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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Dann sind wir beide befreit!« Sie packte den Tisch so fest, dass die Kante abbrach. Ich fürchtete einen Augenblick, sie würde ihre Drohung gleich an Ort und Stelle wahrmachen.
    »Verdammt, nun beruhigt euch mal!«, sagte mein Vater. »Ihr streitet euch wie Hund und Katz. Wir sind aber hier, um Entscheidungen zu treffen, und nicht, um zu zanken.« Ein Blick in die Runde am Tisch zeigte mir, dass ihm die anderen zustimmten, auch wenn sich niemand direkt in den Streit einmischen wollte.
    Ich holte tief Luft. »Gut. Du hast recht. Wir vertagen uns für eine Weile. Wir können weitermachen, wenn einige von uns Zeit hatten, sich abzuregen.« Ich sah Penny streng an.
    »Eine Pause wäre wirklich gut.« Joe war sichtlich erleichtert, dass die Spannung nachließ.
    »Für uns vielleicht«, antwortete mein Vater. »Aber die beiden müssen ihre Differenzen beilegen … unter vier Augen.«
    »Jetzt warte mal, ich habe nichts zu sagen …«, begann ich, aber Penny fiel mir ins Wort.
    »Damit hast du verdammt recht, du Feigling. Du würdest lieber ganze Familien opfern, als die Sache vernünftig anzugehen«, erklärte sie.
    »Ich stimme mit Royce überein.« Marcus stand auf und ließ den Blick über uns alle wandern. »Ich glaube, die beiden müssen etwas Zeit allein miteinander verbringen. Sobald sie sich wieder vertragen, können wir überlegen, was wir tun wollen.«
    Die anderen stimmten sofort zu, und so wurde ein Beschluss gefasst: Penny und ich sollten die nächste Stunde separat zusammen sein. Sie zwangen uns, meine Gemächer aufzusuchen. »Wenn einer von euch hier herauskommt und immer noch streiten will, sperren wir euch wieder ein, und zwar so lange, bis ihr zur Vernunft kommt«, fügte mein Vater hinzu.
    »Was ist das denn für eine dumme Idee?«, sagte ich, als sie uns durch die Tür scheuchten.
    »Bedank dich bei deiner Mutter. Ich habe gestern Abend mit ihr gesprochen, und sie war es, die darauf gekommen ist«, knurrte Royce mich an. Ich glaubte ihm, denn ich konnte mir gut vorstellen, dass sie so etwas sagte. Dann schlug er mir die Tür vor der Nase zu.
    Nun war ich mit Penny eingesperrt und sah mich um. Sie stand mit dem Rücken zu mir auf der anderen Seite des Raumes. Ich hatte eine dunkle Vorahnung. Es war gut möglich, dass ich diesen Raum nicht mehr lebend verlassen würde. Vielleicht übertrieb ich etwas, aber so fühlte es sich tatsächlich an. Ich setzte mich auf einen Diwan. Wenn ich saß, so hoffte ich, griff sie mich vielleicht nicht sofort an.
    Die nächsten zehn Minuten verstrichen in angespanntem Schweigen. Dann sagte sie: »Das ist dumm. Wir sollten ihnen einfach erzählen, dass wir uns wieder vertragen haben, damit sie uns herauslassen.«
    »Ich glaube, das ist eine gute Idee«, stimmte ich sofort zu.
    »Natürlich glaubst du das. Das ist ja auch viel leichter, als tatsächlich mit mir zu reden, oder?«, sagte sie verbittert.
    »Es wäre leichter, wenn du nicht die ganze Zeit so wütend wärst«, gab ich zurück.
    »Das ist nicht wahr. Du bist doch derjenige gewesen, der auf der Rückreise durchgedreht ist. Du hast mir nicht einmal eine Gelegenheit zum Reden gegeben. Sondern mich einfach stehen lassen … und mir diesen dummen Ring vor die Füße geworfen!«, antwortete sie.
    »Ich habe dich noch nie angelogen, Penny. Wie würdest du auf so etwas reagieren?«
    »Lieber das als … das Leben ist nicht immer so einfach, und die Leute müssen irgendwie miteinander zurechtkommen. Hast du es denn überhaupt schon einmal versucht? Glaubst du, die Menschen sind ganz und gar wie in den Geschichten, die du immer gelesen hast?« Ich hatte so eine Ahnung, dass ich mich auf eine längere Ansprache gefasst machen musste. Verärgert dachte ich daran, dass sie sich schon immer am liebsten selbst zugehört hatte.
    »Ich weiß das doch, Penelope. Ich hätte nur etwas mehr Ehrlichkeit von dir erwartet. Ist das denn wirklich zu viel verlangt?«
    »Was hättest du getan, wenn ich dir alles erzählt hätte? Hättest du dich anders entschieden? Das ist doch nur ein Vorwand. Es war eine schreckliche Situation, und du willst jemand anders die Schuld zuschieben. Ich spiele allerdings nicht den Sündenbock für dich.« Sie war immer noch wütend, aber zum Glück schrie sie nicht mehr.
    »Wenigstens hätte ich dann die Möglichkeit gehabt, mich zu entscheiden. Meine Entscheidung hätte auf Tatsachen beruht und nicht auf den unzulänglichen Hinweisen, mit denen du mich abgespeist hast – wie ein dummes kleines

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