Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
Vom Netzwerk:
... Ruten auf Ruten der Reisfelder und Bohnenfelder, soweit nicht schon überschwemmt ... sie sind verschwunden.«
    »Verschwunden?«
    »Der Wald ist erwacht ...«
    »Der Wald der Namenlosen? Haben die Sperren versagt? Das ist noch nie geschehen.«
    Husenar verneigte sich wieder. »Die Sperren existieren nicht mehr und der Wald ist erwacht.«
    »Ich nehme das Gesuch zur weiteren Beratung entgegen und werde entsprechend handeln.«
    Nachdem die Bittsteller und Duhru gegangen und die Türen geschlossen waren, wandte Lephi sich an Themphi. »Und was nun diese Achte Kompanie der Spiegellanzenreiter angeht ...«
    »Sie sind nicht imstande, ein Bauernmädchen auf diese Weise zu entehren.«
    »Themphi ... habt Ihr nicht gehört, was ich gesagt habe? Wenn ein Mann so verzweifelt ist, dass er lieber stirbt, als zwei Jahreslöhne als Mitgift anzunehmen, dann ist etwas nicht in Ordnung. Sie ist zweifellos eine erbärmliche Schlampe, aber wenn die Bauern glauben, dass solche Mädchen unschuldig sind und geschändet werden, dann zahlen sie keine Steuern, wenn man sie nicht zwingt, und dieses Problem können wir jetzt wirklich nicht gebrauchen. Ich sage es Euch noch einmal: Ihr werdet die Schuldigen finden. Wenn es die Offiziere sind, dann können sie sich darauf gefasst machen, in Zukunft die Leute in Geliendra vor dem Verwunschenen Wald zu beschützen – und zwar für den Rest ihres Lebens.« Lephi lächelte kalt. »Jeder Bauer soll wissen, dass ich dies gehört und gehandelt habe und jeder Offizier soll wissen, dass die Mädchen außerhalb der Haushalte der Offiziere oder abgesehen vom Gewerbe des Vergnügens unberührt bleiben sollen. Es ist mir egal, wie viele bezahlte Konkubinen sie haben, aber sie müssen dafür sorgen, dass die Bezahlung unter Zeugen erfolgt. In der Anwesenheit von glaubhaften Zeugen.« Er hielt inne. »Wenn sich aber herausstellt, dass das Mädchen die Schuldige ist, in welchem Falle Ihr Eurer Sache sehr, sehr sicher sein solltet, dann soll sie von mindestens einer Kompanie Spiegellanzenreiter öffentlich geschändet werden. Was auch immer dabei herauskommt, ich will, dass Strafe und Entscheidung öffentlich bekannt werden, damit ich nie wieder ein solches Gesuch bekomme.«
    Themphi schluckte.
    »Und dann schickt ein paar Ingenieure, um den Wald und die Sperren zu überprüfen. Wie ist es möglich, dass sie versagt haben?«
    »Ich weiß es nicht.« Themphi trat von einem Fuß auf den anderen. »Die Sperren stehen schon sehr lange und die alten Berichte besagen, dass der Wald heimtückisch und geduldig war, bevor er eingesperrt wurde.«
    »Dann werdet Ihr hingehen und den Schaden reparieren und den Wald wieder verriegeln, nachdem Ihr diese Sache mit dem Mädchen beigelegt habt. Schickt aber keine Ingenieure aus der Zweiten Kompanie. Die brauchen wir, um die Feuerschiffe nachzubauen, damit wir den Händlern aus dem Osten die Herrschaft über die Meere entreißen können.« Lephi starrte den Magier an. »Hätten Eure Vorgänger nicht zugelassen, dass die alten Feuerschiffe zerfallen, dann wären diese Probleme gar nicht erst entstanden.«
    »Mein Herrscher, sie hatten keine andere Wahl.«
    »Es gibt immer eine Möglichkeit, sich anders zu entscheiden.«
    »Nicht wenn das Chaos im Spiel ist.« Themphi ignorierte den Schweiß auf seiner Stirn.
    »Wollt Ihr die Entscheidung Eures Herrschers infrage stellen, Themphi?«
    »Imperatoren können entscheiden, o Herr, solange nicht Ordnung und Chaos aufeinandertreffen. Das Gleiche gilt für Magier. Ich kann nicht ändern, was war und was ist, nicht einmal, wenn Ihr es befehlt.«
    »Pah ... Ihr redet genau wie Triendar. Hat man Euch, als Ihr jung wart, mit Zaubersprüchen den Kopf verwirrt, sodass Ihr immer die gleichen Dinge sagt?«
    »Chaos und Ordnung verändern sich nicht, nur weil wir es wollen, Herr.« Themphi trat wieder von einem Fuß auf den anderen.
    »Magier, Ihr müsst mit Euren Kräften Cyad dienen. So soll es sein, nicht anders herum. Haltet Euch daran, denn sonst müssen die Kinder Eurer Brüder und deren Kindeskinder sich unter dem Joch der Leute aus dem Osten beugen. Länder werden entweder mächtiger oder verlieren ihre Macht und gehen unter. Ich habe die Absicht, Cyador mächtiger zu machen. Ihr könnt Euch jetzt zurückziehen.«
    »Ja, Herr.«

 
XI
     
    B evor Nylan sich an den Tisch setzte und Dyliess auf sein rechtes Knie nahm, blickte er suchend zum anderen Ende des großen Saales und zum Treppenhaus in der Mitte des Turms. Er spürte den

Weitere Kostenlose Bücher