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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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seine Nase juckte heftig. Er rieb sich die Nase, aber es nützte nichts. Er nieste einmal, zweimal.
    Dann sah sich der Ingenieur zu Sylenia um, hinter deren Sattel Weryls Sitz befestigt war.
    Am Morgen hatte Fornal alle Unruhestifter und frischen Rekruten Nylans und Ayrlyns Befehl unterstellt. Nylan war nicht sicher, was er davon halten sollte, außer dass es früher oder später Schwierigkeiten geben würde. Glücklicherweise war der kräftige Soldat, der das Kindermädchen lüstern angestarrt hatte, nirgends zu sehen.
    Im Augenblick hatten sie vor allem das Problem, dass ihre Einheit den Staub schlucken musste, der von Fornals Leuten aufgewirbelt wurde. Nur die Vorratswagen fuhren noch weiter hinten. Auf dem letzten war ein kleiner Amboss verstaut, wahrscheinlich sogar von der Sorte, die man hier für Waffen benutzte, dazu ein alter Blasebalg, Hämmer und Zangen und sogar Säcke mit Kohlen im Gewicht von zehn Stein. Nylan hatte nicht nachgefragt, wie Fornal die Sachen beschafft hatte. Er hoffte zwar, dass der Regent sie bezahlt und nicht einfach beschlagnahmt hatte, aber irgendwie hatte er in dieser Hinsicht keine großen Hoffnungen und das beunruhigte ihn, auch wenn er im Augenblick nicht viel tun konnte.
    Weryl schien zu dösen. Graue Rinnsale liefen ihm aus den Mundwinkeln, wo Dreck auf Speichel traf. Nylan lächelte leicht, dann sah er durch den Staub zur Baumreihe, die eine halbe Meile entfernt am Flussufer stand. Bestand das ganze Ostufer denn nur aus Marschen, Sümpfen und Dickichten? Die Straße am Westufer war ebener und erlaubte es ihnen, die Distanz zwischen Lornth und Rohrn schnell zurückzulegen, aber sie war staubtrocken und heiß, obwohl die Felder auf den sanften Hügeln neben der Straße ein gesundes Grün zeigten.
    »Staub, immer nur Staub«, meinte Ayrlyn hustend. Dann sah sie sich über die Schulter um. »Wenn sie so kämpfen wie sie reiten, dann haben wir ein Problem. Sie brauchen eine Menge Übung.«
    »Was meint Ihr, Tonsar?«, fragte Nylan.
    Der Unteroffizier zuckte mit den Achseln.
    »Ihr müsst doch einige von ihnen anführen«, bohrte Ayrlyn nach.
    Nylan konnte sie lächeln sehen, aber der Bewaffnete mit dem braunen Bart schaute stur nach vorn, als ritte er seinem sicheren Untergang entgegen.
    Nachdem sie ein paar hundert Ellen geritten waren, seufzte er schwer. »Ich war meinen Herren immer treu ergeben und habe schwer gearbeitet. Ich bitte Euch um Verzeihung, Engel, aber ich verstehe nicht, warum der Regent darauf beharrt hat, dass ich Euer Unteroffizier sein muss. Ich werde tun, was ich kann, aber mit diesen Leuten werde ich nicht viel ausrichten können.«
    Nylan verstand. Tonsar hatte sie nach Lornth gebracht und Fornal war der Typ, der dem Boten die Schuld an der schlechten Nachricht gab.
    »Ich muss Euch wirklich um Verzeihung bitten, Sers«, fuhr der Unteroffizier fort, »aber wenn ich diese Leute anführe, dann werden sie mir nicht folgen, und von hinten kann man die Truppe nicht führen.« Er schürzte die Lippen. »Ich würde sie bei der ersten Gelegenheit gegen die Weißen Dämonen marschieren lassen und sie würden alle sterben.«
    »Ganz so einfach ist es nicht«, widersprach Nylan. »Es gibt keinen, der sie ersetzen kann.«
    »Dann wollt Ihr sie nicht gegen die Weißen Dämonen in den Kampf schicken?« Tonsar wandte sich hoffnungsvoll an Ayrlyn. »Können wir vielleicht irgendwo andere Soldaten finden?«
    »Wo denn?« Ayrlyn hob die Augenbrauen. »Fornal musste sich schon mächtig ins Zeug legen, um diese hier zu bekommen, wie wir gehört haben.«
    »Das ist wohl wahr.« Tonsar seufzte wieder.
    Zwei Stimmen übertönten das gedämpfte Gemurmel und die vom Staub gedämpften Hufschläge.
    »... elendes Stück Dreck ...«
    »... musst du gerade sagen ...«
    Nylan drehte sich im Sattel um und blickte zu den beiden Reitern zurück, die zum Straßenrand ausgewichen waren.
    »Und was jetzt?«, fragte die Heilerin mit dem roten Haar.
    »Zwei Leute streiten über irgendetwas.« Er schüttelte den Kopf und sah Tonsar an. »Habt Ihr einen Vorschlag?«
    »Die meisten sind hoffnungslose Fälle, einige sind Unruhestifter. Die anderen sind verrückt.« Tonsar runzelte die Stirn. »Ihr könntet einen von ihnen töten. Fornal würde es tun.«
    »Denk an Ryba«, sagte Ayrlyn. »Dies ist nicht der Augenblick, um Nachsicht zu üben.«
    »Meinst du ...« Nylan zog es den Magen zusammen.
    »Ja.«
    Nylan nahm sein Pferd herum und steuerte es den beiden Störenfrieden entgegen. Drei weitere Reiter

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