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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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ringsherum eine neue Mauer gebaut und die Wand neben dem Turm abgerissen, um den Verkehrsfluss zwischen den inneren und äußeren Vierteln zu erleichtern. Der Turm selbst war ein gedrungenes hässliches Ding aus dem gleichen rosafarbenen Granit wie die meisten anderen Gebäude. Er war mehr als zehn Mannslängen hoch und besaß sechs überirdische Stockwerke.
    Nach allem, was Rose mir erzählt hatte, waren im Erdgeschoss vor allem Schreibstuben untergebracht worden. Die Wächter, die im Turm Dienst taten, wohnten in der großen Kaserne. In der Nacht war nur eine kleine Besatzung anwesend. Das passte mir gut.
    Die Außentür war unbewacht. Anscheinend hielten sie es nicht für besonders wichtig, Leute draußen zu halten. Allerdings musste ich davon ausgehen, dass hinter der Tür Wächter standen. Penny ergriff als Erste das Wort. »Wie gehen wir vor?«
    »Wir klopfen an und tragen unsere Bitte vor«, erwiderte ich. Unter anderen Begleitumständen wäre das ein Scherz gewesen. In dieser Nacht aber sah es anders aus. Ich ging zur Tür und pochte.
    In der Tür öffnete sich eine kleine Klappe. »Wer ist da draußen?«
    Ich konzentrierte mich und spürte zwei Männer hinter der Tür. » Shibal. « Sobald ich das leise Wort ausgesprochen hatte, brachen die Wächter hinter der Tür zusammen. Leider hatte die Tür kein Schloss, sondern war von innen versperrt. Ich versuchte, den Riegel mit einem Spruch anzuheben, hatte damit aber wenig Erfolg. Irgendjemand hatte die kluge Idee gehabt, den Riegel von innen mit einer Kette und einem Vorhängeschloss zu sichern.
    Ich überlegte, ob ich das Vorhängeschloss von außen knacken könnte, doch dann wäre immer noch die Kette im Weg gewesen. Binnen einiger Minuten hätte ich das vermutlich tun können, aber so viel Zeit hatte ich wahrscheinlich nicht. »Lass uns einen Schritt zurücktreten«, sagte ich zu Penny.
    »Oh du meine Güte«, klagte sie. »Ich wusste, dass dies passieren würde. Wenn du die ganze Gegend weckst, tauchen hier bald mehr Leute auf, als du betäuben kannst.«
    »Vielleicht … aber ich habe noch eine andere Möglichkeit.« Ich sprach leise und ergänzte die Schilde, die Penny und ich trugen, durch einige kleine Zutaten. Ein weiches Licht entstand, blaue Flammen tanzten auf unseren Körpern.
    »Oh, das ist schick!« Penny beobachtete die Flammen, die über ihren Arm wanderten.
    »Ich lege es nicht auf ›schick‹ an, sondern auf ›Macht euch vor Angst in die Hosen!‹.«
    »Das müsste gelingen. Ich hätte mir tatsächlich fast in die Hosen gemacht, als du mich in Brand gesetzt hast. Beim nächsten Mal sag mir vorher Bescheid.«
    »Es geht los.« Ich hob den Stab und zielte auf die Tür des Turms. Dabei war ich ziemlich sicher, dass ich auch ohne den Stab arbeiten konnte, doch die Verzauberungen im Holz halfen mir, die Energien besser zu bündeln. Ich war der Ansicht, meine Kräfte später noch zu brauchen. » Borok Ignak! «, sagte ich kraftvoll und gab die aufgestaute Magie frei. Ein unsichtbarer Rammbock traf die Tür, die mit einem lauten Knacken sofort zerbarst. Ich konnte mehr fühlen als sehen, dass unter der großen Kraft weiter drinnen noch eine Wand zusammenbrach.
    Penny hatte sich angespannt und wollte schon zur Tür hinüberrennen, doch ich legte ihr die Hand auf den Arm. »Warte.«
    Fast eine Minute verging, ehe drei Männer herausstürzten. Darunter war anscheinend einer der beiden, die ich vorher schon einmal betäubt hatte. Ein anderer blutete stark, wahrscheinlich hatten ihn die umherfliegenden Splitter verletzt. Sie bemerkten sofort die beiden in Flammen gehüllten Gestalten auf der Straße.
    »Bei allen …«, begann einer und stolperte zur Tür zurück. Ich legte ihn schlafen, ehe er auch nur einen weiteren Schritt machen konnte.
    »Halt!«, rief ich und ging auf die beiden anderen Männer zu. Nachdem ihr Gefährte zusammengebrochen war, gehorchten sie sofort. Ich spürte ihr Zittern, als wir uns ihnen näherten. »Wer hat hier das Kommando?«
    Einer der beiden sah aus, als könnte er gleich ohnmächtig werden, während der andere noch gut genug bei Sinnen war, um mir zu antworten. »H-hauptmann Gerold, Sir!«
    »Hol ihn her!«, befahl ich ihm. Er zögerte einen Moment, bis ich rief: »Jetzt sofort!« Das reichte offenbar. Er entfernte sich im Laufschritt. Ich blickte zu Penny hinüber. »Geh mal um den Turm herum, vielleicht haben sie hier einen Hinterausgang. Wir können es uns nicht erlauben, jemanden entwischen zu lassen.«
    Besorgt

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