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Der bunte Hund von Schreckenstein

Der bunte Hund von Schreckenstein

Titel: Der bunte Hund von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Konzert. Hier ist immer was los. Heut’ nacht haben wir den Rittern den Hund geklaut. — Hab ich dir doch erzählt, Mami! Der Junge, der gestern beim Baden da war, der nette…“
    Mann! Gespannt lauschte Andi, doch jetzt sprach die Mama.
    Wenn Amanda wüßte! — überlegte er. Ob sie mich wohl verpfeifen würde oder nicht? Sssst! Er legte Bonzo die Hand auf die Schnauze. Die Wollwurst verstand und sah ihn an, als wollte sie sagen: Casablanca!
    „Ja, ist gut, Mami!“ fuhr Amanda fort. „Ich bleibe hier! Ich hab auch kein Heimweh. Dazu ist es viel zu aufregend. Heut’ nacht müssen wir Wachen aufstellen. Die kommen bestimmt. — Nein Mami, mein Schlaf kommt nicht zu kurz. Ich muß nur von elf bis zwölf raus. — Ja, ist gut. Mach dir keine Sorgen! Wiedersehn, Mami.“
    Beim Öffnen fauchte die Tür, als ob man eine Vakuumdose aufmachte. Andi schaute um die Ecke des Kastens, wie Amanda auf leisen Sohlen davoneilte.
    „Brav, mein Känguruh!“ Er tätschelte Bonzo durch den Rucksack und grinste. Besser hätte die Information nicht ausfallen können!
    Geschnatter vom Treppenhaus her; die Mädchen kamen ins Schloß zurück, draußen wurde es vollends dunkel. Jetzt hatte Andi erst einmal Pause. Ein Gedanke beschäftigte ihn:
    Wenn nachher das Portal abgeschlossen wird — und ich hab meine Dietriche nicht dabei…! Weiter kam er nicht.
    Fräulein Doktor Horns Stimme schrillte durch das Schloß: „Mein Spätzchen ist weg! Wo ist mein Spätzchen? Hat jemand mein Spätzchen gesehen? Kommt alle, wir müssen das Spätzchen finden.“
    Andi lachte halblaut. „ Kap Horn! “
    Stimmen redeten durcheinander, Schuhsohlen klapperten, Lichtkegel tasteten durch das Treppenhaus. Einer kam um die Ecke in den unteren Korridor — ohne Sohlengeklapper — und kam immer näher auf die Telefonzelle zu, hinter der Andi hockte. Beruhigend legte er Bonzo die Hand auf die Schnauze. Jetzt wurde die Zellentür aufgerissen, der Lichtkegel tastete über Andi hinweg zum Korridorfenster.
    „Komm, laß!“ sagte eine Stimme. „Ist doch Quatsch, daß wir hier suchen. Das waren nicht die Idiotenritter.“ Es klang nach Esther.
    „Sag ich ja auch!“ antwortete eine andere, Sophie zweifellos. „Die Alte hat die Tür offengelassen. Gibt sie ja selber zu.“
    „Irgendwie muß er raus sein!“ mutmaßte Esther. „Die Wachen sollen das Portal offenlassen.“
    Der Lichtkegel schwenkte in die Gegenrichtung. Sie gingen, es wurde wieder dunkel.
    Andi atmete erst einmal durch, dann kraulte er den wolligen Hundekopf und flüsterte: „Bonzo, wenn du so weitermachst, schlagen wir dich zum Ritter!“
    Ferne Stimmen meldeten Fehlanzeige. „Nein, Fräulein Doktor Horn, da ist er nicht. Wir haben überall gesucht.“
    „Er kann nur raus sein, als die Gäste gingen!“ rief Esther als letzte.
    „Das ist eine Möglichkeit“, antwortete FDH. „Vielleicht sitzt er morgen wieder vor der Tür, mein Spätzchen!“
    Türgeklapper, Lichter verlöschten, dann herrschte Ruhe.
    Andi streckte die Beine aus und überlegte weiter: Hoffentlich ist denen drüben nicht noch was eingefallen! Er hielt den Sack mit Bonzo im Arm. Ich bin jedenfalls der nette Junge beim Baden! Hat sie mir hoch angerechnet, daß ich sie unter Wasser nicht festgehalten hab. Amanda!
    Bonzo nützte die Wartezeit auf seine Weise. Er schnarchte. Für Andi wurde es ungemütlich auf dem kalten Steinboden. Er kehrte in die Zelle zurück und ließ die Tür offen. Bonzo schnarchte während des Umzugs weiter. So groß war sein Vertrauen.
    Im Treppenhaus wurde ein schmaler Lichtkegel sichtbar, Stufen knarzten, das Schloß der Portaltür klickte.
    Aha! Die erste Wache hat sich auf Posten begeben. Sie wird draußen auf und ab gehen, überlegte Andi. Muß ja als erstes rein, wenn sie was bemerkt.
    Sehr sparsame Bewachung!
    Behutsam legte er den Sack mit dem schlafenden Bonzo auf den Boden. „Du bleibst schön hier!“ flüsterte er. „Bin gleich wieder da.“
    Vorsichtig schloß Andi die dicke Tür. So würde man den Hund kaum hören, falls er bellen sollte. Lautlos schlich er in die Dunkelheit. Im Treppenhaus wehte es kühl durch das offene Portal herein. Vorsichtig streckte er den Kopf hinaus. Seine Vermutung wurde bestätigt. Leise knirschte Kies in der stockdunklen Nacht. Die Wache ging auf und ab.
    Wenn sie zum Gemüsegarten vorgeht, könnte ich…, überlegte Andi, da, plötzlich ein Schnauben, etwas Massiges stieß gegen seinen Kopf, eine schwere Gestalt drängte herein. Arme griffen nach

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