den

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