Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
stehen kommen.«
    »Ich kann dir nicht folgen«, sagte der Julatsaner.
    »Da wäre zum Beispiel die Frage, ob wir, also der Rabe, wirklich die Kollegien aufsuchen müssen. Können nicht die Gelehrten dort die Nachforschungen für uns durchführen?«
    »Hirad, keiner von uns weiß, was wir eigentlich suchen«, entgegnete Ilkar.
    »Doch, das wissen wir. Wir müssen alles über Septern finden und lesen. Oder besser, ihr Magier müsst das tun, ich kann das ja nicht. Und dann müssen wir es mit dem in Verbindung bringen, was man in Xetesk über Dimensionstore und Drachenportale weiß. Schließlich müssen wir auch noch einen Spruch wirken, der funktioniert.«
    Ilkar starrte Hirad mit offenem Mund an, und seine Mundwinkel zuckten, weil er Mühe hatte, sein Lächeln zu verbergen. »Bei den Göttern, das ist nicht so, als wollte man einen Apfelkucken backen.« Hirad sah ihn verständnislos an. »Wenn wir einen neuen Spruch schaffen müssen, um das Ding zu schließen, dann sind wir erledigt.«
    »Was?« Hirad drehte sich zu ihm herum.

    »Man braucht zwischen einem und fünf Jahren, um einen Spruch dieses Kalibers zu entwickeln, zu testen und festzuschreiben, und dies würde zudem voraussetzen, dass wir die grobe Überlieferung und das Verständnis dazu bereits besitzen.
    Was wir suchen – und dies ist dir offensichtlich entgangen  –, ist eine Schrift von Septern, in der wir einen Spruch finden, mit dem man den Riss schließen kann, oder wenigstens einen Hinweis, wo wir einen solchen Spruch finden können. Im günstigsten Fall liefert uns Xetesks Dimensionsverbindung einen Hintergrund, der unser Verständnis vergrößert.«
    »Ich blicke nicht mehr durch«, sagte Hirad. »Ein Riss ist ein Riss. Wenn du einen öffnen kannst, dann kannst du ihn auch wieder schließen.«
    »Nein.« Erienne, die hinter ihnen ritt, schaltete sich ein. Sie drängte sich zwischen Hirad und den erleichtert dreinschauenden Ilkar. »Wir haben jetzt drei verschiedene Arten von Rissen. Oder sogar vier, wenn man die Drachenportale mitzählt.
    Wir haben Septerns eng begrenzte und stabile Tore, durch die einige von euch gegangen sind. Dann die xeteskianische Dimensionsverbindung, die eine instabile, primitive Form der Portalmagie darstellt, und die Drachenportale, die unserer Ansicht nach von den Drachen selbst kontrolliert werden. Schließlich noch den unkontrollierten Riss, der nach dem Wirken von Dawnthief entstanden ist.
    Dies sind ganz unterschiedliche Konstruktionen. Wenn du sagst, du könntest einen Riss schließen, weil du einen anderen schließen kannst, dann ist das so, als wolltest du behaupten, du könntest Schuhe für Pferde machen, nur weil du Schuhe für Menschen herstellen kannst. Wir wissen lediglich, dass es auf irgendeiner grundlegenden Ebene der
Überlieferung eine Verbindung zwischen Septerns gebundenen Rissen und dem Riss dort oben am Himmel gibt. Nur seine Arbeit kann uns helfen, in der Zeit, die uns noch bleibt, etwas zu erreichen. Wir haben nicht genug Zeit, eine ganze Lehrzeit bei einem Schmied durchzumachen.«
    »Du glaubst aber nicht, dass wir etwas finden, mit dem wir die Probleme auf einen Schlag lösen können?«, fragte der Unbekannte.
    »Nein«, sagte Erienne. »Mit dem Spruch, den wir schließlich wirken werden, gehen wir auf jeden Fall ein großes Risiko ein.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Hirad. »Was machen wir denn, wenn wir in Septerns Schriften nichts finden?«
    »Dann sind wir tot«, sagte der Unbekannte. Die Freunde schwiegen.
    »Immer zum Scherzen aufgelegt, was?«, meinte Hirad schließlich.
    »Und ob«, sagte der Unbekannte. »Es nützt ja nichts, sich etwas vorzumachen.«
    »All dies ändert aber nichts an dem, was ich eigentlich sagen wollte. Wir können nicht mit dreihundert Mann heimlich und ohne dass die Wesmen uns bemerken, über die Bucht von Triverne oder von Gyernath gelangen. Wir müssen uns entscheiden, ob uns das stört, und wenn es uns stört – und das sollte es –, wie wir damit umgehen wollen«, sagte Hirad.
    Der Unbekannte starrte die Rücken der Reiter vor ihnen an. Dann drehte er sich um und blickte zu den Protektoren hinter ihnen.
    »Wir müssen darüber reden«, sagte er. »Aber dies ist nicht die richtige Gelegenheit. Wir könnten belauscht werden, und ich glaube, Styliann sollte uns nicht belauschen. Hirad hat Recht. In der Eile, mit der wir in Parve geplant
haben und aufgebrochen sind, haben wir uns selbst vergessen. Wir sind der Rabe. Wir treffen unsere Entscheidungen für

Weitere Kostenlose Bücher