Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
Vom Netzwerk:
auf dem Nordmeer im Winter.
    »Die alten Spiegeltürme beruhten auf den Kräften des Chaos, genau wie unsere eigenen Fähigkeiten. Das Chaos muss von Natur aus durch die Ordnung ausgeglichen werden. So funktionieren auch die Feuerwagen. Die Ordnung der Kessel und Druckkammern und Leitungen dämmt das Chaos des verdampfenden Wassers ein. Die chaotischen Kräfte der sich drehenden Räder werden durch die Ordnung des Straßenpflasters ausgeglichen.« Triendar hielt inne.
    »Über derlei Dinge habt Ihr Euch schon öfter ausgelassen, Triendar. Aber was hat das damit zu tun, dass Ihr das Chaos nicht gegen die Barbaren richten könnt?«
    »Das habe ich nicht gesagt, Euer Majestät. Ich sagte, wenn wir das Chaos gegen sie richten, werden wir damit wahrscheinlich Cyador und uns selbst vernichten. Ein solches Chaos würde es dem Verwunschenen Wald erlauben, mit großer Kraft seine Grenzen zu überschreiten ...«
    »Einen Augenblick, alter Triendar. Ihr habt immer behauptet, der Wald enthielte zu gleichen Anteilen Ordnung und Chaos. Wie kann dann die Anwendung des Chaos dazu führen, dass er wächst?«
    Der Weiße Magier seufzte. »Es ist nicht einfach zu erklären, aber ich will es versuchen. Wenn ich das Chaos gegen die Barbaren richte, dann wird dieses Chaos dazu führen, dass sich irgendwo in Candar die Ordnung konzentriert. Der Wald wird diese Ordnung benutzen, um zu wachsen, aber wenn er gewachsen ist, wird er abermals Ordnung und Chaos in seinem Innern ausgleichen. Wir werden noch mehr Chaos brauchen, um ihn zurückzuwerfen, was erneut Ordnung freisetzt, die ihn noch weiter stärkt.«
    »Wie kommt Themphi damit voran, den Wald zurückzudrängen?«
    »Nicht sehr gut und mithilfe von weniger stark konzentriertem Chaos, indem er Männer mit Fackeln einsetzt. Bereits jetzt arbeitet die Hälfte Eurer Fußsoldaten allein in Geliendra.«
    »Genau deshalb müssen wir Eure Waffen gegen die Barbaren einsetzen«, erklärte der Herrscher von Cyador.
    »Dann ist da auch noch, wie ich bereits erklärte, das Problem des Feuerschiffs und des hoch konzentrierten Chaos, das es in sich bergen muss«, fuhr Lephi fort, als hätte er seinen Herrscher nicht gehört.
    »Was hat das mit dem Verwunschenen Wald zu tun? Sogar die Werft ist aus Steinen im Wasser gebaut und das Wasser enthält Ordnung, sehr viel Ordnung, wie Ihr selbst gesagt habt.« Lephis Stimme wurde schärfer. »Ihr habt mir nicht zugehört.«
    »Ich habe zugehört, aber das Chaos ist nicht so einfach zu beherrschen. Ein Feuerschiff, ausgerüstet mit den Kanonen, die Ihr vorgesehen habt, dazu die Geschosse und die Chaos-Maschinen, erzeugt viel Chaos. Rechnet dies zu dem hinzu, was dieses Jahr an Chaos entstanden ist ...« Triendar sah den silbern und weiß gekleideten Mann an.
    »Wollt Ihr mir sagen, dass ich nicht gleichzeitig das Chaos gegen die Barbaren einsetzen und den Verwunschenen Wald zurückdrängen kann? Dass ich das Feuerschiff nicht zu Ende bauen darf?«
    »Nein. Das Feuerschiff wird nicht rechtzeitig bereit sein. Es enthält zwar viel Chaos, das aber teilweise vom Wasser des Hafens und von dem geordneten Eisen der Maschinen und Feuerbüchsen ausgeglichen wird. Das meiste Chaos entsteht, wenn die Maschine in Betrieb genommen wird, aber Ihr könnt sie ja ohnehin nicht nach Lornth bringen, nicht wahr?«
    »Ich hatte daran gedacht, das Schiff um die Landzunge bei Dellash herumfahren zu lassen und den nördlichen Hafen unter Beschuss zu nehmen – ich glaube, er heißt Rulyarth, nicht wahr?«
    Triendar schauderte.
    »Vergesst das Feuerschiff für den Augenblick. Wie Ihr schon gesagt habt, ist es noch nicht bereit. Aber ich werde nicht einfach tatenlos zuschauen, wir müssen das Risiko auf uns nehmen. Man kann doch einem kleinen Barbarenstamm nicht erlauben, straflos unser Kupfer zu stehlen und die Weißen Lanzenreiter zu töten ... und was wird die Jeraner davon abhalten, auch noch nach Westen in die Grashügel einzufallen? Und dann die kyphrischen Händler ...«
    »Euer Hoheit ... Cyador ist, wie Ihr selbst ganz richtig gesagt habt, alles andere als wehrlos.«
    »Triendar ... wir haben nur wenige Feuerwagen, die außerdem nur auf den gepflasterten Straßen fahren können. Wir haben keins der alten Feuerschiffe mehr, ein einziges ist gerade im Bau ...«
    »Die alten Schiffe wurden zerstört, weil sie versagt haben«, stimmte Triendar nickend zu. »Auch das neu gebaute Schiff wird nach ein paar Jahren unter dem Druck des Chaos versagen.«
    »Wir werden neue bauen.«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher