Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Canyon

Der Canyon

Titel: Der Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas - Preston
Vom Netzwerk:
Eine Handbewegung, und die Männer gingen weiter auf eine Reihe pilzförmiger, aufrecht stehender Felsen zu.
    Kein Wort fiel. Sie dehnten die Formation in die Breite, als das Bachbett sich verlief und sie sich dem seltsamen Wald aufrechter Felsen näherten; bald bewegten sie sich in deren Schatten weiter.
    »Hier ist ein Abdruck«, war die leise Stimme Gowickis zu hören. »Und noch einer.«
    Masago kniete sich hin. Die Abdrücke waren frisch und stammten von einem Mann in Sandalen – der Mönch. Er sah sich um und fand die der anderen – die Fußspur der Frau, kleiner, etwa siebenunddreißig oder achtunddreißig, und die des Mannes, ungefähr Größe fünfundvierzig. Sie waren schnell gelaufen. Sie wussten, dass sie verfolgt wurden.
    Hitt führte sie tiefer in die Schatten unter den aufragenden Steinen hinein. Masago war so gut wie sicher, dass sie nicht mit einem Hinterhalt zu rechnen brauchten: Es wäre Selbstmord, wenn diese Leute mit ein paar Handfeuerwaffen, sofern sie überhaupt bewaffnet waren, einen Trupp Soldaten einer Spezialeinheit angreifen wollten. Sie würden sich verstecken … und er und seine Leute würden sie finden. Die erste Phase dieser Operation würde bald vorbei sein.
    Sie kamen an eine Stelle, wo mehrere gewaltige Felsbrocken aneinander lehnten, so dass sie durch eine Lücke darunter hindurchkriechen mussten. Hitt wartete, bis Masago sie eingeholt hatte. Er deutete auf frische Schleifspuren im Sand. Sie waren hier durchgekommen, und das war noch nicht lange her.
    Masago nickte.
    Hitt ließ sich als Erster auf Hände und Knie fallen. Masago kroch als Letzter durch die Lücke. Als er sich wieder aufrichtete, sah er, dass das Tal immer enger wurde; flammende Klippen ragten zu allen Seiten auf wie Riesentreppen. Er nahm sich einen Moment Zeit, um die Karte zu überprüfen. Ihre Beute war anscheinend in einen Canyon gelaufen, der in einer Sackgasse endete und aus dem nicht einmal diese drei würden herausklettern können.
    Masago murmelte in sein Headset: »Ich brauche sie lebend, bis ich die benötigten Informationen von ihnen habe.«

12
    Wartet hier«, sagte Ford. »Ich gehe da hoch und sehe mir das mal an.«
    Tom und Sally ruhten sich aus, während Ford auf einen Felsbrocken kletterte und die Gegend erkundete. Sie befanden sich mitten in einer Salzwüste, umgeben von unheimlichen, seltsamen Felsformationen. Sie hatten den Hubschrauber einen guten Kilometer entfernt in der Mitte des Tals landen sehen, und Ford war sicher, dass die Männer ihre Spur gefunden hatten. Er wusste auch, aus seiner Zeit bei der CIA, dass sie an möglichen Ausgängen weitere Männer abgesetzt haben mussten, die ihnen nun den Weg abschneiden sollten. Ihre einzige Chance war, einen unerwarteten Weg hinaus aus dem Canyon zu finden – oder ein sehr gutes Versteck.
    Er blickte hinab zum Ende des Canyons. Eine Reihe aschiger, öder Hügel wich einem weiteren Haufen kahlköpfiger Felsen, die aussahen wie Reihen verhüllter Mönche. Mehrere Kilometer dahinter ragte eine Front zinnoberroter Klippen auf, die wie Treppen zu einem weiteren Hochplateau führten. Wenn es ihnen gelang, auf diesem Weg hinauszuschlüpfen, könnten sie es schaffen, aber es sah nicht vielversprechend aus. Er warf einen Blick hinab auf Sally und Tom. Beide wurden rasch schwächer, und er glaubte nicht, dass sie noch lange durchhalten würden. Sie mussten irgendwo ein sicheres Versteck finden.
    Er kletterte hinunter.
    »Und, was gesehen?«, fragte Tom.
    Ford schüttelte den Kopf und wollte lieber nicht darüber sprechen. »Gehen wir weiter.«
    Sie marschierten das trockene Bachbett entlang und in einen Wald aufrecht stehender Felsen. Eine drückende Hitze hatte sich hier gesammelt. Sie gingen weiter, krabbelten über umgestürzte Felssäulen, quetschten sich zwischen Sandsteinblöcken hindurch, manchmal in der Sonne, dann wieder im Schatten, und drangen so tief wie möglich in das Feld stehender Felsen vor. Manchmal lehnten einzelne Brocken so dicht aneinander, dass sie auf Händen und Knien durch schmale Lücken kriechen mussten.
    Schließlich kamen sie wieder heraus und standen vor einer Felswand, die sich zu beiden Seiten krümmte und eine Art Stadion formte. Am anderen Ende, gut fünfzehn Meter über dem Grund der Schlucht, hatte ein längst versiegter Fluss eine Höhle in den Stein gegraben. Ford konnte eine Reihe verwitterter Kuhlen im Fels sehen, wo die Anasazi vor langer Zeit eine Art Leiter in den Stein gehauen hatten, die zu der Höhle

Weitere Kostenlose Bücher