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Der Canyon

Der Canyon

Titel: Der Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas - Preston
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einzigen, fließenden Bewegung rollten sie den Leichnam auf den offen ausgebreiteten Leichensack. Willer nahm befriedigt die gelungene Operation zur Kenntnis, bei der nichts abgefallen oder zurückgeblieben war.
    »Gute Arbeit, Jungs.«
    Ein Mann von der Spurensicherung verschloss den Leichensack. Sie hatten ihn auf einer Bahre ausgebreitet und brauchten diese jetzt nur noch anzuheben und zum Hubschrauber zu tragen.
    »Stecken Sie den Kopf des Tiers da hinein«, wies Feininger die Leute an.
    Sie packten den Kopf des Esels in eine spezielle Tüte für Beweismittel und verschlossen sie. Zumindest, dachte Willer, waren sie übereingekommen, den Großteil des Esels hier zu lassen und nur den Kopf mit dem gewaltigen Loch mitzunehmen, das durch ein 10-mm-Geschoss aus nächster Nähe entstanden sein musste. Das Geschoss hatten sie im weichen Sandstein der Felswand gefunden, ein wunderbares Exemplar von einem Beweismittel. Sie hatten auch die Ausrüstung des Schatzsuchers entdeckt, und das Einzige, was sie offenbar immer noch nicht finden konnten, war irgendein Hinweis auf seine Identität. Aber das würde schon noch kommen.
    Alles in allem eine gute Ausbeute.
    Er sah auf die Uhr. Halb vier. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, zog eine eiskalte Cola aus der Kühlbox und rollte sich die Dose über Stirn, Wangen und Nacken.
    Hernandez erschien neben ihm, ebenfalls mit einer Cola in der Hand. »Glauben Sie, der Mörder hat damit gerechnet, dass wir die Leiche finden?«
    »Er hat sich reichlich Mühe gegeben, sie zu verstecken. Wir sind hier mindestens drei Kilometer vom Tatort entfernt. Er hat die Leiche wohl auf den Esel gebunden, alles hier heraufgeschafft und ein Loch gegraben, das groß genug war für den Mann, den Esel und dieses ganze Zeug … Nein, ich glaube, er hat nicht erwartet, dass wir was finden würden.«
    »Und, schon eine Theorie, Lieutenant?«
    »Der Mörder hat irgendwas gesucht, das der Prospektor bei sich hatte.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sehen Sie sich mal diesen Krempel an.« Willer deutete auf die Plastikplane, auf der die Ausrüstung und die Vorräte des Schatzsuchers ausgebreitet waren. Einer der Jungs von der Spurensicherung packte gerade jedes Teil einzeln in säurefreies Papier, beschriftete es und legte es in einen Plastikbehälter. »Sehen Sie, die Polsterung aus Schaffell an den Packsätteln ist abgetrennt worden, alles andere wurde aufgerissen oder aufgeschlitzt. Und sämtliche Taschen der Kleidung wurden umgestülpt. Unser Mann hat nicht nur irgendwas gesucht, er war auch stinksauer, dass er es nicht gefunden hat.« Willer trank schlürfend einen letzten Schluck und ließ die leere Dose wieder in die Kühlbox fallen.
    Hernandez brummte und schürzte die Lippen. »Also, was hat er gesucht? Eine Schatzkarte?«
    Langsam breitete sich ein Lächeln über Willers Gesicht. »So was in der Art. Und ich wette, der Schatzsucher hat es seinem Partner übergeben, bevor der Schütze in den Canyon abgestiegen war.«
    »Partner?«
    »Genau.«
    »Welchem Partner?«
    »Broadbent.«

9
    Es war früh am Samstagmorgen. Die aufgehende Sonne erhob sich über die Wipfel der Gelb-Kiefern auf dem Felsgrat oberhalb des Perdiz Creek und drang bis ins obere Tal vor, wo schmale Lichtstifte durch den Nebel drangen. Die Bäume unterhalb waren noch in nächtliche Kühle gehüllt.
    Weed Maddox schaukelte gemächlich in dem Stuhl auf seiner Veranda, nippte an einem Becher Kaffee und rollte die heiße, bittere Flüssigkeit im Mund herum, bevor er schluckte. Seine Gedanken kehrten zum vorigen Tag zurück, und er erinnerte sich an das Miststück in der Galerie. Zorn ließ die Adern an seiner Stirn schwellen. Jemand würde dafür bezahlen.
    Er trank den Kaffee aus, stellte den Becher beiseite und stand auf. Er ging ins Wohnzimmer, trug seinen Rucksack hinaus auf die Veranda und begann methodisch die Ausrüstung daneben auszubreiten, die er für heute brauchen würde.
    Zunächst einmal die Glock 29 mit zwei Magazinen, je zehn Schuss. Daneben legte er seine übliche Ausstattung: Haarnetz, Duschhaube, Nylonstrumpf, Latexhandschuhe, Plastikregenmantel, Chirurgen-Überschuhe und Kondome. Es folgten Bleistift und Skizzenblock, Handy (mit vollem Akku), Gefrierbeutel, Bowie-Messer, eine Tüte Studentenfutter, Mineralwasser, Taschenlampe, Handschellen mit Schlüssel, ein Stück Wäscheleine, starkes Klebeband, Streichhölzer, Chloroform und eine Stoffwindel … er breitete seine Zeichnung vom Haus der Broadbents aus und

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