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Der Canyon

Der Canyon

Titel: Der Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas - Preston
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gesprochen hat, sollte Sie vielleicht in die Irre führen, oder er hat es eben einfach so ausgedrückt. Das hier ist ein Schatz, allerdings von der paläontologischen Sorte.«
    Tom starrte das Bild an. Er konnte es immer noch kaum fassen. Als Kind hatte er Paläontologe werden wollen, doch während andere Kinder irgendwann aus der Begeisterung für Dinosaurier herausgewachsen waren, hatte er diesen Traum nie ganz abschütteln können. Sein Vater hatte ihn gedrängt, Tierarzt zu werden. Und nun saß er hier und starrte auf etwas, das eines der bedeutendsten Dinosaurierfossilien aller Zeiten sein musste.
    »Da haben Sie Ihr Motiv«, sagte Ford. »Dieser Dinosaurier ist ein Vermögen wert. Ich habe im Internet ein bisschen nachgeforscht. Haben Sie mal von dem Dinosaurier namens Sue gehört?«
    »Der berühmte Tyrannosaurus im Field Museum?«
    »Genau der. Eine professionelle Fossilienjägerin namens Sue Hendrickson hat ihn 1990 in den Badlands von South Dakota entdeckt. Der größte und am besten erhaltene T-Rex, der je gefunden wurde. Vor zehn Jahren stand er bei Sotheby's zur Auktion und brachte acht Millionen dreihundertsechzigtausend Dollar.«
    Tom stieß einen leisen Pfiff aus. »Dieser hier muss zehnmal so viel wert sein.«
    »Mindestens.«
    »Und, wo ist er?«
    Ford lächelte und deutete auf den Bildschirm. »Sehen Sie diesen gezackten Umriss, der den Dinosaurier umgibt? Das ist ein Querschnitt des Felsens, in den das Fossil eingebettet ist. Es ist eine große Felsformation mit einem Durchmesser von über zwölf Metern, und diese ungewöhnliche Form dürfte leicht wiederzuerkennen sein. Das Bild enthält alle nötigen Informationen über die Lagerstätte. Man braucht nur so lange herumzulaufen, bis man das da sieht.«
    »Angefangen im Tyrannosaur Canyon.«
    »Das wäre ein reizender Zufall. Tatsächlich allerdings könnte das irgendwo oben auf den Mesas sein.«
    »Dann würde es ewig dauern, bis man die Stelle findet.«
    »Das glaube ich nicht. Ich bin sehr oft dort oben herumgewandert, und ich glaube, ich könnte diese Formation in weniger als einer Woche finden. Und wir haben ja nicht nur die Felsformation. Hier sehen Sie, dass ein Teil des Kopfes und des Oberkörpers an der Seite exponiert sind. Das muss vielleicht ein Anblick sein – die Kiefer eines Dinosauriers, die aus dem Fels ragen.«
    »Wie dieser große Monolith, dem der Tyrannosaur Canyon seinen Namen verdankt?«, fragte Tom.
    »Ich kenne diesen Monolithen – er hat nichts mit dem Fossil zu tun. Aber mit dieser Information in der Hand wissen wir jetzt genau, wonach wir suchen müssen, was, Tom?«
    »Moment mal. Wer hat gesagt, dass wir danach suchen werden?«
    »Ich sage das.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Ich dachte, Sie wären praktisch in der Ausbildung zum Mönch. Ich dachte, Sie hätten solche Dinge hinter sich gelassen.«
    Ford sah ihn eine Weile an und senkte dann den Blick. »Tom – neulich haben Sie mir eine Frage gestellt. Ich würde sie gern beantworten.«
    »Das war aufdringlich von mir. Ich will es gar nicht wissen.«
    »Das war nicht aufdringlich, und ich werde Ihre Frage beantworten. Ich habe alles in mich hineingefressen und das Schweigen als eine Art Krücke benutzt, als eine Möglichkeit, dem Thema aus dem Weg zu gehen.« Er hielt inne.
    Tom schwieg.
    »Ich war Undercover-Agent. Ich habe Kryptoanalyse studiert, aber schließlich undercover als Systemanalytiker bei einer großen Computerfirma gearbeitet. In Wirklichkeit war ich ein CIA-Hacker.«
    Tom hörte aufmerksam zu.
    »Nehmen wir mal an – rein theoretisch, versteht sich –, die Regierung von, sagen wir, Kambodscha kauft Server und Software, zum Beispiel von einem großen amerikanischen Unternehmen, dessen Name aus drei Buchstaben besteht, die ich nicht nennen werde. In der Software ist eine kleine Logikbombe versteckt, von der die Kambodschaner natürlich nichts wissen. Die Bombe geht zwei Jahre später hoch, und das System bekommt seltsame Macken. Die Regierung von Kambodscha holt die amerikanische Computerfirma zu Hilfe. Ich werde als Systemanalyst hingeschickt. Sagen wir, ich nehme sogar meine Frau mit – das macht meine Deckung glaubhafter, außerdem ist sie ebenfalls eine Angestellte der amerikanischen Firma. Ich behebe das Problem und brenne währenddessen den gesamten Inhalt der geheimen Personalakten der kambodschanischen Regierung auf CD-ROMs. Diese CDs werden dann so bearbeitet, dass sie aussehen wie illegale Kopien von Verdis Requiem, mit Musik und allem Drum

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