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Der Canyon

Der Canyon

Titel: Der Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas - Preston
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–«
    »Ihren Bericht, bitte.«
    »Nahmen eine mögliche Bodenfährte am Fundort auf. Sie folgten ihr die Schlucht entlang und hoch bis zur Mesa de los Viejos, wo festgestellt wurde, dass der Boden aufgrund seiner Kahlheit keine Fährten –«
    »Von fünf Litern Regen ganz zu schweigen.«
    Wheatley verstummte.
    »Nur zu.«
    »Die Hunde konnten die Fährte nicht weiterverfolgen. Es wurden drei neuerliche Versuche –«
    »Danke, Mr. Wheatley, ich denke, das reicht. Und jetzt?«
    »Wir lassen jetzt Leichenspürhunde suchen, und zwar in einem Raster ausgehend vom Tatort, mit GPS-Unterstützung, um den Boden der Canyons abzudecken. Wir arbeiten uns gleichzeitig tiefer ins Labyrinth hinein und zum Fluss voran. Als Nächstes nehmen wir uns die Hochebene vor.«
    »Was uns zur Suche im Fluss bringt. John?«
    »Der Fluss ist flach und langsam. Wir lassen alle tiefen Löcher und unterspülten Uferbereiche von Tauchern absuchen, dabei gehen wir flussabwärts vor. Bisher haben wir nichts gefunden – keine persönlichen Gegenstände oder menschlichen Überreste. Wir sind schon fast am Abiquiú Lake angekommen. Es sieht nicht danach aus, dass der Täter den Leichnam im Fluss hat verschwinden lassen.«
    Willer nickte. »Spurensicherung?«
    Das war Calhoun aus Albuquerque, der beste Mann im Staat. Zumindest bei der Spurensicherung hatten sie also Glück. Im Gegensatz zur Hundestaffel hatte Calhoun sich im Morgengrauen am Tatort eingefunden.
    »Wir haben eine vollständige Partikel- und Fasersuche durchgeführt, eine Schweinearbeit, wenn ich das sagen darf, Lieutenant, da wir praktisch in einem dreckigen Sandkasten nach Spuren suchen mussten. Wir haben in einem Radius von fünfunddreißig Metern um den Fundort alles mitgenommen, was nicht natürlichen Ursprungs zu sein schien. Außerdem haben wir einen zweiten Bereich zweihundert Meter weiter nordöstlich durchsiebt, wo offenbar ein Esel stand – wir haben seinen Mist gefunden. Darüber hinaus haben wir uns noch eine dritte Stelle auf der Klippe oberhalb des Fundorts angesehen.«
    »Eine dritte Stelle?«
    »Dazu komme ich gleich, Lieutenant. Der Täter war sehr vorsichtig und hat sogar seine Fußabdrücke verwischt, aber wir haben einiges an Haaren, Kunststofffasern, getrocknete Nahrungsmittel. Keine latenten Fingerabdrücke. Zwei M855-Patronen.«
    »Jetzt wird's interessant.« Willer hatte vom Fund der Geschosse gehört, aber keine Einzelheiten erfahren.
    »NATO-Standard-Kaliber 5.56 mm, Metallmantelgeschoss mit Bleikern und Stahlkopf, Gewicht 4,02 Gramm. Man erkennt sie sofort an der grünen Spitze. Unser Schütze hat vermutlich ein M16 oder ein ähnliches Sturmgewehr benutzt.«
    »Könnte ein Ex-Soldat sein.«
    »Nicht notwendigerweise. Es gibt eine Menge Waffennarren, denen so etwas auch gefällt.« Calhoun warf einen Blick auf seine Notizen. »Ein Geschoss steckte im Boden; wir haben den Einschusskanal gefunden, hatten also einen Anhaltspunkt zum Schusswinkel. Der Täter hat von einer erhöhten Position aus geschossen, fünfunddreißig Grad oberhalb der Horizontalen. So konnten wir den Standpunkt des Schützen ermitteln: Er hat aus dem Hinterhalt vom Rand des Canyons geschossen. Wir haben einige Teilabdrücke von Stiefeln gefunden, ein paar Baumwollfasern, vermutlich von einem Halstuch oder einem dünnen Hemd. Keine Hülsen. Es war verdammt schwierig, die Position des Schützen zu erreichen. Der Kerl kannte die Umgebung gut und muss den Mord sorgfältig geplant haben.«
    »Also jemand hier aus der Gegend?«
    »Oder jemand, der sich mit dem Gelände gründlich vertraut gemacht hat.«
    »Haare?«
    »Nicht am Fundort drei.«
    »Und das zweite Geschoss?«
    »Deformiert und zerteilt, als es durch den Körper des Opfers gedrungen ist. Wies Blutspuren auf, die zu dem Blut im Sand passen. Aber auch hier keine Fingerabdrücke.«
    »Sonst noch was?«
    »Woll- und Baumwollfasern am Fundort eins – die analysieren wir noch – und ein menschliches Haar samt Wurzel. Goldbraun, glatt, von einem Weißen.«
    »Dem Mörder?«
    »Könnte von allen möglichen Personen stammen: Opfer, Mörder, einem Ihrer Kollegen. Sogar von mir.« Er grinste und strich sich mit der Hand durch das schüttere Haar. »Wäre nicht das erste Mal. Wir machen gerade einen DNA-Test, um festzustellen, ob das Haar zu dem Blut passt. Vielleicht brauchen wir noch Haare von Ihren Leuten, damit wir Sie ausschließen können.«
    »Und Broadbent, der Kerl, der die Leiche gefunden hat? Er hat hellbraunes, glattes

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