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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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bis der Boden so sauber war, wie ich ihn haben wollte. Ich beschloss, ihre Reinigungsfähigkeiten lieber nicht zu loben, weil sie dies angesichts ihrer früheren Beschäftigung möglicherweise falsch aufgefasst hätte.
    Noch eine weitere Stunde Arbeit, und wir waren bereit. Ich kehrte ins Haus zurück, um James zu erläutern, womit er nun rechnen musste. »Durchlaucht?«, fragte ich. Offenbar war er im Stuhl eingenickt.
    »Mordecai … tut mir leid, ich habe seit gestern nicht geschlafen.« Es kam mir seltsam vor, dass dieser Mann das Bedürfnis hatte, sich bei mir zu entschuldigen. Die meiste Zeit meines Lebens ist er neben meinem Vater die wichtigste Respektsperson gewesen.
    »Seid Ihr bereit aufzubrechen? Ich hole jetzt Rose, und nach meiner Rückkehr müssen wir uns beeilen. Ich weiß noch nicht, ob sie mich verfolgen werden«, sagte ich.
    »Außer meinen persönlichen Habseligkeiten, die ich schon gepackt habe, nehme ich nicht viel mit. Wie seltsam, immer habe ich Benchleys Hilfe für selbstverständlich genommen. Ich wusste gar nicht, wie viel Arbeit das Packen eigentlich bedeutet.« Er lächelte wehmütig.
    »Haben sie ihn zusammen mit den anderen verhaftet?«
    »Nein, er ist bei Genevieve in Lancaster. Hier hatte ich einen anderen Kammerdiener. Er hieß Percy. Trotzdem, ich vermisse ihn.« Er lachte.
    »Hoffentlich kann ich auch Percy mit zurückbringen«, sagte ich.
    »Mir ist nicht klar, was Ihr plant, Mordecai. Dies wird alles womöglich nur noch schlimmer machen«, gab er zu bedenken.
    »Wenn es schiefgeht, fällt es aber nicht auf Euch zurück. Dies ist allein mein Plan. Soweit es den König betrifft, seid Ihr ohne Begleitung aufgebrochen«, erwiderte ich.
    »Er ist kein Narr. Es wird rasch ans Licht kommen, was Ihr getan habt, und wahrscheinlich werde ich dann zusammen mit Euch zum Gesetzlosen erklärt.«
    Nun bekam ich Schuldgefühle. Ich hatte schon so viel von den Lancasters verlangt, und jetzt lief er auch noch Gefahr, alles zu verlieren, wenn er mir half. »Ihr habt recht. Vielleicht sollte ich dies woanders tun. Ihr habt schon zu viel aufs Spiel gesetzt …«, begann ich.
    »Mitgefangen, mitgehangen«, erwiderte James. »Macht Euch keine Vorwürfe. Ich habe mich bereits entschieden, und jetzt müssen wir damit leben.«
    Ich konnte mir nicht erlauben, ihm in dieser Hinsicht zu widersprechen, denn ich brauchte seine Hilfe.
    Penny und ich gingen zum Tor, das zur Straße führte, wo Joe uns schon erwartete. »Seid Ihr sicher, dass Ihr es allein tun wollt?«, fragte er uns.
    Penny zog eine Augenbraue hoch.
    »Das klingt ja, als meintet Ihr, ich sei nicht gut genug.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Nein, Mädchen, das meine ich keineswegs. Ich mache mir nur Sorgen.« Er hatte bereits genug erfahren, um zu wissen, dass Penny eine gefährliche Frau war, wenn es darauf ankam.
    Ich sagte ihm Lebewohl, und dann brachen wir auf. Vorsichtshalber überprüfte ich noch einmal die verschiedenen Schilde, die ich um uns gelegt hatte. Es zahlte sich aus, vorsichtig zu sein, denn sonst konnte ein einziger Pfeil uns beide töten. In Gegenwart der anderen hatte ich versucht, Ruhe und Zuversicht auszustrahlen, aber jetzt, da ich mit Penny allein war, setzten mir meine Zweifel wieder zu. Ich zog den Mantel enger um mich.
    »Ist dir kalt?«, fragte Penny im Gehen. Sie schien die kalte Luft kaum zu bemerken. Der Winter hatte begonnen, in ein oder zwei Monaten würde sicher der erste Schnee fallen.
    »Etwas«, gab ich zu.
    Sie kam näher, um sich mit mir den Mantel zu teilen, was mir sehr gelegen kam. Wie ein Schmelzofen strahlte sie Wärme ab. Seit wir die Bindung eingegangen waren, hatten sich viele Dinge geändert, und die Kälte konnte ihr kaum noch etwas anhaben. Ich fragte mich, wie es ihr im Sommer gehen würde. Auf jeden Fall war es schön, sie so nahe bei mir zu haben. Ich schauderte absichtlich, als der Wind kräftiger wehte.
    »Immer noch kalt?« Sie legte einen Arm um meine Hüften.
    Ich nickte und zog sie an mich. So war es zwar schwieriger zu laufen, aber das war mir egal, das war es mir wert.
    »Mort?«
    »Hm? Ja?« Innerlich lächelte ich.
    »Was hat deine Hand auf meinem Hintern zu suchen?«
    »Es war kalt, und das schien mir der wärmste Platz zu sein«, erwiderte ich grinsend.
    »Du bist ein hoffnungsloser Fall. Wir sind drauf und dran, einen Einbruch zu begehen und wer weiß welchen Gefahren zu begegnen, und du … du hast nichts Besseres zu tun, als mich zu begrabschen.« Mit gespielter Empörung sah

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