Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)
sich mich an.
»Ja … stört dich das?«
Sie lachte und legte ihre Hand auf meinen Hintern. »Überhaupt nicht, solange du es auf meinen Hintern abgesehen hast.«
»Die Herzogin hat sich auf jeden Fall amüsiert«, erinnerte ich sie.
Da knurrte sie. »Dafür hätte ich dich erwürgen können! Kannst du dich denn überhaupt nicht benehmen?«
»Es hätte mir nichts ausgemacht, solange du mich erwürgst«, scherzte ich.
Lord Hightowers Wohnsitz war leicht zu finden. Auf dem Weg nach Albamarl hinein waren wir früher schon einmal an dem Haus vorbeigeritten. Als Kommandant der königlichen Wache und der Stadtgarnison bewohnte er einen mächtigen Vorturm, der das größte Tor der Hauptstadt deckte. Das Haus war schon für sich genommen eine ansehnliche Festung und fast so groß wie der Bergfried von Cameron.
Nach allem, was James mir erzählt hatte, wusste ich, dass Hightowers Familie in den obersten beiden Stockwerken des Vorturms wohnte. Darunter befanden sich vor allem Einrichtungen zur Verteidigung der Stadt und zur Unterbringung der Wächter sowie die Mechanismen, mit denen die beiden großen Fallgatter und das Tor bewegt wurden. Wenn man es von außen betrachtete, konnte man nur jeden Eindringling bedauern, der auf die Idee verfiel, sich mit Gewalt einen Weg nach drinnen bahnen zu wollen.
Eine große Tür links neben dem inneren Fallgatter diente als Zugang zum Vorturm. Da die Stadt im Augenblick nicht bedroht wurde, konnte ich erwarten, dass es zwar unverschlossen, aber natürlich dennoch bewacht war. Tatsächlich standen zwei Posten vor der Tür. Im Gegensatz zu den Bewaffneten vor anderen Gebäuden wirkten diese beiden aber wach und keineswegs gelangweilt. Lord Hightower war für strenge Disziplin bekannt.
Wie eine Katze, die zum Sprung ansetzt, spannte sich Penny an, als wir uns den Wächtern näherten. Da wir nicht länger unseren Mantel teilten, musste ich mich hinüberbeugen, um mit ihr zu flüstern. »Nicht nötig. Immer mit der Ruhe.« Sie warf mir einen nervösen Blick zu, sagte aber nichts. Auch wenn die Anspannung verschwand, den Schwertgriff unter dem Mantel ließ sie nicht los.
Ohne Zögern gingen wir direkt auf die Wächter zu. »Wer da?«, rief einer von ihnen, sobald wir nahe genug waren. Ich schenkte mir die Antwort. Ein geflüstertes Wort, und sie sanken bewusstlos zu Boden. Ich trat an die Tür und klopfte, während Penny hinter mir die Straße beobachtete.
»Ihr kennt doch die Anweisungen. Ihr müsst euch identifizieren, ehe ihr anklopft!«, drang eine gedämpfte Stimme durch die Holztür heraus.
»Öffnet! Hier ist jemand, der Lord Hightower sprechen will!«, antwortete ich.
In Kopfhöhe ging eine kleine Klappe auf, dahinter kam ein Gesicht mit einem sehr ungepflegten Bart zum Vorschein. »Das ist nicht das Passwort … ehrlich, der Sergeant wird dir das Fell über die Ohren …« Ich verzichtete auf weitere Diskussionen, und gleich darauf sank hinter der Tür ein Mann bewusstlos in sich zusammen.
»Aber wie bekommen wir jetzt die Tür auf?«, zischelte Penny.
»Sieh genau zu und lerne, Süße«, antwortete ich.
»Als du das letzte Mal eine Tür mit Gewalt geöffnet hast, bist du fast selbst in die Luft geflogen«, spottete sie.
»Das dürfte hier nicht passieren«, antwortete ich und legte die Hand an die Tür. Sie besaß ein richtiges Schloss, was die Sache vereinfachte. Einen schlichten Riegel hätte ich schwerer bewegen können, aber groß wäre der Unterschied wohl nicht gewesen. » Grabol ni’shieran «, sagte ich leise. Mit hörbarem Klicken gab der Mechanismus den Riegel frei, und ich zog die Tür weit auf. Als ich hindurchtreten wollte, hielt Penny mich auf.
»Dummkopf.« Mit blankgezogenem Schwert ging sie voraus. Wie es das Glück wollte, befand sich nur ein einziger Mann dort drinnen, der bereits in tiefem Schlaf lag. Wir zerrten die anderen beiden herein und legten sie vorsichtig neben ihm ab. »Wie lange werden sie ohnmächtig bleiben?«, wollte Penny wissen.
»Solange es nicht gerade ein Erdbeben gibt oder jemand sie heftig schüttelt … mindestens ein paar Stunden«, schätzte ich. Wir ließen sie also liegen und drangen tiefer in das Gebäude ein. Auf der linken Seite führte eine Holzstiege in den ersten Stock. Da uns bisher niemand bemerkt hatte, schlichen wir weiter. Einen Treppenabsatz höher stießen wir auf zwei weitere Männer. Ich legte sie schlafen, sobald mir der Erste einen Blick zuwarf … er hatte noch eine Frage auf den Lippen, als er
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