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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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aber nicht versprechen, dass es nicht auch gefährlich wird.« Ich entfachte die Spitze meines Stabs, damit sie mich in der Dunkelheit besser sehen konnten.
    »Was genau bedeutet gefährlich?« Dies war eine andere Stimme, die aber wie die erste aus den hinteren Reihen kam. Ich konnte es ihnen nicht vorwerfen.
    »Ich will innerhalb der nächsten Stunde mein Eigentum aus dem Lagerhaus des Königs holen. Weniger als eine Stunde danach werde ich die Hauptstadt verlassen. Gibt es sonst noch Fragen? Die Zeit drängt«, sagte ich. In einigen Häusern in der Nähe ging bereits das Licht an. Meine Eskapaden waren nicht unbemerkt geblieben.
    Ein kleiner Mann, der vorne stand, mischte sich ein. »Müssen wir kämpfen?«
    »Heute nicht, sofern ich es vermeiden kann. Möglicherweise aber in ein paar Monaten. Ihr habt bis dahin allerdings noch reichlich Zeit, es euch anders zu überlegen«, fügte ich rasch hinzu. »Jetzt müssen wir aufbrechen. Wer mitkommen will, soll mir folgen. Ich hege jedoch keinen Groll gegen jene, die es nicht tun.« Damit drehte ich mich um und schritt zielstrebig die Straße hinunter. Den Drang, mich umzudrehen, konnte ich kaum unterdrücken. Ich war sicher, sie würden sich in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Manchmal ist der Magierblick sehr praktisch. Ich spürte, dass uns die Mehrheit der Männer folgte.
    Ohne den Kopf umzudrehen, sagte ich zu Penny: »Sieht aus, als blieben die meisten bei uns.«
    Im schwachen Licht lächelte sie wissend. »Ja, fast alle kommen mit. Mort, wir müssen uns beeilen. Die Szene vor dem Turm hat die Aufmerksamkeit vieler Einwohner erregt. Selbst wenn Hightowers Wachen noch nichts gemeldet haben, dürfte die Stadtwache inzwischen alarmiert sein.«
    Ihre Worte spiegelten meine eigenen Befürchtungen wider. Wenn die gesamte Stadtwache alarmiert wurde, dann würde die Sache nicht gut verlaufen. Ein Konflikt in den Straßen musste auf beiden Seiten zu Verlusten führen. Zudem würde ich dann gegen die Einwohner von Lothion kämpfen, und jeder Verlust würde uns schwächen … und uns noch weiter vom König entfremden. Ich blieb stehen und wandte mich an die Menschen hinter uns. »Wir gehen jetzt schneller. Folgt meinem Licht und bleibt nicht zurück.« Ich verstärkte das Licht des Stabes, um meine Worte zu bekräftigen.
    Danach bewegten wir uns im Laufschritt durch die Straßen von Albamarl. Es war ein geradezu unwirkliches Erlebnis. Der Stab warf ringsherum seltsame Schatten und ließ zwischen den Gebäuden, an denen wir vorbeikamen, eigenartige Schemen heranwachsen. Die mehr als hundert trampelnden Füße hinter mir weckten eine Erregung in mir, mit der ich nicht gerechnet hatte. Dorians Worte fielen mir ein – er hatte recht damit: Dies war die wahre Macht. Nur dass du hier so gut wie keine Kontrolle hast, denn die Männer sind Fremde , fügte ich im Geiste hinzu.
    Auf einmal erschienen zwei erschrockene Wächter, die offenbar gerade auf Streife waren, aus der Dunkelheit. Schockiert bemerkten sie die große Menschenmenge, die in ihre Richtung gerannt kam. Ich betäubte sie, ohne im Laufen innezuhalten, und hoffte, die Männer hinter mir trampelten sie nicht tot.
    Fünfzehn Minuten später hatten wir das Haus des Herzogs erreicht. Das Tor stand offen, und die Männer, die mir folgten, wollten instinktiv sofort eintreten. Ich hob den Stab. »Halt! Wir warten hier einen Augenblick.«
    Joe erwartete uns schon, und als ich sprach, rollten bereits die Wagen auf die Straße. Hinter ihm saß im führenden Wagen Rose, eine Armbrust auf dem Schoß. »Sind die Laternen bereit?«, fragte ich ihn.
    »Seht selbst.« Joe deutete hinter sich. Auf jedem Wagen befanden sich zwei Laternen, eine neben dem Fahrer und die andere noch nicht entzündet auf der Ladefläche. Wir würden sie bald brauchen.
    »Folgt den Wagen! Wir sind nur noch ein paar Minuten vom Ziel entfernt«, rief ich meinem Gefolge zu. Die Wagen fuhren an, und die Männer marschierten neben ihnen. Penelope nahm meine Hand, als wir loszogen. »Geht es dir gut?«, fragte ich sie.
    »Nervös«, erwiderte sie schmallippig.
    »Wir können jetzt nur noch vorwärtsgehen«, antwortete ich.
    Mit der freien Hand packte sie immer wieder den Schwertgriff. »Ich weiß«, sagte sie.
    Ich hoffte, alles werde gut verlaufen. Wenn es zu einer Konfrontation kam, die außer Kontrolle geriet, konnte Penny eine Menge Leute verletzen. Ich machte mir Sorgen, wie sich das auf sie auswirken mochte, konnte im Grunde aber nicht viel daran

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