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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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ist?«, fragte Ayrlyn.
    »Bäume«, antwortete der Schmied, ohne sich weiter zu erklären. »Ordnung, Muster.« Würde es funktionieren? Sie konnten es nicht wissen, aber was er bei Ellysia versucht hatte, war misslungen und würde wahrscheinlich auch beim jungen Nesslek nicht gelingen.
    Er schloss die Augen und versuchte, die Muster zu kopieren, den Strom von Dunkelheit und Licht, versuchte das Weiße Chaos in dem Kind nicht mehr auszulöschen, sondern die Ströme miteinander zu verbinden, um das Chaos in die Ordnung, in die dunklen Felder einzuschließen. Als er weiterkämpfte, drängte er den Gedanken beiseite, dass er etwas Unmögliches versuchte, das Gefühl, dass alles nur eine komplizierte Illusion sei, dass er nichts weiter war als ein Scharlatan ... Er flößte dem Kind Ordnung ein ... und kämpfte ... baute die Muster auf ...
    Und neben ihm war Ayrlyn und unterstützte ihn.
    Am Ende konnten sie das Chaos in die Ordnung einschließen und sanft eine zerbrechliche Hülle aufbauen. Nachdem die Hülle stark genug war und hielt, umfing sie eine andere Dunkelheit und zwang sie nieder.

 
XLIX
     
    » I hr wagt es, mit einer solchen Botschaft unter meine Augen zu treten?« Lephi blickte vom erhöhten weißen Thron auf den älteren Mann mit dem schütteren Haar hinab.
    »Ich bringe Euch, was geschrieben wurde.« Der Weiße Magier verneigte sich.
    »Was nützt mir ein Weißer Magier, der nicht einmal den Verwunschenen Wald im Bann halten kann? Warum sollte ich Euch und Euresgleichen verwöhnen und verhätscheln, wenn Ihr nicht einmal dieses Ungeheuer in seinen alten Grenzen halten könnt? Nun ... nun schickt mir sogar schon der Magier, den Ihr eingesetzt habt, solche Botschaften, statt persönlich vor mir zu erscheinen.«
    Der weiß gekleidete Mann wartete schweigend.
    »Niemand wagt mir unter die Augen zu treten. Bin ich wirklich so schrecklich? Sagt es mir, alter Triendar. Bin ich wirklich so schrecklich?«
    »Themphi ist nicht hier, Hoheit, weil er sich angestrengt bemüht, den Verwunschenen Wald zu bändigen. Wenn er Geliendra verlassen würde, dann würde sich der Wald sogar noch schneller ausbreiten.« Triendar verneigte sich wieder und eine Strähne des feinen weißen Haars fiel ihm in die Stirn. Die Haare waren beinahe so weiß wie der gekachelte Boden.
    »Er wagt es nicht, den Ort zu verlassen? Warum hat denn bisher noch niemand die erstarkende Macht des Waldes bemerkt? Das ist doch Eure Aufgabe, nicht wahr?«
    »So ist es und wir schicken die jungen Magier aus, um Themphi zu helfen, soweit sie nicht schon zu den Spiegellanzenreitern und den Wachen auf See abgeordnet sind ... oder zum Feuerschiff. Wir sind nur wenige und Ihr habt uns viele Aufgaben übertragen.«
    »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet.« Lephi starrte den alten Magier böse an.
    »Bevor es geschehen ist, Hoheit, war keine Zunahme der Macht des Waldes zu spüren.«
    »Wie konnte es dann geschehen?«
    »Erinnert Ihr Euch, o Herrscher Cyadors, wie wir Euch im letzten Herbst von der Woge Weißer Macht berichtet haben, die von den Westhörnern kam?«
    Lephi rieb sich das Kinn und kniff angestrengt die Augen zusammen. »Ich kann mich vage erinnern.«
    »Wir glauben, diese Kraft hat dem Wald geholfen, die Sperren zu überwinden, aber die dunklen Kräfte waren hinterlistig und zeigten ihre erstarkte Macht erst in der Wachstumszeit im Frühling. Wir konnten die Kräfte nicht spüren, weil es bis jetzt keine neuen Kräfte gab.« Triendar verneigte sich wieder.
    »Es gab keine Kräfte? Aber von wem sind dann die Weißen Wogen aus den Westhörnern gekommen?«
    »Darüber wissen wir nur das, was uns Gerüchte und die Gläser vermitteln konnten. Das Glas zeigt auf dem Dach der Welt eine dunkle Festung, wenn auch nicht sehr groß. Den Berichten der Händler konnten wir entnehmen, dass dort dunkle Engel leben sollen, welche die Barbaren zurückgeschlagen haben.«
    »Die Barbaren zurückschlagen? Das erfordert nicht viel. Auch eine kleine Festung auf einem Berg zu errichten ist nicht schwer – als ob sich jemand entschließen würde, freiwillig da oben zu leben. Nein, kommt mir nicht mit fernen kleinen Festungen.« Lephi schnaubte und starrte Triendar an.
    Der Weiße Magier wartete schweigend.
    »Nun kommt schon, welchen Rat könnt Ihr mir geben, alter Mann?«, fragte Lephi schließlich. »Soll ich jeden freien Lanzenkämpfer und Fußsoldaten und alle Weißen Magier nach Geliendra schicken? Nur weil ein Wald beschlossen hat, über seine Grenzen hinaus

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