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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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blicken.«
    »Die Bergleute hier wussten nicht, dass wir kommen würden«, erklärte Azarphi. »Sie sind fortgelaufen, als wären sie völlig überrascht worden.« Er schüttelte den Kopf und blinzelte ein wenig in der hellen Morgensonne.
    »Ihr habt mich gefragt, was ich denke«, sagte Piataphi unvermittelt. »Mir gefällt es auch nicht. Die Barbaren aus Lornth müssen doch gewusst haben, dass unser Heer unterwegs war. Ihre Botschaften waren ein Spiel auf Zeit.«
    »Glaubt Ihr, sie ziehen jetzt mit großen Horden ihrer primitiven Krieger hierher?«, fragte Azarphi.
    »Noch nicht. Sie haben auf Zeit gespielt und das bedeutet, dass sie Zeit brauchten. Es bedeutet auch, dass sie glauben, sie könnten in der nahen Zukunft etwas erreichen. Wir müssen in Erfahrung bringen, wann und aus welcher Richtung sie kommen.« Piataphi drehte sich im Sattel zu Azarphi um. »Aber lasst Euch nicht blicken.«
    »Was können sie denn schon ausrichten?«, fragte Miatorphi.
    »Sehr wenig nur, wenn wir unseren Stützpunkt gut ausbauen und die Befehle Seiner Majestät befolgen. Und vorausgesetzt, wir sind vorsichtig. Ich habe die Absicht, sogar sehr vorsichtig zu sein.«

 
LVII
     
    » D a ist Rohrn«, verkündete Huruc.
    Nylan blickte in die Richtung, in die der Bewaffnete deutete. Im Licht der tief im Westen stehenden Sonne musste er blinzeln.
    Rohrn lag an einer Gabelung des Flusses. Die Stadt war ungefähr drei viertel so groß wie Lornth und erstreckte sich an der Westseite des westlichen Flussarmes und nicht in dem Dreieck, das von den Zuflüssen gebildet wurde. Der östliche Zufluss war kaum ein Drittel so breit wie der westliche. Die Straße führte zunächst auf einer Brücke über den östlichen Zufluss, dann über die Landzunge dazwischen und schließlich über eine zweite, größere Steinbrücke in den Ort hinein.
    »Daaa...«
    Nylan war nicht ganz klar, was Weryl ihm sagen wollte. Er blickte zur vor ihnen liegenden Straße, die nicht völlig verschlammt, aber vom gestrigen Regen an manchen Stellen gefährlich glatt war. Noch eine leichte Böschung hinunter, dann würden sie die erste Brücke erreichen. Tiefe Wagenspuren zeichneten sich mitten auf der Straße ab, sodass die Reiter lieber links und rechts am Straßenrand ritten.
    Sie waren den ganzen Weg von Lornth dieser Straße am Fluss entlang gefolgt, wenngleich wegen der Sümpfe und Marschen stellenweise mehr als eine Meile vom Wasserlauf entfernt. Manchmal ging es auch durch niedrige Hügel, wo die Straße den Feuchtgebieten in Ufernähe auswich.
    Als er zum östlichen Flussarm hinunterritt und sich der kleineren Brücke näherte, bemerkte Nylan, dass von der Gabelung aus bis hinauf zu den sanften Hügeln im Südosten am ganzen Flusslauf entlang Büsche und kleine Bäume standen.
    Huruc zügelte direkt vor der Brücke sein Pferd und drehte sich um. »Ihr könnt jetzt die Führung übernehmen, wenn Ihr wollt.«
    »Danke.« Ayrlyn und Nylan nickten.
    Die mit Balken ausgelegte Brücke war ungefähr sechs Ellen breit und fast hundert Ellen lang, zwei hölzerne Stützpfeiler gaben ihr direkt am Ufer des Flusses zusätzlichen Halt. An den Seiten war die Brücke von einfachen Geländern begrenzt, kaum stabil genug, um ein ausbrechendes Pferd oder einen schweren Karren zu halten. Die Büsche, die drunten am Fluss standen, wuchsen bis fast zum Geländer herauf.
    Nylan lenkte sein Pferd auf die Bohlen und die Hufe der Stute pochten schwer über das Holz.
    »Immer zwei und zwei«, befahl Huruc hinter ihnen, als die Bewaffneten sich der Brücke näherten. »Und lasst mehr Abstand zwischen den Reihen. Immer zwei und zwei, nicht so dicht hintereinander.«
    Trotz des Abstandes, den die Soldaten voneinander hielten, konnte Nylan spüren, wie die Brücke sich unter dem Gewicht durchbog. Kein Wunder, dass der Anführer der Bewaffneten so vorsichtig war.
    Nylan hielt sein Pferd kurz vor der zweiten Brücke an. Diese hier war aus Stein gebaut, zwei Säulen waren im Flussbett verankert. Hinter der erhöhten Zufahrt auf der Ostseite stieg die Brücke noch etwas an, um auf der Westseite in die auf einer Klippe gelegene Stadt zu führen.
    Als er wartete, bis die Soldaten die Brücke hinter sich gelassen hatten und Huruc wieder zu ihnen stieß, bemerkte der Ingenieur, dass der mittlere Abschnitt des größeren Brückenbogens zwischen den Pfeilern ebenfalls mit Bohlen ausgelegt und mit Holzgeländern gesichert war.
    Rohrn schien ein Handelsplatz zu sein. Am Westufer des Flusses, unmittelbar

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