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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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keine Ahnung, wie sie auf so etwas kommen konnte.
    Vater richtete seine Werkstatt her und versprach mir, in ein oder zwei Tagen die Gussformen fertig zu haben. Danach konnte er die Anhänger schnell herstellen, und ich würde sie verzaubern. Allerdings machte ich mir Sorgen, wir würden damit nicht rechtzeitig fertig werden.
    Danach ging ich, denn er brauchte mich nicht mehr, und ich ließ ihn lieber in Ruhe arbeiten. Später half ich eine Weile den Zimmerleuten, bis mich am Nachmittag Dorians Ankunft unterbrach. »He, Mordecai!«, rief er zu mir herauf. Ich stand gerade auf einem Gerüst, das außen vor dem Bergfried errichtet worden war.
    Zwar war ich erleichtert, ihn zu sehen, aber ich hatte nicht so bald mit ihm gerechnet. »Wie bist du so schnell hierhergekommen?«, rief ich hinunter. Dann kletterte ich hinab, damit wir uns besser unterhalten konnten.
    »Ich bin aufgebrochen, sobald ich deine Botschaft heute Morgen erhalten hatte.« Dorian war der zuverlässigste Kamerad, den man sich nur wünschen konnte. Ein Mann, der jederzeit für einen Freund durchs Feuer ging, wenn er glaubte, damit helfen zu können. Mindestens einmal hatte er mir schon das Leben gerettet. »Dein Brief war zwar nicht sehr aufschlussreich, aber ich hatte den Eindruck, dass du es mit einer Art Ungeheuer zu tun gehabt haben musst.«
    Ich war unsicher gewesen, wie viel ich schreiben sollte, und hatte mich deshalb eher allgemein ausgedrückt. »Ja, aber wir sollten nicht hier draußen darüber sprechen. Ich habe mir noch nicht zurechtgelegt, was ich den Einwohnern erzählen kann, und ich will keine Panik auslösen.«
    Verwundert blinzelte er. »Also handelt es sich tatsächlich um ein Ungeheuer?« Ich konnte förmlich sehen, wie die Zahnrädchen in seinem Gehirn schnurrten, während er sich an die Ungeheuer aus den Kindergeschichten erinnerte. Außerdem bemerkte ich, dass er für die Schlacht gerüstet war: Kettenhemd, Halsberge, Beinlinge, Stahlkappe und das Helmvisier. Natürlich hatte er auch sein Schwert und einen langen Speer mitgebracht.
    »Wie ich sehe, hast du mich beim Wort genommen. Aber hättest du wirklich den Rossharnisch gebraucht? Das muss für dein Pferd sehr anstrengend gewesen sein.« Der Rossharnisch war eine Panzerung, die teilweise auch sein großes schwarzes Streitross schützte.
    »Woher sollte ich denn wissen, was nötig ist? Ich komme lieber mit zu viel Ausrüstung, als dass ich mit einem Pfeil im Hintern feststellen muss, wie viel besser es gewesen wäre, das Eisenhöschen anzulegen.« Seine Scherze waren wie gewohnt nicht sonderlich geistreich, aber als er in voller Rüstung vor mir stand, war ich doch sehr erleichtert. Dorian war der gefährlichste Kämpfer, den ich je gesehen hatte, und auch darum war ich froh, ihn meinen Freund nennen zu dürfen.
    Da sein Pferd müde war, nachdem es so viel Gewicht geschleppt hatte, brachten wir es zu den behelfsmäßigen Ställen, wo ich ihm half, das große Tier zu reinigen und zu striegeln. Dies empfand ich nicht als lästige Pflicht, da ich Pferde fast ebenso sehr liebte wie Menschen. Während wir das Tier versorgten, fiel mir etwas ein. »Zieh auch deine Rüstung aus. Wenn du uns hier helfen willst, gibt es einige Dinge, die ich tun kann, um deine Aussichten zu verbessern.«
    »Ich fürchte mich fast, nach Einzelheiten zu fragen.« Trotzdem legte er die Rüstung ab und reichte mir bald darauf einen schweren Haufen Metall. Glücklicherweise war ich gut in Form, weil ich Vater gelegentlich in der Schmiede half. Bei einem so großen Mann wie Dorian Thornbear wog die Rüstung vermutlich achtzig Pfund oder sogar noch mehr.
    »Bring das Schwert und den Speer mit«, fügte ich hinzu.
    »Ich wollte sie ohnehin nicht hier liegen lassen.« Er warf mir einen Blick zu, als fürchtete er, ich wäre völlig verrückt geworden und hätte angenommen, er wanderte unbewaffnet durch die Gegend. »Was hast du mit meiner Rüstung vor? Du musst wissen, dass sie sehr teuer war.« Misstrauisch beäugte er mich. Mir war ganz und gar nicht klar, warum er mir nicht vertraute.
    »Es wird deiner kostbaren Rüstung nicht schaden, keine Angst. Ich will sie lediglich verbessern.« Dabei gab ich mir große Mühe, eine Miene zu machen, die einem weisen, geheimnisvollen Magier entsprach, aber er schüttelte nur den Kopf.
    Inzwischen hatten wir mein Haus erreicht, das diese Bezeichnung nach Pennys Ansicht jedoch kaum verdiente. Ich führte ihn nach hinten, wo mir ein kleiner Schuppen als Werkstatt diente.

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