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Der Cartoonist

Der Cartoonist

Titel: Der Cartoonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Costello
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Keuchen
versichert, ihm gehe es gut, er müsse sich nur etwas ausruhen. Krista hatte
sein Bein mit einer perfekt sitzenden Mullbinde versorgt, während Fred oben in
der Küche Tee gekocht hatte. Scott versuchte an seinem zu nippen (Krista musste
die Tasse für ihn halten, denn mit seinen zitternden Fingern schaffte er das
nicht), aber der Tee kam ihm prompt und in einem riesigen, seine Eingeweide
zerreißenden Schwall wieder hoch.
    Inzwischen
hatte der Himmel die Farbe von dunklem Schiefer angenommen, schon klatschten
die ersten Regenspritzer auf die Fliesen der Terrasse. Während sich ein Sturm
zusammenbraute, schaukelten die Birken und Fichten so unruhig hin und her, als
wollten sie sich gleich von den Wurzeln lösen und die Flucht ergreifen. Am
fernen, von Nebel verhangenen Himmel grollte der Donner. Es klang fast so, als
knurre ein leerer Magen.
    Scott lag
eingekuschelt in eine dicke Daunendecke auf dem Ausklappsofa im Fernsehzimmer.
Neben ihm saßen Krista auf der einen, Kath auf der anderen Seite. Seine Tochter
sah unter ihrer Sommerbraune sehr blass aus, ihre
Augen glänzten verdächtig. Scott wurde bewusst, dass sie einen Schock erlitten
hatte, was ihn trotz seiner eigenen Beschwerden stark beunruhigte. Immer noch
so angezogen, als posierten sie für ein heraustrennbares Poster der Zeitschrift Feld 6f Fluss, waren Bob und Fred zwischen Sofa und Farbfernseher
stehen geblieben. Die beiden Alten sahen so aus, als sei ihnen die Situation
irgendwie peinlich, und wirkten seltsam fehl am Platz. Während Fred in seinen
Gummistiefeln von einem Bein aufs andere trat, kaute Bob nervös auf seiner
Pfeife herum.
    Jetzt nahm Bob die Pfeife aus dem Mund, weil er etwas
sagen wollte. Dabei stopfte er den Daumen in den leeren Pfeifenkopf. »Wir
hatten einfach nur Glück, Scott .« Er deutete mit dem
Pfeifenstiel auf Kath. »Deine Kleine da drüben ist diejenige, die dich gerettet
hat.«
    Als Scott Kath
den Arm um die Taille legte, fuhr sie, aufgeschreckt aus ihren trüben Gedanken,
sofort hoch. Sie versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht ganz. Kurz
darauf wurden ihre Augen wieder glasig.
    Da Scotts
erster Tauchgang ihr Angst gemacht hatte, war Kath
stehen geblieben, hatte nach seinem zweiten Sprung atemlos Wache gehalten und
gewartet, dass er wieder an der Oberfläche auftauchte. Als die Kamera, umgeben
von einem Schwarm Luftblasen, hochgegluckert kam, war ihr bewusst geworden,
dass etwas nicht stimmte, und sie hatte nach Hilfe gerufen. Die beiden Angler
hatten bereits drüben bei Bob zu Hause angelegt und wollten gerade aus dem Boot
klettern, als sie Kaths Rufe hörten. Schnell waren sie zurück an Bord
gesprungen, hatten Vollgas gegeben und in Windeseile die kurze Strecke offenen
Wassers durchschnitten, die zwischen den Häusern der Andersons und der Bowmans
lag.
    »Hätte sie
nicht in genau diesem Moment losgebrüllt«, sagte Bob, ohne den Satz zu beenden.
Er klopfte seinem Partner auf den Rücken. »Obwohl - es war der alte Fred hier,
dem der Einfall kam, dass wir den Anker hinter uns herziehen könnten .«
    Mit verlegenem
Lächeln betrachtete Fred seine Stiefelspitzen. »Waren Sie da unten eingeklemmt,
Scotty ?« , fragte er. »Auf dem Seegrund?«
    Scott nickte,
und das Nicken bewirkte einen kurzen Krampf. Krista, die es merkte, drückte ihn
noch fester an sich. Und sogar Kath kehrte kurz aus ihrer trüben Gedankenwelt
zurück, um seinen zitternden Arm zu streicheln.
    Scott, der
immer noch mühsam atmete, versuchte, seinen Rettern die Schrecken des letzten
Tauchgangs zu beschreiben. Danach schwieg er.
    Bob legte eine
Hand auf Freds Schulter und deutete mit dem Kinn auf Scott, der immer noch
zitterte, obwohl er die Augen kaum noch offen halten konnte. Er war körperlich
erledigt - ein Zustand, den Bob Anderson nur zu gut kannte. Oft genug war es
ihm selbst am Ende eines Arbeitstages so gegangen, wenn er sechzehn Stunden
lang unter der unbarmherzigen Julisonne auf dem Feld geschuftet hatte.
    »Lass uns mal
gehen«, sagte er zu seinem Freund, der zustimmend nickte.
    »Danke noch
mal«, murmelte Scott, als die zwei Alten aufbrachen.
    Dann sank sein
Kopf zentnerschwer aufs Kissen, während ihn wohltuende Dunkelheit umfing, der
er sich bereitwillig überließ. Unterdessen zuckten die ersten Blitze über den
stürmischen, mit Elektrizität aufgeladenen Sommerhimmel. Unruhig warf sich
Scott hin und her, durchschlief aber den Sturm, der bis zum Mittag tobte, und
wachte erst am späten Nachmittag wieder auf.
    Mit

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