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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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einer Kette. Große Büschel von braunem Gras, aus dem bleiche grüne Stängel lugten, wuchsen zu Füßen eines leeren Podests mitten auf dem Platz.
    Rohrn hatte offensichtlich schon bessere Zeiten gesehen, aber Nylan verkniff sich eine Bemerkung und folgte Huruc schweigend.
    »Da vor uns ist die Kaserne«, erklärte der Anführer der Bewaffneten.
    Die Häuser standen hier in größerem Abstand, dann hörte die Bebauung völlig auf und sie erreichten ein freies Feld. Das Gelände vor der Kaserne war eine Fläche von aufgewühltem Schlamm, das Erdreich in der großen Koppel rechts neben den Stallungen sah ähnlich aus. Mehr als hundert Pferde standen auf der Koppel. Der Eingang zum Stall war mit Stroh ausgestreut, offenbar um die rötliche Brühe zu bedecken.
    Dem Geruch nach war die Lache, wie Nylan sofort bemerkte, eine Mischung aus Pferdeäpfeln und anderen unappetitlichen Hinterlassenschaften. Er rümpfte die Nase.
    »Denkst du schon wieder über die Kanalisation nach?«, fragte Ayrlyn.
    »War es so offensichtlich?«
    »Nur für mich.«
    Huruc zog die große Klinge aus der Scheide und stellte sich in den Steigbügeln auf. »Halt, sofort anhalten!«
    Als die Reiter standen, ritt eine andere Gruppe von Bewaffneten an ihnen vorbei zum Stall und dann zur Koppel. Alle waren mit Schwertern bewaffnet, die jedoch sehr unterschiedlich aussahen. Ein junger Mann trug sein Schwert sogar ohne Scheide.
    »Frische Rekruten ... die meisten taugen nicht viel.« Tonsars leise Bemerkung war selbst für die Engel kaum zu verstehen.
    Ein Mann mit schwarzem Bart kam durch den Matsch zu ihnen geritten.
    »Da kommt Fornal.« Nylan sah sich zu Sylenia um, aber das Kindermädchen blieb, wie während der ganzen Reise, ruhig und gefasst.
    »Seid gegrüßt. Ich bin froh zu sehen, dass Ihr wie angekündigt gekommen seid.« Fornal neigte den Kopf. »Die Engel und du, Huruc, Ihr werdet in der oberen Etage einquartiert. Die Pferde könnt Ihr in den Ställen unterbringen. Die Soldaten kommen ins südliche Ende der Mannschaftsbaracke, die Pferde auf die kleinere Koppel hinter dem Stall.«
    »Ja, Ser.« Huruc richtete sich wieder auf und winkte mit dem Schwert. »Hier entlang«, brüllte er.
    Als Huruc die Soldaten wegführte, zog der Regent mit dem schwarzen Bart seinen Braunen zu den Engeln herum. »Habt Ihr außer den Schwertern, so tödlich sie auch sind, irgendwelche magischen Waffen mitgebracht?«
    »Nicht viele Schlachten werden mit Zauberwaffen gewonnen«, erwiderte Nylan ruhig.
    »Ich bin froh, dass Ihr das sagt, Magier.« Fornal lächelte ihn an. »Diese einfache Wahrheit begreifen leider nur die wenigsten.«
    Nylan wartete.
    »Habt Ihr Euch denn eine nichtmagische Art und Weise überlegt, uns zu helfen, von Eurer Kampfeskunst einmal abgesehen?«
    »Einige Eurer Rekruten wissen nicht einmal, wie man ein Schwert trägt, ganz zu schweigen davon, es richtig einzusetzen«, schaltete sich Ayrlyn ein. »Ihr könnt keine Zeit erübrigen, sie auszubilden. In dieser Hinsicht haben wir aber gewisse Erfahrungen.«
    »Mein Vater hat dies erwähnt.« Fornal kratzte sich am dunklen Bart. »Wir haben etwas mehr als zwei Züge, es sind nicht viele.« Der junge Regent zuckte mit den Achseln. »Aber wie Ihr sagt, könnten sie ebenso gut mit Mistgabeln bewaffnet sein, weil sie nicht wissen, was ein Schwert ist. Ich wäre Euch in der Tat zu Dank verpflichtet, wenn Ihr sie in eine kämpfende Truppe verwandeln könntet. Oder wenigstens in eine Truppe, die nicht beim ersten Angriff oder Pfeilschuss wild durcheinander läuft oder das Heil in der Flucht sucht.«
    »Haben wir Eure Erlaubnis, die Methoden einzusetzen, die wir für richtig halten?«, fragte Nylan höflich.
    »Ihr könnt jede Methode einsetzen, die dazu führt, dass die meisten von ihnen am Leben bleiben und kämpfen können.« Fornals Lächeln wurde breiter. »Ich werde Euch als Truppenführer vorstellen, bevor wir am Morgen aufbrechen. Die Einzelheiten können wir heute Abend beim Essen besprechen.« Er nickte. »Ich lasse Euch jetzt allein, damit Ihr Euch einrichten könnt.«
    »Ach ja«, sagte der Schmied, »wissen wir eigentlich, welche Rüstungen die Cyadoraner tragen?«
    »Einen Brustharnisch und einen kleinen spiegelnden Schild, wie die Berichte sagen.« Fornal runzelte die Stirn. »Warum fragt Ihr?«
    »Wir können später darüber sprechen, aber ich möchte Euch bitten, einen Amboss und ein paar Hämmer zu besorgen.«
    Fornal nickte. »Dann wollt Ihr Eure Geschicklichkeit einsetzen, um

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