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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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wegwerfen, Darrick. Selbst wenn du, woher auch immer, noch mehr Unterstützung bekommst. Das musst du doch einsehen.« Der Puls des Unbekannten ging schneller, und
er konnte Darrick ansehen, dass dieser es überhaupt nicht begriffen hatte.
    »Ich habe sie kämpfen sehen. Wir sind aber keine Wesmen, Unbekannter. Wir haben die Unterstützung der Magier. Ich bin sicher, dass wir sie schlagen können.«
    »Dann würdest du meine Brüder töten. Du verstehst doch, dass ich alles tun muss, was ich nur kann, um dich daran zu hindern.«
    »Ich habe meine Befehle.«
    »Und ich habe meine Verpflichtungen.« Endlich wurde der Unbekannte wütend. Es war nur traurig, dass es als Reaktion auf eine Bedrohung der Protektoren geschah.
    Er fand Darricks Zuversicht überheblich und falsch. Der Offizier mochte die Protektoren beobachtet haben, doch er verstand nicht, wie ihre Gedanken zusammenwirkten, was sie antrieb und mit welcher Hingabe sie kämpften. Genau die Dinge, die sie so sehr von allen anderen Soldaten unterschieden. Taktik war gut und schön, aber die Menschen hatten Angst vor den Protektoren, und Darricks Männer waren in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Außerdem würde auch Xetesk magische Unterstützung mitschicken, und zwar reichlich.
    Die ganze Situation geriet völlig aus den Fugen.
    »Was glaubst du eigentlich, warum Dordover so scharf darauf ist, Lyanna zu schnappen?«
    Darrick kicherte. »Komm schon, Unbekannter, das musst du mich wirklich nicht fragen. Sie ist außer Kontrolle. Sieh dich nur um. Ihre Kräfte zerstören Balaia. Ich bin sicher, dass es nicht ihre Schuld ist, aber dies muss unterbunden werden. Ich nehme doch an, dass wir in dieser Hinsicht einer Meinung sind?«
    »Ja«, sagte der Unbekannte.
    »Aber …«

    »Aber Dordover hat sie erweckt. Erienne hat Lyanna mitgenommen, weil Dordover sie nicht mehr kontrollieren konnte. Sie ist zu den Al-Drechar gegangen.«
    »Nennst du das hier vielleicht Kontrolle?« Darrick machte eine Geste mit der freien Hand. »Ich habe Berichte gehört, und ich habe Greythorne und den Dornenwald gesehen. Hör mal, Unbekannter, es tut mir wirklich Leid. Ich habe viel Mitgefühl für euch, für euch alle. Und ich weiß, dass du glaubst, das Richtige zu tun. Das dachte ich zuerst auch, doch ich habe zu viel gesehen und gehört. Erienne hat einen Fehler gemacht. Lyanna muss unter der Kontrolle eines Kollegs bleiben, das ist der einzige Weg.«
    Der Unbekannte zweifelte nicht daran, dass dies Darricks ehrliche Überzeugung war. Der General war nicht leichtfertig und neigte auch nicht zu vorschnellen Schlüssen.
    »Glaubst du wirklich, dass es dies ist, was die Dordovaner wollen? Sie kontrollieren? Sie wollen sie töten, Darrick, und du wirst benutzt, um sie auszuliefern. Sie werden sie nicht kaltblütig ermorden, aber sie werden dafür sorgen, dass sie stirbt. Ich weiß, dass du so etwas nicht zulassen willst.«
    »Das werde ich auch nicht. Nicht, solange ich noch einen Funken Leben im Körper habe«, sagte Darrick.
    »Dann solltest du auch auf dich selbst gut aufpassen.«
    Darrick nickte und schaute zum Himmel hinauf. Hier und dort waren noch blaue Flecken zu sehen, doch im Osten ballten sich schon wieder Regen bringende Wolken zusammen. Korina, die Hauptstadt Balaias, erlebte wahrscheinlich gerade wieder ein Unwetter.
    Der General wandte sich an seinen Stellvertreter.

    »Izack, die Leute sollen im langsamen Schritt reiten. Noch eine Meile, dann sitzen wir ab.«
    »Ja, Sir.« Izack hob eine flache Hand über den Kopf. »Schritt!«, rief er. Das Kommando wurde durch die Kolonne weitergegeben. Darricks gut ausgebildete Kavallerie reagierte sofort.
    »Du weißt sicher schon, dass auch die Schwarzen Schwingen mit von der Partie sind?«, fuhr der Unbekannte fort, als sie gemächlicher durch das Hochmoor ritten. Heidekraut bildete große purpurfarbene Flecken auf den sanften Hängen.
    Darrick warf ihm einen scharfen Blick zu und zuckte mit den Achseln. »Das wundert mich eigentlich nicht. Wenn es irgendwo Probleme mit der Magie gibt, dann sind sie sofort zur Stelle und machen Ärger und wetzen das Messer. Ein Grund mehr, Erienne in Sicherheit zu bringen.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung.«
    »Ich hoffe wirklich, dass wir uns immer noch als Freunde betrachten können, wenn all dies hier vorbei ist.«
    Die Bemerkung gab dem Unbekannten einen Stich. »Nicht, wenn du Lyanna an die auslieferst, die sie umbringen wollen, und auch nicht, wenn du dabei meine Brüder tötest. Wenn du

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