Der Canyon
Situation, war mit einem Schlag zurückgekehrt.
»Wir müssen uns verstecken. Sehen wir nach, wie weit die Höhle führt.«
Tom holte die schwächelnde Taschenlampe hervor, die er immer noch bei sich trug, und leuchtete in den hinteren Teil der Höhle. Schweigend starrten die drei dorthin. Die Höhle endete in einem schmalen, vom Wasser gegrabenen Spalt, viel zu schmal für einen Menschen. Tom richtete den Strahl nach oben, nach unten, suchte beide Seitenwände ab.
»Wir sind in eine Sackgasse geraten«, sagte Ford ruhig.
»Das war's also?«, fragte Sally. »Was machen wir jetzt? Aufgeben?«
Ford antwortete nicht. Er lief zum Eingang der Höhle, drückte sich an die Wand und spähte hinunter. Gleich darauf kam er zurück. »Sie sind unten im Canyon, drei Soldaten und ein Zivilist.«
Tom ging selbst zur Höhlenöffnung und blickte in das kleine Amphitheater hinab. Zwei Männer mit Sturmgewehren in Wüsten-Tarnkleidung bewegten sich dort unten. Ein dritter erschien, und dann eine vierte Person. Die Männer untersuchten den Boden, wo die Flüchtenden ihre Spuren verwischt hatten. Einer deutete nach oben zur Höhle.
»Das war's dann«, sagte Ford leise.
»Blödsinn.« Tom zog die Waffe aus der Gürteltasche, ließ das Magazin herausschnappen, füllte es mit loser Munition auf und schob es wieder hinein. Er blickte auf und sah Ford den Kopf schütteln.
»Wenn du auf diese Jungs schießen willst, kannst du ebenso gut Selbstmord begehen.«
»Ich werde mich nicht kampflos ergeben.«
»Ich auch nicht.« Ford überlegte, und sein faltiges Gesicht wirkte zutiefst nachdenklich. Wie in Gedanken verloren holte er den Dinosaurierzahn aus seiner Tasche und hob ihn hoch. Dann schob er ihn zurück. »Tom, hast du das Notizbuch dabei?«
Tom zog es hervor.
»Gib es mir. Und die Waffe.«
»Was hast du –«
»Keine Zeit für lange Erklärungen.«
13
Masago beobachtete von unten, wie Hitt und die beiden anderen Delta-Force-Jungs sich den Sandstein-Hang hochschoben, sich unmittelbar vor den Höhleneingang duckten und verteilten, um die Leute da drin von drei Seiten unter Beschuss nehmen zu können. Das war ein klassisches Manöver, ein bisschen übertrieben vielleicht, wenn man bedachte, dass die Zielpersonen höchstwahrscheinlich unbewaffnet waren.
Als sie in Position waren, erhob Hitt die Stimme; er sprach nicht besonders laut, aber mit einer stahlharten Autorität. »Sie dort in der Höhle. Sie sind uns zahlenmäßig und waffentechnisch unterlegen. Wir kommen jetzt rein. Keine Bewegung, und halten Sie die Hände so, dass wir sie sehen können.«
Masago musste gegen ein ungewohntes Gefühl nervöser Anspannung kämpfen.
Hitt richtete sich auf und lieferte sich damit den unsichtbaren Zielpersonen drinnen aus. Die anderen beiden verharrten geduckt und gaben ihm Deckung.
»So ist es gut. Hände hoch, über den Kopf. Niemandem wird etwas passieren.« Er gab den beiden anderen Jungs einen Wink, die sich ebenfalls aus ihrer Deckung erhoben.
Es war vorbei. Die drei Zielpersonen standen mit erhobenen Händen in der offenen Höhlenmitte.
»Gebt mir Deckung.«
Hitt trat an sie heran, klopfte sie ab und vergewisserte sich, dass sie nicht bewaffnet waren. Er sprach in sein Headset. »Sir, wir haben die Höhle gesichert. Sie können jetzt raufkommen.«
Masago legte die Hand auf die erste kleine Stufe, zog sich hoch, stand wenige Minuten später im Eingang der Höhle und musterte die drei jämmerlichsten Bastarde, die er seit langem gesehen hatte: den Mönch, Broadbent und seine Frau.
»Unbewaffnet?«
Hitt nickte.
»Durchsuchen Sie alle noch einmal. Ich will alles sehen, was sie bei sich tragen. Alles. Legen Sie es hier vor mir in den Sand.«
Hitt nickte einem seiner Jungs zu, der sofort begann, das klägliche Grüppchen zu durchsuchen. Zum Vorschein kamen eine Taschenlampe, Brieftaschen, Schlüssel, ein Führerschein, alles sorgfältig im Sand aufgereiht. Der Rucksack des Mönchs enthielt eine leere Wasserflasche, ein paar leere Blechdosen und anderen Camping-Kram.
Als Letztes kam etwas ans Licht, das der Mönch in seiner Kutte verborgen hatte.
»Was zum Teufel ist das?«, fragte der Soldat und hielt es hoch.
Ohne mit der Wimper zu zucken, befahl Masago: »Bringen Sie es mir.«
Der Junge reichte es ihm. Masago starrte auf den gezackten Reißzahn, drehte ihn um, wog ihn in der Hand.
»Sie.« Er deutete auf den Mönch. »Sie müssen Ford sein.«
Der Mönch nickte kaum merklich.
»Vortreten.«
Der Mönch trat einen
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