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Der Canyon

Der Canyon

Titel: Der Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas - Preston
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Methoden, das schnelle Geld zu machen, die ganz legalen Betrügereien waren. Wenn er mit diesem Auftrag fertig war, wollte er ein hundertprozentig gesetzestreuer Bürger werden, ein bisschen mehr Geld in Hard Time stecken, vielleicht sogar nach Investoren suchen. Er könnte damit der nächste Dot-Com-Millionär werden.
    Eine Galerie, voll gestopft mit gewaltigen Skulpturen in Bronze und Stein, stach ihm ins Auge. Das Zeug sah teuer aus – allein der Transport würde ein Vermögen kosten. Die Tür klimperte, als er eintrat, und eine junge Frau stakste auf hohen Absätzen heran und schenkte ihm ein strahlendes, stark geschminktes Lächeln.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Aber klar«, sagte er und hörte befriedigt seinen gedehnten Akzent. »Diese Skulptur hier …« Er wies mit einem Nicken auf die größte, die er fand, eine lebensgroße Gruppe von Indianern, aus einem einzigen Stück Stein gemeißelt und mindestens drei Tonnen schwer. »Darf ich fragen, was die kostet?«
    »Wegesegen. Die kostet fünfundsiebzig.«
    Maddox konnte sich gerade noch daran hindern zu sagen: »Tausend?« Stattdessen fragte er: »Akzeptieren Sie Kreditkarten?«
    Falls sie überrascht war, ließ sie es sich nicht anmerken. »Wir müssen das Kreditlimit abfragen, weiter nichts. Die meisten Leute haben nicht so viel Kredit.«
    »Ich bin nicht die meisten Leute.«
    Ein weiteres strahlendes Lächeln. Wo ihre Seidenbluse offen stand, waren Sommersprossen auf ihrer Brust zu sehen.
    »Ich bezahle so oft wie möglich mit der Karte, weil ich Flugmeilen dafür bekomme.«
    »Mit den Meilen für diesen Kauf könnten Sie nach China fliegen.«
    »Thailand wäre mir lieber.«
    »Dafür reicht es auch.«
    Er betrachtete sie genauer. Sie war eine gut aussehende Frau, und das war in einem solchen Laden auch notwendig. Er fragte sich, ob sie Provision bekam.
    »Also …« Er lächelte und zwinkerte. »Nennen Sie mir auch den Preis dafür?« Er zeigte auf eine Bronzestatue von einem Indianer, auf dessen Arm ein Adler saß.
    »Flieg frei, Adler. Die kostet hundertzehn.«
    »Ich habe gerade eine Ranch außerhalb der Stadt gekauft und muss das verdammte Ding einrichten. Zehntausend Quadratmeter, und das ist nur das Haupthaus.«
    »Ich verstehe.«
    »Maddox. Jim Maddox.« Er streckte die Hand aus.
    »Clarissa Provender.«
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Clarissa.«
    »Der Künstler, Willy Atcitty, ein echter, registrierter Angehöriger des Stammes der Navajo, ist einer unserer besten indianischen Bildhauer. Das erste Stück, das Sie sich angesehen haben, ist aus einem einzigen Alabasterblock aus den San Andres Mountains gearbeitet.«
    »Wunderschön. Was stellt es dar?«
    »Einen dreitägigen Wegesegens-Gesang.«
    »Einen was?«
    »Der Wegesegen ist eine traditionelle Zeremonie der Navajo, die Harmonie und Gleichgewicht herstellen soll.«
    »Das brauche ich dringend.« Er stand ihr nun nahe genug, um die Spülung zu riechen, mit der sie heute Morgen ihr glänzendes schwarzes Haar gewaschen hatte.
    »Wer braucht das nicht?«, erwiderte Clarissa Provender lachend und musterte ihn von der Seite; sie hatte kluge braune Augen.
    »Clarissa, Sie hören das sicher ständig, und Sie müssen es mir sagen, falls ich zu aufdringlich bin, aber – wie wäre es mit einem schönen Essen heute Abend?«
    Ein breites, falsches Lächeln. »Ich soll nicht mit potenziellen Kunden ausgehen.«
    Maddox fasste das als Ja auf. »Ich werde um sieben im Pink Adobe sein. Falls Sie mir dort rein zufällig begegnen, würde ich Sie liebend gern auf einen Martini und ein Steak einladen.«
    Sie sagte nicht Nein, und das ermutigte ihn. Er wedelte mit der Hand in Richtung der Skulpturen. »Ich glaube, ich nehme die in Alabaster. Aber ich muss erst die vorgesehene Stelle ausmessen, ob sie auch hinpasst. Wenn nicht, nehme ich auf jeden Fall diese andere da.«
    »Ich habe alle Angaben hinten: Maße, Gewicht, Einzelheiten zur Lieferung.«
    Sie stöckelte los, und er starrte auf ihren Po, der in dem kurzen schwarzen Kleidchen davonwackelte. Sie kehrte mit einem Infoblatt, einer Visitenkarte und einer Broschüre über den Künstler zurück und überreichte ihm alles mit einem Lächeln. Er konnte verschmierten Lippenstift auf ihrem linken Eckzahn sehen. Die Unterlagen steckte er in die innere Jackentasche.
    «Dürfte ich kurz Ihr Telefon für ein Ortsgespräch benutzen?«
    »Bitte.«
    Sie führte ihn zu ihrem Schreibtisch ganz hinten in der Galerie, wählte die Amtsleitung und reichte ihm das

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