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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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verrieten, dass er in Gedanken ganz woanders war.
    Ilkar kicherte. »Gut, dass du dein Vertrauen in unsere Fähigkeiten nicht verloren hast, Hirad.«
    »Eigentlich ist es doch nur ein Job wie jeder andere.« Er zuckte mit den Achseln. »Mit Bezahlung können wir kaum rechnen, aber trotzdem, was wir übernehmen, das erledigen wir auch. Meine Frage ist allerdings damit noch nicht beantwortet. Wie ich es sehe, sind die Hexenjäger, die Dordovaner, die Xeteskianer und die Götter mögen wissen wer sonst noch hinter dem Mädchen her. Wo ist sie in Sicherheit?«
    »Ich nehme an, genau dort, wo sie sich gerade befindet«, sagte Ilkar ein wenig ungehalten.
    »Das ist doch gar nicht so schlecht«, meinte der Unbekannte. »Wir müssen auch nicht unbedingt etwas mit ihr
tun. Vielleicht reicht es, wenn wir uns vergewissern, dass sie in Sicherheit ist. Lyanna ist Densers und Eriennes Tochter, das dürfen wir nicht vergessen.«
    »Ganz so einfach ist das nicht, Unbekannter«, knurrte Ilkar. »Du weißt das auch. Du kannst es nicht einfach so abhandeln, als suchten wir nach irgendeinem kleinen Mädchen. Das ganze Durcheinander ist doch durch das entstanden, was sie ist und was sie repräsentiert. Sieh dich um. Bei den Göttern, sieh dich selbst an. Sieh dir an, was sie tut, ohne es überhaupt zu wollen.«
    Sie sahen sich um. Über ihnen hingen dichte, dunkle Wolken, die schnell über den Himmel wanderten, eine Unheil verkündende Masse. Wenn der Regen irgendwann begann, würde es eine wahre Sturmflut werden.
    »Willst du Lyanna wirklich anlasten, dass es bewölkt ist?«, fragte Hirad. »Ich muss schon sagen, das finde ich ein wenig weit hergeholt.«
    »Hirad, die Beweise sind erdrückend«, sagte Ilkar.
    »Wirklich? Ein alter Magier macht vor zweitausend Jahren eine Prophezeiung, und jetzt behauptet ihr, er hätte Lyanna gemeint?« Hirad schüttelte den Kopf. »Hör mal, ich weiß ja, dass wir in der letzten Zeit ungewöhnliches Wetter hatten, aber …«
    »Ungewöhnliches Wetter?«, keuchte Ilkar. »Wir müssten in ein paar Wochen unter warmer Herbstsonne die Ernte einbringen. Stattdessen haben wir Erdbeben und Wirbelstürme, und ich habe vergessen, wie die Sonne aussieht. Bei den Göttern, Hirad, in den Balan-Bergen hat es so heftig geregnet, dass ich dachte, mir würde der Kopf wegschwimmen. Du kannst doch nicht behaupten, das sei normal.«
    Hirad zuckte mit den Achseln. »Na gut, es ist nicht normal, aber nichts, was du gesagt hast, lässt darauf schließen,
dass es mit Lyanna zu tun hat. Ich meine, es könnte doch jeder sein.«
    »Wer denn?«, fauchte Ilkar.
    »Er hat Recht, Ilkar«, schaltete sich der Unbekannte ein. »Das ist alles nur Theorie.«
    »Aber in Julatsa hast du doch gesagt …«, begann Ilkar.
    »Ich sagte, dass Dordover an die Tinjata-Prophezeiung glaubt. Und jetzt scheint es, als seien die Schwarzen Schwingen auf diesen Zug aufgesprungen, was eigentlich kein großes Wunder ist. Deshalb will ich Erienne und Lyanna finden. Um ihnen zuvorzukommen. Das heißt aber nicht, dass ich selbst daran glaube.«
    Ilkar hielt inne und dachte nach. Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das Haar. »Ich kann Euch jetzt wohl nicht überzeugen, aber ihr werdet es schon sehen. Ich will nur, dass ihr mir in diesem Punkt vertraut. Lyanna ist ein unschuldiges Kind, aber dieses Chaos ist durch magische Kräfte entstanden, und ich glaube, dass sie der Brennpunkt ist, genau wie man es auch in Dordover sieht. Ich kann geradezu riechen, wie das Mana uns umspielt, und das ist nicht das, was das Mana normalerweise tut. Wenn wir Recht haben, dann gibt es Auswirkungen auf das gesamte System der Kollegien. Man muss es richtig anpacken.«
    »Was heißt das denn?« Der Unbekannte war sichtlich skeptisch.
    »Das weiß ich noch nicht. Es ist einer der Gründe, warum ich hier bin. Als Julatsaner fürchte ich das, was sie symbolisieren könnte. Ich weiß, dass es euch jetzt wahrscheinlich einerlei ist, aber Lyanna und die Al-Drechar könnten ohne weiteres eine Rückkehr zur Dominanz von Xetesk unter der Verkleidung des Einen Weges einleiten. Das wäre für uns alle schlecht.«

    »Und besonders für Julatsa, nicht wahr, Ilkar?«, sagte der Unbekannte. »Aber du hast Recht, das spielt im Moment keine Rolle. Es kommt jetzt vor allem darauf an, Lyanna und Erienne zu finden, richtig?«
    Ilkar zögerte, ehe er antwortete. »Wie ich schon sagte, ganz so einfach ist das nicht.«
    »Dann erkläre mir doch, was daran so verdammt kompliziert sein

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