Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
Vom Netzwerk:
den Leggings fertig war, bearbeitete ich das Schwert, bis Penny mich unterbrach.
    »Mort?«
    »Äh …« Ich hob den Kopf. Penny flimmerte an den Rändern ganz leicht.
    »Du musst etwas essen. Du kannst das später noch beenden«, sagte sie sanft. Ich hatte allerdings so eine Ahnung, dass sie sich gerade erst warmlief.
    »Ich kann nicht mitten in der Arbeit aufhören, sonst muss ich noch einmal von vorn beginnen. Aber da ich schon mal dabei bin, hol du doch auch dein Kettenhemd. Das kann ich als Nächstes erledigen.« Ich hatte mich schon wieder in die Arbeit am Schwert vertieft. Sie antwortete nicht, und als ich das nächste Mal den Kopf hob, war sie fort.
    Eine Weile später war ich fertig. Inzwischen war es ganz und gar dunkel, doch das war kein Problem, denn ich hatte in der Werkstatt mehrere magische Lichtkugeln verteilt. Nun wollte ich mit Pennys Kettenhemd beginnen, aber sie hatte es noch nicht gebracht, also suchte ich sie.
    Sie saß drinnen am Feuer. »Wo ist dein Kettenhemd?«, fragte ich verwirrt. Man sollte meinen, dass ich hätte klüger sein können, aber ich hatte meine Dummheit nun einmal lange eingeübt.
    »Weißt du überhaupt, wie spät es ist?«, fragte sie.
    Was für eine alberne Frage , dachte ich. Jeder Narr kann doch erkennen, dass es dunkel ist. »Es ist Abend«, erwiderte ich.
    »Mort, es ist fast Mitternacht, und du hast immer noch nichts gegessen. Hast du seit dem Mittagsmahl überhaupt etwas zu dir genommen?« Sie sah mich mit besorgter Miene an, aber ich fiel nicht darauf herein. So bringen sie einen nur dazu, in der Wachsamkeit nachzulassen. Mir fiel wieder ein, was ich vorgehabt hatte.
    »Oh, du hast recht. Ich muss mich bereit machen. Wo ist Dorian? Ich fürchte, ich werde wohl im Gehen essen müssen.« Es verschwamm mir ein wenig vor Augen, was vermutlich an meinem Nahrungsmangel lag.
    Penny stand auf, nahm meine Hand und führte mich zum Tisch, wo sie mich überredete, mich zu setzen. »Du gehst heute Abend nirgendwohin. Du bist müde und hungrig und wahrscheinlich sowieso viel zu benommen, um draußen irgendetwas Sinnvolles zu tun.«
    »Nein, ich …«, setzte ich an, aber sie stopfte mir schon ein Stück Brot in den offenen Mund. Ich hätte mich beklagt, wäre es nicht derart köstlich gewesen, dass ich ohne großes Nachdenken sofort zu kauen begann. Danach ging es nur noch bergab … der Wecken unterhielt sich mit meinem Magen, und die beiden überzeugten mich schließlich, dass sie sich erst in erheblich größerer Gesellschaft wirklich wohlfühlen würden. Kurzerhand vertilgte ich den Aufschnitt und den Rest des Brots. Sobald ich mich vollgestopft hatte, wurde ich müde.
    »Danke, Liebes. Ich sollte wirklich öfter auf dich hören.« Penny sah mich finster an, denn ich hatte die erste Regel im Umgang mit Frauen gebrochen. Wenn sie besorgt oder wütend sind, darf man ihnen keine Komplimente machen. Ich kam ihr zuvor, ehe sie über mich herfallen konnte. »Wo ist Dorian? Er kann mich heute Nacht begleiten, und morgen setze ich die Arbeit an deinem Kettenhemd fort.«
    »Ich habe dir schon gesagt, du gehst da heute Nacht nicht hinaus. Dorian hält Wache.« Sie stemmte die Hände in die Hüften.
    Ich sah sie lange an. »Wenn jemandem etwas passiert, bin ich dafür verantwortlich.«
    »Du bist sowieso schon für alle verantwortlich. Ganz gleich, was du tust, es kann immer etwas passieren, aber wenn du in diesem Zustand losziehst, bringt es dich nur um. Was wird dann aus all den Leuten hier?« Ihre Miene wurde weicher, während sie sprach. »Komm ins Bett, Dorian hält heute Nacht Wache. Er macht sowieso schon einen Streifengang.«
    Ich hätte es wissen sollen … die beiden hatten sich gegen mich verschworen. »Ich kann bestimmt nicht schlafen«, quengelte ich.
    Penny beugte sich vor und küsste mich. Es war keiner dieser züchtigen Küsse, die ich in der letzten Zeit bekommen hatte, sondern von der Sorte, bei der jeder Mann wach wird und »Hallo?« sagt. Ihren Verführungskünsten gegenüber war ich keineswegs immun. »Komm ins Bett, und ich sorge dafür, dass es sich lohnt«, flüsterte sie mir ins Ohr.
    Dagegen kam ich nicht mehr an. Ich kapitulierte und ging ins Bett. Warum sie auf einmal doch nicht mehr bis zur Hochzeit warten wollte, begriff ich nicht, aber ich war auch nicht scharf darauf, einem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen. Nein, das war ein schlechter Vergleich. Ich wollte nicht … egal. Alles, was mir sonst noch eingefallen wäre, war sogar noch

Weitere Kostenlose Bücher